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Kennst du das? Kaum hast Du einen Satz angefangen, wirst du auch schon von deinem*r Kolleg*in unterbrochen. Diese Angewohnheit, jemanden nicht ausreden zu lassen, kann verschiedene Gründe haben. Welche das sind und was du selbst tun kannst, um nicht immer unterbrochen zu werden, erfährst du in unserem Beitrag.
Die wenigsten Menschen haben gelernt, tatsächlich zuzuhören. Zuhören bedeutet: Man stellt seine eigene Meinung zurück, solange die andere Person redet und hört das, was sie zu sagen hat. Die meisten Menschen hören jedoch nicht zu, sondern formulieren bereits in Gedanken ihre Antwort. Sie hören dann auch nur das, was sie hören wollen, achten nicht auf die mitschwingenden Emotionen des Gesagten und platzen förmlich in die Rede des Gegenübers hinein. Das geschieht besonders dann, wenn sie glauben, dessen bzw. deren Meinung steht im Gegensatz zur eigenen Ansicht. Dann möchte der angeblich Zuhörende richtigstellen und seine Meinung an den Mann oder die Frau bringen.
Wenn Kolleg*innen einen nicht ausreden lassen, kann man damit manchmal auf den Charakter der Person schließen. Bei einem starken Mangel an Empathie kann das “Nicht ausreden lassen” auch in Richtung Krankheit gehen. Das ist aber natürlich längst nicht immer der Fall. Hier sind einige mögliche Eigenschaften, die vielleicht auch dein*e Kolleg*in aufweist:
Auch im Büro wirst du auf Menschen treffen, die glauben, dass ihre Ansicht richtig und die des anderen falsch ist. Manchmal geht es dabei auch um Dominanz: Wer das Wort führt, ist Anführer*in. Überlässt die Person nun jemand anderem das Wort, könnte sie das mit Gehorchen verbinden – natürlich unbewusst. Menschen, die einen nicht ausreden lassen, gehören oft zu dieser Sorte Mensch.
Eine Situation kann unterschiedlich wahrgenommen werden. Sprichst du an, wie du eine Situation wahrnimmst und triffst dabei auf eine intolerante Person, wird sie deine Wahrnehmung nicht akzeptieren können. Du gehst zu der Person und sagst: „Wir sollten einmal über den Arbeitsablauf reden. Da gibt es immer wieder Probleme, weil...“ und der Kollege unterbricht dich ständig dabei. Es kann sein, dass er deine Aussage als Vorwurf aufgefasst hat und sich verteidigen will.
Dein Kollege unterbricht ständig, wenn du mit einem bestimmten Thema beginnst? Wahrscheinlich wird der Grund bei genau diesem Thema liegen: Die Person möchte sich damit nicht auseinandersetzen. Die Gründe dafür können ganz vielfältig sein.
Wie verhältst du dich selbst in Gesprächen? Dass Menschen dich nicht ausreden lassen, kann nämlich auch ein Hinweis darauf sein, dass deine Gesprächsbeiträge zu lang sind. Auch das kann ein Grund dafür sein, dass der*die Kolleg*in dich nicht mehr ausreden lässt. Falls du die Angewohnheit hast, auf deine Mitmenschen förmlich einzureden und keine Sprechpause einlegst, könnte auch das ein Grund dafür sein, dass dich deine Kollegen ständig unterbrechen.
Auch kann es sein, dass dein*e Kolleg*innen manchmal einfach keine Zeit für ein Gespräch haben. Natürlich ist es auch möglich, dass du bei bestimmten Themen einer Ansicht bist, die dein*e Kolleg*innen nicht teilen und daher nicht zuhören möchten. Eine Schuld trifft dich hier nicht – es handelt sich vielmehr einfach um eine Meinungsverschiedenheit, die ganz normal ist und unter Kolleg*innen vorkommen kann.
Dein Kollege unterbricht dich ständig und du fragst dich, was die Gründe dafür sind. Zum einen kann der Grund in seinem Charakter liegen: Menschen, die einen nicht ausreden lassen, können oder wollen ihre eigene Meinung nicht zurückstellen. Andere wiederum möchten sich mit bestimmten Themen nicht auseinandersetzen. In einigen Fällen muss man die Gründe fürs Unterbrechen allerdings auch bei sich selbst suchen: Wer selbst gerne und viel redet, der kann Häufig-unterbrochen-werden damit provozieren.
Männer unterbrechen Frauen im Job häufiger als umgekehrt. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Einige Männer nehmen sich selbst als das stärkere Geschlecht wahr und glauben daher, Frauen unterbrechen zu dürfen. Eine andere Erklärung ist die weibliche Stimme, die aufgrund ihrer höheren Tonlage als die von Männern als weniger kompetent wahrgenommen und mit weniger Durchsetzungsvermögen assoziiert wird. Das sind zwar Erklärungen, jedoch keinesfalls Rechtfertigungen.
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