Friseur sprüht Wasser auf das Haar des Kunden im Friseursalon. 

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Trotz niedrigem Ausbildungsgehalt am Ball bleiben?10 niedrig bezahlte Ausbildungsberufe und die Chancen

Ein niedriges Ausbildungsgehalt mag entmutigend wirken. Die Entscheidung, trotzdem dranzubleiben, kann jedoch die Grundlage für deinen langfristigen beruflichen und finanziellen Erfolg bilden. In diesem Beitrag lernst du zehn Ausbildungsberufe kennen, die sich trotz niedrigem Gehalt lohnen können– und welche Türen diese Berufe öffnen.

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Trotz niedrigem Ausbildungsgehalt am Ball bleiben?10 niedrig bezahlte Ausbildungsberufe und die Chancen

Trotz niedrigem Ausbildungsgehalt am Ball bleiben?

Natürlich ist ein niedriges Ausbildungsgehalt zunächst sehr abschreckend. Mit einem begrenzten Einkommen den eigenen Lebensunterhalt bestreiten zu müssen, kann eine echte Herausforderung sein – besonders in Großstädten. Doch es ist wichtig, diese kurzfristigen Nachteile gegen die langfristigen Vorteile abzuwägen.

Die Entscheidung, bei einer Ausbildung mit einem geringen Gehalt dranzubleiben, kann sich nämlich auf lange Sicht auszahlen. Der Wert einer Ausbildung ist in Wirklichkeit deutlich höher als das, was auf deinem Gehaltszettel steht.

Unabhängig vom Ausbildungsgehalt gilt: Deine Ausbildung ist eine Investition in dich und deine Karriere.

  • Persönliches Interesse: Wenn eine Ausbildung zu deinen Interessen passt, ermöglicht sie dir, einen Beruf zu ergreifen, der dich persönlich erfüllt – was für deine Lebensqualität entscheidend ist.
  • Türöffner: Eine qualitativ hochwertige Ausbildung legt das Fundament für deine berufliche Zukunft. Sie öffnet dir die Türen für bestimmte Branchen, die ohne passende Qualifikationen und Abschlüsse unerreichbar bleiben.
  • Persönliche Entwicklung: Du lernst, dich in der Arbeitswelt zurecht zu finden, trainierst Soft Skills wie Teamfähigkeit, Sozialkompetenz und Belastbarkeit, die in jeder beruflichen Laufbahn unabdingbar sind und mit denen du bei späteren Bewerbungen punkten kannst.
  • Netzwerk: Du knüpfst berufliche Kontakte, lernst im besten Fall Mentor*innen kennen, die dich fördern – und dir auch später im Berufsleben wichtige Möglichkeiten eröffnen können.
  • Bildungsaufstieg: Eine abgeschlossene Ausbildung ermöglicht den Zugang zu höheren Bildungswegen, wie Fachschulen, Meisterkurse oder weiterführendes Studium. Diese zusätzlichen Qualifikationen verbessern die Karrierechancen und auch das Einkommen.
  • Arbeitsplatzsicherheit: Die Übernahmechancen variieren von Betrieb zu Betrieb, aber gerade bei Fachkräftemangel sind gut ausgebildete Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt generell im Vorteil.
  • Früher Einstieg in die Rentenversicherung: Mit dem Start der Ausbildung zahlst du auch in die Rentenversicherung ein – je früher, desto höher die Rentenansprüche im Alter.

 

Bäcker in Schürze und Mütze bestäubt Teig mit Mehl in der Bäckerei.
In der Ausbildung verdienen Bäcker*innen nicht viel, aber das Wissen können sie später nicht nur in Bäckereien, sondern zum Beispiel in der Produktentwicklung großer Konzerne anwenden. © Addictive Stock Creatives / EyeEm

10 niedrig bezahlte Ausbildungsberufe und die Chancen, die sie trotzdem bieten

In der Rangliste der Ausbildungsberufe mit den geringsten Gehältern finden sich einige Berufe, die sehr beliebt und wichtig für die Gesellschaft sind. Hier gilt es abzuwägen, ob sich die Ausbildung trotz geringem Startgehalt lohnt und dich beruflich und persönlich weiterbringt.
Diese Liste zeigt die zehn am niedrigsten bezahlten Ausbildungsberufe an, jeweils mit den durchschnittlichen Bruttomonatsgehältern. Sie basiert auf den Daten aus dem Jahr 2023, die vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Deutschland veröffentlicht wurden.

Das sind Berufe mit den niedrigsten Ausbildungsgehältern

  1. Friseur*in (730 €)
  2. Landwirt*in (780 €)
  3. Gärtner*in (790 €)
  4. Zierpflanzengärtner*in (800 €)
  5. Maler*in und Lackierer*in (810 €)
  6. Florist*in (815 €)
  7. Tischler*in (820 €)
  8. Konditor*in (850 €)
  9. Bäcker*in (860 €)
  10. Koch/Köchin (870 €)

Und das sind die Jobprofile:

Friseur*in (730 €)

Ein klassischer und dennoch kreativer Beruf. Mit durchschnittlich 730 € im Monat ist die Ausbildung nicht gerade üppig bezahlt, dafür ist eins sicher: Die Künstliche Intelligenz kann deinem Job nichts anhaben. Friseur*innen arbeiten nicht nur im Salon, sondern auch in Hotels oder zum Beispiel in der Film- oder Theaterproduktion. Der Job ist nach wie vor beliebt und etwas für Menschen mit einem feinen Gespür für Ästhetik. In der Ausbildung bekommst du neben Haarschnitt- und Pflegetechniken Grundlagen der Chemie vermittelt, lernst, Kund*innen zu beraten und kreative Lösungen für ihre Wünsche zu finden. Später kannst du dich spezialisieren, zum Beispiel als Stylist oder Colorist, einen eigenen Salon eröffnen oder dich weiterbilden – und somit auch dein Einkommen verbessern. Einige Friseur*innen sind auch durch Social Media bekannt geworden und haben mit Content Creation eine Marke aufgebaut, was sich ebenfalls finanziell auszahlen kann.

Landwirt*in (780 €)

Mit einem durchschnittlichen Gehalt von 780 € monatlich gehören Landwirt*innen zu den sogenannten „systemrelevanten“ Berufen: Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, in der Tierhaltung und in der Pflege unserer Landschaften. Bedienen von Landmaschinen, Grundlagen der Bodenbearbeitung und Ernte und alles über Pflanzen- und Tierproduktion: Die Ausbildung ist etwas für Naturverbundene, die belastbar und gern draußen sind. Landwirt*innen können in der Agrarindustrie arbeiten, zum Beispiel in der Produktentwicklung, im Vertrieb oder im technischen Support, im öffentlichen Dienst oder zum Beispiel in der Bildung und Beratung. Die Möglichkeiten sind breit gefächert. Für Landwirt*innen gibt es zudem viele Möglichkeiten der Spezialisierung, zum Beispiel auf nachhaltige Landwirtschaftstechniken oder Bio-Produkte. Durch ein weiterführendes Studium, zum Beispiel Agrarwissenschaft, Umweltwissenschaften oder Ressourcenmanagement können Landwirt*innen ebenfalls aufsteigen und Karriere machen.

Gärtner*in (790 €)

Gärtner*innen widmen sich der Gestaltung, Pflege und Erhaltung von Grünanlagen, Parks und, wie der Name verrät: Gärten. Das durchschnittliche Ausbildungsgehalt beträgt 790 € im Monat. Dieser Beruf ist ideal für alle, ein Auge für Ästhetik haben, gern in der Natur sind und die Umwelt schöner machen wollen. Gärtner*innen arbeiten in Landschafts- und Gartenbauunternehmen, in städtischen Grünflächenämtern, an Baumschulen oder zum Beispiel an agrarwissenschaftlichen Instituten. Sie können sich nach der Ausbildung als Meister oder Techniker im Gartenbau weiterqualifizierten oder Stadt- und Regionalplanung, Umweltwissenschaften oder Landschaftsarchitektur studieren.

Zierpflanzengärtner*in (800 €)

Auch Zierpflanzengärtner*innen verschönern unsere Umgebung, von privaten Gärten bis hin zu öffentlichen Räumen. Sie spezialisieren sich auf die Aufzucht und Pflege von Zierpflanzen. In der Ausbildung lernen sie alles über die richtige Düngung, Bewässerung und das Umtopfen von Pflanzen sowie die Bekämpfung von Schädlingen. Dafür bekommen sie durchschnittlich 800 € im Monat. Aufstieg und Weiterbildung sehen ähnlich aus wie bei Gärtner*innen. Ein Studium der Pflanzenbiotechnologie oder eine Weiterbildung als Fachagrarwirt*in für Baumschule oder Floristik könnten weitere Optionen sein.

Maler und Lackierer*in (810 €)

In dieser Ausbildung konzentrierst du dich auf Wände, Decken und Fassaden. Du lernst, sie zu gestalten, zu tapezieren oder zu restaurieren. Mit einem durchschnittlichen Gehalt von 810 € ist der Beruf genau das Richtige für alle, die Interesse an Farben, Texturen und Oberflächen haben. Du lernst, wie man richtig mit Werkstoffen und Bauteilen umgeht, den Arbeitsplatz sicher gestaltet, Maschinen bedient und verschiedene Materialien verarbeitet. Maler und Lackierer*innen arbeiten in Handwerksbetrieben, in der Industrie oder in der Denkmalpflege. Mit einer Meisterqualifikation nach der Ausbildung kannst du auch einen eigenen Betrieb führen und dich auf bestimmte Bereiche wie Restaurierung oder spezielle Lackiertechniken spezialisieren.

Florist*in (815 €)

Für alle, die ein Herz für Blumen haben: Einer der kreativsten und emotionalsten Berufe, mit einem durchschnittlichen Gehalt von 815 €. Florist*innen gestalten Blumenarrangements und beraten bei der Auswahl von Pflanzen und Dekorationen. In der Ausbildung lernst du, Sträuße zu binden, welche Blumen zusammenpassen und wirst in Botanik und Pflanzenpflege geschult. Buchführung, Kundenkontakt und Beratung sind ebenfalls großer Teil der Ausbildung. Die Gestaltung von Hochzeitsdekorationen bietet Floristinnen und Floristen die Möglichkeit, ihr kreatives Talent einzusetzen und kann zugleich eine lukrative Einnahmequelle darstellen.

Tischler*in (820 €)

Dieser Beruf erfordert Präzision, Geschick, räumliches Verständnis und körperliche Belastbarkeit. Tischler*innen fertigen Möbel, Fenster und Türen und arbeiten dabei mit verschiedenen Werkzeugen und Materialien. Das Ausbildungsgehalt liegt bei 820 €. Die Ausbildung kann viele Türen öffnen. Tischler*innen können sich auf Möbeldesign, CAD-Planung oder Restaurierung spezialisieren, Holztechnik oder Architektur studieren oder sich selbständig machen und später deutlich mehr verdienen.

Konditor*in (850 €)

Wer Süßes mag, ist hier richtig! Früher waren Konditor*innen meist nur im engen Kreis bekannt, heute sind manche von ihnen durch Shows wie „Das große Backen“ oder Social Media zu Stars geworden. Konditor*innen spezialisieren sich auf die Herstellung von Süßwaren, Torten und Gebäck – was von Berliner backen bis anspruchsvolle Food Art reichen kann. In der Ausbildung bekommen sie dafür durchschnittlich 850 €. Neben traditioneller Konditoreien und Restaurants können sie in Hotels oder zum Beispiel auf Kreuzfahrtschiffen arbeiten, zudem sind ihre Qualifikationen auch in der Produktentwicklung und im Qualitätsmanagement gefragt.

Bäcker*in (869 €)

Brot, Brötchen, Kuchen: Die Vielfalt an Backwaren reicht von traditionellen Rezepten bis zu innovativen Kreationen. In der Ausbildung, die mit durchschnittlich 869 € vergütet wird, eignest du dir wertvolles Wissen um Zutaten, Teigmischungen und Gärprozesse an. Später können dir diese Qualifikationen nicht nur in Bäckereien, sondern zum Beispiel in der Produktentwicklung großer Lebensmittelkonzerne nützen: Dort könntest du Rezepturen verbessern oder neue Technologien entwickeln oder im Qualitätsmanagement tätig sein. Eine Weiterbildung zum Bäckermeister oder Studiengänge wie Lebensmittelmanagement ermöglichen Bäcker*innen den Aufstieg in Führungspositionen oder die Gründung eigener Betriebe.

Koch*Köchin (870 €)

Neben verschiedener Koch- und Präsentationstechniken lernst du in dieser Ausbildung Grundlagen der Lebensmittelkunde, BWL und Hygienestandards. Das durchschnittliche Ausbildungsgehalt beträgt 870 €. Köch*innen können in Hotels, Kantinen, privaten Haushalten oder Catering-Unternehmen tätig sein, aber auch in der Lebensmittelindustrie und in der Produktentwicklung – die Pallette ist riesig. Genau wie die Weiterbildungsmöglichkeiten: Mit Weiterbildungen wie einem Meisterkoch, Studiengängen im Gastronomiemanagement oder Spezialisierungen auf bestimmte Küchen oder Richtungen können sich Köche und Köchinnen weiterentwickeln und eigene Gastrobetriebe eröffnen.

Fazit: Manchmal fällt die Möglichkeit, eine berufliche Leidenschaft zu verfolgen stärker ins Gewicht als ein niedriges Startgehalt. Mit Engagement, Einsatz und der Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, können bestimmte Ausbildungen trotz niedrigem Gehalt eine erfüllende und lohnenswerte Karriere einleiten.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Ist es trotz niedrigem Ausbildungsgehalt sinnvoll, bei der Ausbildung dranzubleiben?

Es kann sinnvoll sein, trotz niedrigem Gehalt dranzubleiben, denn eine Ausbildung ist eine Investition in die eigene Zukunft, die langfristig zu beruflichem und finanziellem Erfolg führen kann.

Welche Vorteile bietet eine Ausbildung abseits des Gehalts?

Eine Ausbildung ermöglicht den Einstieg in bestimmte Branchen, fördert die persönliche Entwicklung und bietet die Möglichkeit, ein berufliches Netzwerk aufzubauen.

Wie wichtig ist die Wahl der Ausbildung?

Die Wahl der Ausbildung ist für die berufliche Erfüllung entscheidend, da sie zu einer Karriere führt, die zu den persönlichen Stärken und Interessen passt.

Wie können sich Landwirte nach ihrer Ausbildung weiterentwickeln?

Landwirte haben vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten durch Spezialisierung, Weiterbildungen oder durch ein Studium in Bereichen wie Agrar- oder Umweltwissenschaften.

Ist Friseur*in heute noch ein beliebter Beruf?

Ja, der Beruf des Friseurs ist nach wie vor gefragt. Er vereint Kreativität mit handwerklichem Geschick und direktem Kundenkontakt, was ihn für viele Menschen zu einer erfüllenden Tätigkeit macht.

 

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