Eine schwangere Frau arbeitet am Laptop
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Der Aufhebungsvertrag in der SchwangerschaftVor- und Nachteile3 Schritte für die EntscheidungsfindungRechtsfolgen eines AufhebungsvertragsFazit: Chancen und Risiken abwägenFAQ – häufig gestellte Fragen

Die Schwangerschaft ist eine besonders aufregende Zeit, die sowohl privat als auch beruflich einige Veränderungen mit sich bringt. So kann es beispielsweise vorkommen, dass berufstätigen Frauen ein Aufhebungsvertrag während der Schwangerschaft angeboten wird. Bei uns erfährst du, was es damit auf sich hat und welche Vor- und Nachteile ein Aufhebungsvertrag mit sich bringt.*

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Der Aufhebungsvertrag in der SchwangerschaftVor- und Nachteile3 Schritte für die EntscheidungsfindungRechtsfolgen eines AufhebungsvertragsFazit: Chancen und Risiken abwägenFAQ – häufig gestellte Fragen

Das steckt hinter dem Aufhebungsvertrag in der Schwangerschaft

Ein Aufhebungsvertrag ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer*in und Arbeitgeber, die darauf abzielt, ein bestehendes Arbeitsverhältnis zu beenden.

Im Gegensatz zu einer Kündigung müssen bei einem Aufhebungsvertrag allerdings beide Seiten zustimmen. Wichtig: Aufhebungsverträge können nicht nur im Fall einer Schwangerschaft geschlossen werden und stellen damit grundsätzliche eine Option für alle Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber dar. Damit ein Aufhebungsvertrag rechtens ist, sollte dieser grundsätzlich schriftlich abgeschlossen werden. Grob sollten folgende Punkte in dem Vertrag enthalten sein:

Gut zu wissen: Dein Arbeitgeber darf dich nicht mit einem Aufhebungsvertrag unter Druck setzen, denn das macht den Vertrag unwirksam. Bist du gerade schwanger und hast das Gefühl, dass dein Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis mit dir lieber beenden würde? Lass dich nicht stressen! Dank des Mutterschutzgesetzes brauchst du dir keine Sorgen um deinen Arbeitsplatz machen.

Das Mutterschutzgesetz: Deine Rechte als Schwangere

Das Mutterschutzgesetz ist eine wichtige gesetzliche Grundlage zum Schutz von Schwangeren am Arbeitsplatz. Darin sind spezielle Bestimmungen und Vorschriften während der Schwangerschaft und nach der Entbindung vorgesehen. Zum Beispiel genießen schwangere Arbeitnehmerinnen einen besonderen Kündigungsschutz. Das bedeutet, dass eine Kündigung seitens des Arbeitgebers in der Regel während der Schwangerschaft und bis vier Monate nach der Entbindung nicht zulässig ist – es sei denn, es liegt ein außerordentlicher, nicht mit der Schwangerschaft zusammenhängender Grund vor.

Lesetipp: Hier spricht man von einer außerordentlichen Kündigung. Frisch dein Wissen zum Thema in unserem Artikel auf!

Der Kündigungsschutz während der Schwangerschaft zielt darauf ab, die Gesundheit von Elternteil und Kind zu schützen und den Arbeitsplatz zu sichern. Er ermöglicht Schwangeren, ihre Beschäftigung ohne die Sorge vor einer Kündigung fortzuführen und schafft somit eine stabile Grundlage für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Beachte, dass der Kündigungsschutz auch dann gilt, wenn die Schwangerschaft dem Arbeitgeber zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt wird. Eine sofortige Benachrichtigung über die Schwangerschaft ist nicht erforderlich, um den Kündigungsschutz zu erhalten. Dennoch ist es ratsam, die Schwangerschaft sobald wie möglich zu melden.

Neben dem Kündigungsschutz bietet das Mutterschutzgesetz weitere Schutzbestimmungen für schwangere Arbeitnehmerinnen. Dazu gehören:

  • Regelungen zum Beschäftigungsverbot bei bestimmten Tätigkeiten
  • Pausenregelungen
  • Sonderurlaub
  • und das Recht auf ärztliche Vorsorgeuntersuchungen.

Unser Lesetipp: Du bist schwanger und wirst demnächst mit deinem Arbeitgeber über Themen wie Elternzeit und den Wiedereinstieg nach der Elternzeit sprechen? Dann schau dir unbedingt unsere Verhandlungstipps für werdende Eltern an!

Vor- und Nachteile eines Aufhebungsvertrags während der Schwangerschaft

Die Entscheidung für oder gegen einen Aufhebungsvertrag während der Schwangerschaft hat Vor- und Nachteile. Wäg diese sorgfältig ab, um die für dich passende Entscheidung zu treffen. Hier einige Anhaltspunkte:

Vorteile eines Aufhebungsvertrags

Vorteile eines Aufhebungsvertrags während der Schwangerschaft können sein:

Nachteile eines Aufhebungsvertrags

Neben den Vorteilen gibt es auch potenzielle Nachteile und Risiken eines Aufhebungsvertrags während der Schwangerschaft:

Unser Lesetipp: Von den Nachteilen einer Schwangerschaft sind vor allem Frauen betroffen, die ohnehin mit Ungleichheiten in verschiedenen Bereichen des Berufslebens konfrontiert sind. Weißt du zum Beispiel wie hoch der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen ist? Wir haben dir die wichtigsten Informationen zum Gender-Pay-Gap 2024 zusammengefasst.

Aufhebungsvertrag während der Schwangerschaft: Diese 3 Schritte helfen dir bei der Entscheidungsfindung

Wenn es um einen Aufhebungsvertrag während der Schwangerschaft geht, stehen Schwangere vor wichtigen Entscheidungen, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten und Optionen, die ihnen zur Verfügung stehen. Beachte diese drei Schritte, um die für dich beste Vorgehensweise zu finden:

Gut zu wissen: Es gibt immer auch Alternativen zu einem Aufhebungsvertrag. Zum Beispiel kannst du mit deinem Arbeitgeber eine Versetzung in eine andere Abteilung oder eine Anpassung der Arbeitsbedingungen in Betracht ziehen, um den besonderen Anforderungen der Schwangerschaft gerecht zu werden. Es lohnt sich, diese Optionen sorgfältig zu prüfen und ihre Vor- und Nachteile abzuwägen, um die beste Entscheidung für dich und das ungeborene Kind zu treffen.

Rechtsfolgen des Aufhebungsvertrags während der Schwangerschaft

Wenn du einen Aufhebungsvertrag während der Schwangerschaft abschließt, ergeben sich Rechtsfolgen, die du bedenken solltest. Hierbei spielen insbesondere Ansprüche auf Mutterschaftsgeld und Elternzeit sowie die Auswirkungen auf den Kündigungsschutz eine Rolle.

Mutterschaftsgeld

Gemäß dem Mutterschutzgesetz hast du als schwangere Arbeitnehmerin Anspruch auf Mutterschaftsgeld. Dieses soll den finanziellen Ausfall während der Mutterschutzfristen teilweise ausgleichen. Es ist wichtig, die Voraussetzungen und Beantragungsverfahren für das Mutterschaftsgeld zu kennen und frühzeitig entsprechende Schritte einzuleiten, um den Anspruch geltend zu machen.

Wenn du das Arbeitsverhältnis nach Beginn des Mutterschutzes freiwillig beendest und einen Aufhebungsvertrag unterzeichnest, kann dies den Anspruch auf das Mutterschaftsgeld beeinflussen. In einigen Fällen kann die Beendigung des Arbeitsverhältnisses dazu führen, dass der Anspruch auf Mutterschaftsgeld entfällt oder reduziert wird.

Elternzeit

Darüber hinaus solltest du als schwangere Arbeitnehmerin die Möglichkeiten der Elternzeit prüfen. Ihr könnt die Elternzeit aufteilen und euch so nach der Geburt gemeinsam um euer Kind kümmern und so Beruf und Familie besser vereinbaren.

Der Aufhebungsvertrag kann Auswirkungen auf den Zeitpunkt und die Gestaltung der Elternzeit haben. Informiert euch über gesetzliche Bestimmungen zur Elternzeit und besprecht frühzeitig mit dem Arbeitgeber, wie die Elternzeit gestaltet werden kann.

Kündigungsschutz

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Kündigungsschutz. Obwohl ein Aufhebungsvertrag auf freiwilliger Basis geschlossen wird, kann er den Kündigungsschutz während der Schwangerschaft insofern beeinflussen, als dass er möglicherweise mit dem Aufhebungsvertrag endet. Daher ist es wichtig, die genauen Auswirkungen des Aufhebungsvertrags zu verstehen und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen, um die eigenen Interessen zu schützen. Dies kann helfen, potenzielle Stolpersteine zu vermeiden und die eigenen Ansprüche und Rechte bestmöglich wahrzunehmen.

Eine schwangere Frau sitzt vor ihrem Laptop
Mit einem Aufhebungsvertrag kann der bisherige Kündigungsschutz enden, weshalb du dir bei Unsicherheit rechtliche Hilfe suchen solltest. © Westend61/EyeEm

Fazit: Chancen und Risiken bei Aufhebungsvertrag während der Schwangerschaft sorgfältig abwägen

Die Entscheidung über einen Aufhebungsvertrag während der Schwangerschaft ist eine wichtige und individuelle Angelegenheit. Das Mutterschutzgesetz bietet einen starken Kündigungsschutz für schwangere Arbeitnehmerinnen, sobald der Arbeitgeber über die Schwangerschaft informiert ist.

Ein Aufhebungsvertrag kann attraktiv erscheinen, insbesondere wenn eine hohe Abfindung angeboten wird. Du solltest jedoch sorgfältig prüfen, ob die Abfindung den Verlust eines sicheren Arbeitsplatzes wirtschaftlich ausgleicht. Wenn du dir unsicher bist, ob ein Aufhebungsvertrag für dich infrage kommt, kannst du die professionelle Unterstützung von Anwält*innen, Gewerkschaften oder Schwangerschaftsberatungsstellen in Anspruch nehmen.

*Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen wurden sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Richtigkeit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt The Stepstone Group Deutschland GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der bereitgestellten Inhalte entstehen.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Was ist ein Aufhebungsvertrag?

Ein Aufhebungsvertrag ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer*innen und ihrem Arbeitgeber, mit der die Beendigung des Arbeitsverhältnisses geregelt wird. In diesem Vertrag werden die Bedingungen und Modalitäten festgelegt, unter denen das Arbeitsverhältnis beendet wird. Ein Aufhebungsvertrag bedarf immer der Zustimmung beider Parteien.

Welche Vorteile bietet ein Aufhebungsvertrag in der Schwangerschaft?

Ein Aufhebungsvertrag ermöglicht es dir, flexibel auf deine individuellen Bedürfnisse während der Schwangerschaft einzugehen, Konflikte mit dem Arbeitgeber im Vorfeld zu vermeiden und bei einer Abfindung finanzielle Sicherheit zu erlangen.

Wo kann ich mich informieren, ob ein Aufhebungsvertrag während der Schwangerschaft für mich sinnvoll ist?

Unterstützende Beratung zu einem Aufhebungsvertrag in der Schwangerschaft erhältst du von spezialisierten Anwält*innen, Gewerkschaften oder Schwangerschaftsberatungsstellen.

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