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Gehalt und Konsum in DeutschlandFixkosten – was bedeutet das überhaupt?Gehalt ist nicht gleich Einkommen: Brutto, Netto, Steuern und andere AbgabenAn welchen Enden kannst du sparen?Fazit: Fixkosten, Gehalt und ZukunftFAQs – Häufig gestellte Fragen

Die meisten kennen es: So schnell wie das Gehalt auf dem Konto landet, scheint es auch wieder zu verschwinden. Fixkosten spielen dabei eine große Rolle, aber auch andere Ausgaben machen sich schnell bemerkbar. Vielen fehlt schlichtweg der Überblick über ihre Finanzen und an Sparen ist auch nicht zu denken. Dabei ist es sehr sinnvoll, einmal Zeit zu investieren und sich mit den monatlichen Zahlungen auseinanderzusetzen. Denn so behältst du die Kontrolle über deine Finanzen und kannst effizient wirtschaften.

Wie hoch sind deine Konsumausgaben? Was hat es mit den Fixkosten auf sich? Wie und warum solltest du dein Budget managen? Die wichtigsten Fragen zum Thema beantworten wir dir hier.

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Gehalt und Konsum in DeutschlandFixkosten – was bedeutet das überhaupt?Gehalt ist nicht gleich Einkommen: Brutto, Netto, Steuern und andere AbgabenAn welchen Enden kannst du sparen?Fazit: Fixkosten, Gehalt und ZukunftFAQs – Häufig gestellte Fragen

Der Durchschnitt – Gehalt und Konsum in Deutschland

Unser Stepstone Gehaltsvergleich zeigt: Das Bruttomedianeinkommen in Deutschland lag im Jahr 2023 bei 43.750 Euro.

Lesetipp: Medianeinkommen sagt dir erstmal nichts? Dann schau gerne in unseren Artikel zum Durchschnittseinkommen, in dem wir dir den Unterschied zwischen Durchschnittseinkommen und Medianeinkommen erklären und spannende Fakten mitgeben.

Das Gehalt muss zuallererst die Lebenshaltungskosten decken. Die sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die CO2-Abgabe hat 2021 vor allem die Preise für Energieprodukte in die Höhe getrieben. Im Vergleich zum Vorjahr kletterten die Kosten um satte 10,4 Prozent. Vor allem Heizöl und Benzin wurden teurer, sodass u. a. Nebenkosten deutlich spürbar anstiegen. Die Corona-Pandemie in Verbindung mit Rohstoffknappheit, Ernteausfällen und Arbeitskräftemangel sowie die hohe Inflation führten zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise um rund 25 Prozent zwischen Mai 2020 und April 2021. Dieser Trend setzte sich fort: Auch zwischen November 2022 und November 2023 war ein Anstieg um 5,5 Prozent zu verzeichnen.

Wir alle müssen Geld ausgeben, mindestens für Miete und Lebenshaltungskosten, aber auch für Dinge, die nicht nur das Überleben betreffen. Je nach Lebensstandard ist die Verteilung der Ausgaben unterschiedlich. Wofür also wird das Gehalt der Deutschen im Jahr ausgegeben? Betrachten wir die privaten Konsumausgaben deutscher Haushalte in 2022:

Es fällt auf: Wohnen, Energie und Nahrungsmittel sind die Spitzenreiter der Konsumkosten in Deutschland.

Übrigens: Es gibt ein definiertes Mindesteinkommen, das zum Leben unbedingt nötig ist. Dieses variiert je nach Land und Ort. In Deutschland lag das sogenannte Existenzminimum 2023 für Alleinstehende bei 502 Euro im Monat.

Fixkosten – was bedeutet das überhaupt?

Fixe Kosten sind feste, regelmäßig anfallende Ausgaben. Denk an Dinge wie Miete, Heizung, Strom, Wasser, Internet und deinen Handyvertrag. Auch die GEZ-Gebühren gehören dazu. Dann gibt es noch Kosten wie Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel, Kontoführungsgebühren oder regelmäßige Spenden. Und nicht zu vergessen: Abonnements! Streamingdienste, Mitgliedschaften in Vereinen oder Fitnessstudios – all das zählt zu den Fixkosten. Und wenn du Schulden hast, zum Beispiel einen Kredit für ein Haus oder ein Auto, sind auch die monatlichen Raten fixe Ausgaben.

Budgetplanung: die 50-30-20-Regel

Je nach Verdienst und Wohnsituation nehmen Fixkosten einen unterschiedlich hohen Anteil deines monatlichen Budgets ein. Du fragst dich: Wie viel Geld muss zum Leben übrigbleiben? Dann haben wir hier einen Ansatzpunkt für dich. Eine bewährte Sparmethode ist die 50-30-20-Regel. Bedeutet, du teilst dein Einkommen in drei Teile:

  • 50 Prozent für Fixkosten und Grundbedürfnisse
  • 30 Prozent für Freizeit und Vergnügen
  • 20 Prozent für Ersparnisse und Schuldentilgung

Das gilt für alle Einkünfte, auch für das Weihnachtsgeld. Die Fixkosten sollten also idealerweise nicht mehr als die Hälfte deines Einkommens ausmachen. Die 30 Prozent sind für die schönen Dinge des Lebens, wie Hobbys, Shopping oder (Weiter-) Bildung. Das letzte Fünftel ist für die Zukunft: Schulden abbezahlen und Kapital bilden. Denn Sparen und kluge Investitionen sind oft der Weg zur finanziellen Freiheit oder sogar zum eigenen kleinen Vermögen.

Wie viel du sparen kannst, kommt auch auf dein Gehalt an – es lohnt sich, bei der Gehaltsverhandlung für dich, dein Können und deinen Lebensstandard einzustehen.

Frau berechnet Budget, während sie in der Küche zu Hause steht
Indem du dir ein Budget als Rahmen setzt, bekommst du ein besseres Verständnis dafür, welchen Anteil die Fixkosten von deinem Gehalt ausmachen – und ob das für dich so passt. © Westend61/EyeEm

Gehalt ist nicht gleich Einkommen: Brutto, Netto, Steuern und andere Abgaben

Aber nochmal einen Schritt zurück: Wie setzt sich das Geld, das dir zur Verfügung steht, eigentlich zusammen? Denn in deinem Arbeitsvertrag wird ein Bruttogehalt stehen, während dein Konto nur das Nettogehalt zu sehen bekommt. Als Bruttogehalt wird das vertraglich festgelegte Arbeitsentgelt bezeichnet. Darunter fällt ebenfalls der aktuelle Mindestlohn. Bevor das Geld jedoch als Nettoeinkommen auf deinem Konto landet, werden noch einige Abzüge vorgenommen:

Lohnsteuer

Die Lohnsteuer ist quasi eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer, die vom Arbeitgeber direkt ans Finanzamt überwiesen wird. Auch bei gleichem Bruttogehalt kann die Steuer je nach Lohnsteuerklasse unterschiedlich hoch ausfallen. Zu viel gezahlt? Kein Problem! Am Ende des Jahres kannst du dir zu viel gezahlte Steuern über die Einkommensteuererklärung zurückholen – oder musst eventuell nachzahlen.

Kirchensteuer

Wer einer Religionsgemeinschaft angehört, zahlt monatlich acht oder neun Prozent Kirchensteuer auf die Einkommensteuer. Wer weniger als 9.984 Euro im Jahr verdient, zahlt weder Einkommensteuer noch Kirchensteuer.

Solidaritätszuschlag

Der Solidaritätszuschlag (Soli) wurde im Jahr 1991 eingeführt, um das wiedervereinigte Deutschland finanziell zu unterstützen. Seit 2021 ist der Soli für ca. 90 Prozent aller Steuerzahler*innen in Deutschland dank erhöhter Freigrenzen jedoch Geschichte. Nur noch 6,5 Prozent zahlen einen ermäßigten Beitrag.

Sozialabgaben

Sozialabgaben sind Beiträge, die von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten getätigt werden. Sie werden vom Bruttolohn abgezogen. Es gibt Beiträge, die zur Hälfte vom Arbeitgeber getragen werden und zur Hälfte von Arbeitnehmer*innen. Dazu gehören:

Die gesetzliche Unfallversicherung wird vollständig vom Arbeitgeber übernommen. Wenn du privat krankenversichert bist, zahlst du den größten Teil der Sozialabgaben selbst.

Nach Abzug der Sozialabgaben bleibt dein Nettolohn, mit dem du deinen Lebensunterhalt bestreitest. Aber halt, auch hier können noch Zusatzbeiträge anfallen:

Pflichtversicherungen: Wenn x, dann y

Einige Gesetze schreiben eine Pflichtversicherung vor, wenn eine gewisse Bedingung gegeben ist – z. B. wenn du ein Auto besitzt. Diese Versicherungen schützen dich vor Sach- und Personenschäden. Folgende Versicherungen können von deinem Nettolohn abgezogen werden:

An welchen Enden kannst du sparen?

Gerade mit Blick auf die Zukunft ist Sparen wichtig. In Deutschland steigt die Armutsgefährdungsquote für Senior*innen jährlich: bei den über 65-Jährigen lag sie 2022 bei 17,5 %. Mindestens für diese Menschen reicht die gesetzliche Rente nicht aus. Gesamtgesellschaftlich waren 2023 ein Fünftel der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht – also auch schon vor der Rente. Deshalb ist es sinnvoll, regelmäßig u. a. für die private Altersvorsorge zu sparen. Das kannst du mit der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) oder einer privaten oder fondsgebundenen Rentenversicherung tun.

Auch ein Notgroschen ist wichtig:

Zusätzlich zu diesen Sparstrategien ist es sinnvoll, gezielt zu sparen und unnötige Ausgaben zu reduzieren. Hier einige Tipps:

Zusammengefasst: Die richtige Budgetplanung und ein bewusster Umgang mit Geld sind entscheidend, um effektiv zu sparen und finanzielle Sicherheit für deine Zukunft zu schaffen. Wo du persönlich am besten sparen kannst, weißt du, nachdem du deine Situation analysiert hast. Dabei hilft dir ein Haushaltsbuch, mit dem du eine Bestandsaufnahme machst. Danach kannst du Änderungen vornehmen.

Fazit: Fixkosten, Gehalt und Zukunft

Deine Finanzen in den Griff zu bekommen, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Sicherheit. Denk daran, dass jeder Schritt, den du heute unternimmst, dir morgen ein sorgenfreieres Leben ermöglicht. Trau dich, deine Fixkosten im Verhältnis zum Gehalt kritisch zu hinterfragen und anzupassen – es ist dein Geld, dein Lebensstandard, deine Zukunft.

FAQs – Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich zwischen notwendigen und unnötigen Ausgaben unterscheiden?

Erstell eine Liste deiner monatlichen Ausgaben und kategorisiere sie in „notwendig“ und „optional“. Überprüf regelmäßig, ob die optionalen Ausgaben wirklich notwendig sind und ob sie zu deinen langfristigen finanziellen Zielen beitragen.

Welche Strategien gibt es, um bei den Fixkosten zu sparen?

Vergleich regelmäßig Strom-, Internet- und Handyanbieter und wechsle bei besseren Angeboten. Überleg, ob du Abonnements und Mitgliedschaften wirklich nutzt und kündig sie bei Bedarf.

Sollte ich zuerst Schulden abbezahlen oder sparen?

Die Rückzahlung hochverzinslicher Schulden hat Vorrang, da die Zinsen oft höher sind als die möglichen Erträge aus dem Ersparten. Gleichzeitig solltest du einen kleinen Notgroschen für Notfälle zurückgelegen.

Wie wichtig ist ein Notgroschen und wie legt man ihn am besten an?

Ein Notgroschen ist für unvorhergesehene Ausgaben unerlässlich. Im Idealfall sollte er drei bis sechs Monatsgehälter betragen und auf einem separaten Sparkonto angelegt werden, damit er leicht zugänglich, aber vom Hauptkonto getrennt ist.

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