Lady Justice auf mehreren 50- und 20-Euro-Scheinen.
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Wann musst du mit einer Gehaltspfändung rechnen?Wie viel darf überhaupt gepfändet werden?Spreche mit deinem Arbeitgeber

Wenn du in finanziellen Schwierigkeiten steckst und deine Schulden nicht mehr zahlen kannst, fürchtest du vielleicht, dass dein Lohn gepfändet wird. Ab wann ist das eigentlich möglich? Wie viel von deinem Gehalt darf überhaupt gepfändet werden, und wie viel bleibt dir als Schuldner dann noch übrig?

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Wann musst du mit einer Gehaltspfändung rechnen?Wie viel darf überhaupt gepfändet werden?Spreche mit deinem Arbeitgeber

Wann musst du mit einer Gehaltspfändung rechnen?

Dein Lohn kann nur dann gepfändet werden, wenn der Gläubiger einen Titel hat. Das bedeutet, es muss einen Vollstreckungsbescheid, eine notarielle Urkunde oder ein Gerichtsurteil geben, das die Pfändung deines Gehalts erlaubt. Dein Einkommen kann also nicht wegen Mahnungen oder offener Rechnungen gepfändet werden. Dein Arbeitgeber darf also kein Geld an den Gläubiger überweisen, wenn kein offizieller Titel vorliegt.

Der Gläubiger muss beim Gericht einen Antrag auf Pfändungs- und Überweisungsbeschluss stellen. Dieser Beschluss wird dann an die Stelle geschickt, von der du dein Einkommen beziehst. Wenn du beispielsweise Geld an eine Behörde schuldest, ist der Bescheid gleichzeitig der Titel, zum Beispiel ein Steuer- oder Gebührenbescheid (GEZ).

Dein Arbeitgeber ist dann verpflichtet, einen Teil deines Nettolohns an den Gläubiger zu überweisen. Außerdem muss er mit dem Gläubiger kooperieren und ihm mitteilen, ob es noch weitere Forderungen gegen dich gibt.

Wie viel darf überhaupt gepfändet werden?

Die Höhe des pfändbaren Betrags hängt von deinem Einkommen ab und davon, ob du für andere Personen Unterhalt zahlen musst. Zudem muss dir genug Geld bleiben, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Der unpfändbare Grundbetrag (Pfändungsfreigrenze) beträgt bis zum 30. Juni 2024 monatlich 1.402,28 Euro. Der genannte Betrag bezieht sich auf das Nettoeinkommen der betroffenen Person und berücksichtigen Unterhaltspflichten. Der Pfändungsfreibetrag erhöht sich entsprechend je nach Anzahl der unterhaltsberechtigten Personen.

Einige Teile deines Gehalts sind unpfändbar:

Du kannst einen Antrag auf Anhebung der Pfändungsfreigrenze beim Vollstreckungsgericht stellen. Dafür benötigst du eine Bescheinigung über dein sozialhilferechtliches Existenzminimum vom Sozialamt.

Das Sozialamt berechnet dann deinen sozialhilferechtlichen Bedarf. Die Pfändungsfreigrenze wird angehoben, wenn du sonst Sozialhilfe erhalten müsstest. Das bedeutet, wenn dein unpfändbares Einkommen nicht ausreicht, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten und du auf Sozialhilfe angewiesen wärst. Die Pfändungsfreigrenze wird dann angepasst, damit du mit deinem unpfändbaren Einkommen auskommen kannst.

Spreche mit deinem Arbeitgeber

Eine Pfändung kommt nicht aus dem Nichts. Du hast vorher Mahnungen erhalten und erwartest vielleicht schon, dass als nächster Schritt dein Gehalt gepfändet wird. Um ein gutes Arbeitsverhältnis und Vertrauen zu bewahren, solltest du mit deinem Arbeitgeber über die bevorstehende Pfändung sprechen.

Für deinen Arbeitgeber bedeutet eine Lohnpfändung Kosten und zusätzlichen Arbeitsaufwand. Die Pfändung allein ist kein Kündigungsgrund. Wenn sich jedoch Pfändungen wiederholen oder es mehrere Pfändungen gegen dich gibt, könnte eine Kündigung erfolgen. Grund dafür wäre der hohe Arbeitsaufwand für deinen Arbeitgeber.

 

Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen wurden sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Richtigkeit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt The Stepstone Group Deutschland GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der bereitgestellten Inhalte entstehen. 

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