Die zehn schlechtbezahltesten Ausbildungsberufe in Deutschland

Berufliche Perspektiven und finanzielle Sicherheit spielen für viele Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eine zentrale Rolle. Leider gibt es in Deutschland immer noch eine Reihe von Ausbildungsberufen, in denen die Auszubildenden deutlich unterbezahlt sind. Trotz harter Arbeit und fundiertem Fachwissen verdienen die Azubis oft nur einen Bruchteil dessen, was ihre Kollegen in anderen Branchen erhalten. Wir geben einen Überblick über die zehn am schlechtesten bezahlten Ausbildungsberufe (Stand 2022, Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung):
10. Winzer/-in
Bei der Ausbildung zur Winzerin stehen der Anbau von Trauben und die Herstellung von Wein im Mittelpunkt. Die Ausbildung ist gut geeignet für Menschen, die sich gerne im Freien aufhalten. Eine Winzerin verdient während der Ausbildung durchschnittlich 801 Euro brutto im Monat. Das Ausbildungsgehalt ist also vergleichsweise niedrig.
Dennoch gibt es gute Gründe, eine Ausbildung zum Winzer bzw. zur Winzerin in Betracht zu ziehen. Die Ausbildung zum Winzer bzw. zur Winzerin bietet nicht nur die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Anbau von Trauben und der Weinherstellung auseinanderzusetzen, sondern auch die Schönheit und Kultur des Weinbaus zu erleben. Winzerinnen haben die Gelegenheit, inmitten malerischer Weinberge zu arbeiten und die Aromen der Trauben zu erkunden. Zudem gibt es eine wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Weinen, was eine vielversprechende Zukunftsperspektive für diesen Beruf darstellt. Obwohl das Ausbildungsgehalt niedrig ist, liegt das Durchschnittseinkommen von Winzerinnen in den ersten Berufsjahren nach der Ausbildung bereits bei 3.218 Euro im Monat. Durch die steigende Nachfrage nach hochwertigen Weinen besteht die Möglichkeit, im Laufe der Karriere ein höheres Einkommen zu erzielen. Mit Leidenschaft, Engagement und der Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, kann die Arbeit als Winzerin eine erfüllende und lohnenswerte Karriere bieten.
9. Augenoptiker/-in
Augenoptiker sind auf die Anpassung und den Verkauf von Brillen und Kontaktlinsen spezialisiert. Sie müssen präzise arbeiten und über gute kommunikative Fähigkeiten verfügen, um Kunden bei der Auswahl und Anpassung von Brillen zu unterstützen. Während der Ausbildung verdient ein Augenoptiker durchschnittlich 680 Euro brutto pro Monat.
Als Augenoptiker kann man den Menschen dabei helfen, ihre Sehkraft zu verbessern und ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Neben der Anpassung von Brillen und Kontaktlinsen haben Augenoptiker auch die Chance, ihre kreativen Fähigkeiten einzusetzen, indem sie ihren Kunden modische und individuelle Brillen anbieten. Der persönliche Kontakt mit den Kunden und das Wissen, dass man ihnen zu einem besseren Sehvermögen verhelfen kann, sind äußerst befriedigend. Zudem bietet der Beruf des Augenoptikers vielversprechende Zukunftsaussichten. Nach der Ausbildung liegt das durchschnittliche Einkommen in den ersten drei Berufsjahren bei 2.752 Euro monatlich. Zudem besteht eine hohe Nachfrage nach individuell angepassten Brillen und Kontaktlinsen, was auf eine positive Karriereentwicklung hinweist.
Darüber hinaus bietet der Beruf des Augenoptikers bzw. der Augenoptikerin die Möglichkeit der Selbstständigkeit. Viele Augenoptiker gründen ihre eigenen Geschäfte und bieten ihren Kunden individuelle Lösungen und Dienstleistungen an. Die Selbstständigkeit ermöglicht eine größere finanzielle Unabhängigkeit und die Chance, den eigenen Weg zu gehen.
8. Bäcker/-in
Wer Nachtschichten nicht scheut und sich für die Herstellung von Brot, Brötchen und anderen Backwaren begeistert, sollte eine Ausbildung im Bäckerhandwerk in Betracht ziehen. Eine Bäckerin verdient während ihrer dreijährigen Ausbildung im Durchschnitt 782 Euro brutto pro Monat. Die Arbeit im Team und die enge Verbundenheit mit traditionellen Backmethoden machen diesen Beruf zu einer lohnenden Wahl für diejenigen, die die Freude am Backen teilen. Nach Abschluss der Ausbildung erhöht sich das mittlere Einkommen in den ersten Berufsjahren auf 2.338 Euro pro Monat. Die Nachfrage nach handwerklich hergestellten Backwaren bleibt konstant, da viele Menschen den Wert von frischem und qualitativ hochwertigem Brot schätzen. Die Möglichkeit, sich auf spezialisierte Bereiche wie Konditorei oder Bio-Bäckerei zu konzentrieren, bietet zusätzliche Chancen für eine erfolgreiche Karriere.
Des Weiteren bietet der Beruf des Bäckers bzw. der Bäckerin die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen und eine eigene Bäckerei zu gründen. Die Selbstständigkeit ermöglicht eine größere finanzielle Unabhängigkeit und die Chance, die eigenen Rezepte und Ideen zu verwirklichen.
7. Bodenleger/-in
Bodenleger sind für das Verlegen von Bodenbelägen wie Teppichen oder Laminat zuständig. Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen eines Bodenleger-Azubis beträgt rund 755 Euro. . Jeder Raum kann durch die richtige Auswahl und Verlegung von Teppichen, Laminat oder Parkettböden in ein echtes Highlight verwandelt werden. Bodenleger haben die Chance, ihre handwerklichen Fähigkeiten einzusetzen und ihre Kreativität bei der Auswahl von Farben und Mustern zu entfalten. Die Freude, einen Raum in ein ästhetisches Meisterwerk zu verwandeln, kann sehr erfüllend sein.
Nach der Ausbildung beträgt das mittlere Einkommen in den ersten Berufsjahren rund 2.630 Euro pro Monat. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Bodenbelägen bleibt konstant, da die Gestaltung und Verschönerung von Räumen für viele Personen eine wichtige Rolle spielt. Die Möglichkeit, sich auf spezialisierte Bereiche wie Designböden oder ökologische Bodenbeläge zu konzentrieren, bietet zusätzliche Chancen für eine erfolgreiche Karriere.
6. Raumausstatter/-in
Raumausstatterinnen werden häufig in Handwerksbetrieben oder Inneneinrichtungsgeschäften ausgebildet. Sie müssen kreativ sein und haben die Aufgabe, Innenräume ansprechend zu gestalten und zu dekorieren. Während der dreijährigen Ausbildung verdient eine Raumausstatterin im Durchschnitt rund 751 Euro brutto pro Monat.
Die Arbeit als Raumausstatterin bietet die Möglichkeit, Räume zu einem einladenden und ansprechenden Ort zu machen. Raumausstatterinnen sind für die Auswahl von Farben, Stoffen und Möbeln verantwortlich, um das perfekte Raumdesign zu schaffen. Sie können ihre kreativen Fähigkeiten nutzen, um individuelle Lösungen für Kunden zu entwickeln und ihnen dabei zu helfen, ihren persönlichen Stil in ihrem Zuhause oder Arbeitsplatz zum Ausdruck zu bringen. Das Erlebnis, einen Raum zu transformieren und die Zufriedenheit der Kunden zu sehen, macht diesen Beruf zu einer lohnenden Wahl.
Nach der Ausbildung stehen verschiedene Wege offen, sei es in Inneneinrichtungsunternehmen, Möbelhäusern oder als selbstständige Raumausstatterin.
Aktuelle Ausbildungsangebote:
5. Schilder- und Lichtreklamehersteller/-in
Schilder- und Lichtreklamehersteller lernen während ihrer Ausbildung die Herstellung und Montage von Schildern und Lichtwerbung. Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen eines Auszubildenden liegt bei 741 Euro. Schilder- und Lichtreklamehersteller sind die Künstler der visuellen Kommunikation. Sie entwerfen, fertigen und montieren Schilder und Leuchtreklamen, die Unternehmen und Geschäfte auffällig und ansprechend präsentieren. Die Arbeit als Schilder- und Lichtreklamehersteller erfordert handwerkliches Geschick, kreatives Denken und technisches Verständnis. Jedes Projekt ist einzigartig und bietet die Möglichkeit, innovative Lösungen zu entwickeln und sich in der Welt des Marketings und der Werbung auszudrücken.
Jedes Projekt bietet Raum für kreative Ideen und handwerkliches Geschick. Obwohl das Ausbildungsgehalt zu Beginn bescheiden ausfällt, erhöht sich das Gehalt bereits im ersten Berufsjahr nach der Ausbildung auf 3.153 Euro im Monat. Als Teil eines Teams von Fachleuten trägt man dazu bei, Unternehmensbotschaften effektiv zu vermitteln. Der Beruf des Schilder- und Lichtreklameherstellers ist eine spannende Wahl für all jene, die eine Leidenschaft für Design und Handwerk haben.
4. Parkettleger/-in
Das Verlegen und Reparieren von Parkettböden steht im Mittelpunkt der Ausbildung zum Parkettleger/zur Parkettlegerin. Während der Ausbildung verdient eine Parkettlegerin durchschnittlich 740 Euro brutto im Monat. Nach der Ausbildung liegt das Durchschnittseinkommen in den ersten Berufsjahren bei 2.630 Euro monatlich. Parkettlegerinnen haben die Aufgabe, Räume mit wunderschönen Parkettböden zu versehen. Mit ihren handwerklichen Fähigkeiten und ihrem Sinn für Details verleihen sie Räumen einen Hauch von Eleganz und natürlicher Schönheit. Das Verlegen von Parkett erfordert Genauigkeit und Präzision, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Parkettlegerinnen können stolz darauf sein, dass sie Räume schaffen, in denen Menschen gerne ihre Zeit verbringen und die sie als wertvolles Handwerk betrachten.
3. Schornsteinfeger/-in
Schornsteinfeger sind für die Reinigung und Wartung von Schornsteinen und Heizungsanlagen zuständig. Während der Ausbildung liegt das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen eines Schornsteinfegers bei 723 Euro. Schornsteinfeger sorgen nicht nur für die Sicherheit von Heizungsanlagen und Schornsteinen, sondern haben auch eine lange Tradition in Deutschland. Sie sind Teil einer Branche, die sowohl handwerkliche Fähigkeiten als auch technisches Wissen erfordert. Die Arbeit als Schornsteinfeger bietet die Möglichkeit, eine wichtige Rolle beim Umweltschutz und der Energieeffizienz zu spielen.
Obwohl das Ausbildungsgehalt zu Beginn bescheiden sein mag, bietet dieser Beruf langfristig eine stabile Karriere mit guten Verdienstmöglichkeiten. Bereits das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung fällt deutlich höher aus: In den ersten Berufsjahren beläuft sich das mittlere Einkommen auf 3.465 Euro pro Monat. Als Teil einer traditionsreichen Branche, die von Verantwortung und Professionalität geprägt ist, trägt man dazu bei, dass Häuser effizienter und umweltfreundlicher werden. Der Beruf des Schornsteinfegers ist eine lohnende Wahl für all jene, die Bedeutung und Nachhaltigkeit in ihrer beruflichen Laufbahn vereinen möchten.
2. Friseur/-in
Schneiden, stylen und färben: In der Friseurausbildung dreht sich alles um die Haare der Kunden. Eine Friseurin erhält während ihrer dreijährigen Ausbildung durchschnittlich 657 Euro brutto pro Monat. Auch direkt nach der Ausbildung liegt das mittlere Einkommen von Friseurinnen mit 2.264 Euro pro Monat im unterdurchschnittlichen Bereich. Friseurinnen sind in der Lage, das Erscheinungsbild ihrer Kunden zu verändern und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Sie sind Teil einer sich ständig weiterentwickelnden Branche, in der Kreativität, Trends und persönlicher Kontakt im Vordergrund stehen.
Trotz des niedrigen Ausbildungsgehalts eröffnen sich langfristig vielfältige Karrieremöglichkeiten. Man kann in renommierten Salons arbeiten, eigene Kunden gewinnen oder sich auf spezielle Bereiche wie Hochzeitsfrisuren oder Coloration spezialisieren. Der Beruf des Friseurs erfordert Leidenschaft, Stilsicherheit und die Fähigkeit, mit Menschen umzugehen. Als Teil einer sich ständig weiterentwickelnden Branche kann man sich persönlich und beruflich entfalten. Der Beruf des Friseurs ist eine aufregende Wahl für all jene, die eine Leidenschaft für Schönheit und Styling haben.
1. Orthopädieschuhmacher/-in
Ein Orthopädieschuhmacher lernt in seiner Ausbildung, individuell angepasste Schuhe und Einlagen herzustellen. Im Durchschnitt verdient er über die dreieinhalbjährige Ausbildung hinweg etwa 652 Euro brutto pro Monat. Im ersten Lehrjahr sind es sogar nur 472 Euro. Nach der Ausbildung beträgt das Einstiegsgehalt von Orthopädieschuhmachern rund 2.922 Euro pro Monat. Als Orthopädieschuhmacher kann man Menschen helfen, ihre Mobilität und Lebensqualität zu verbessern. Individuell angepasste Schuhe und Einlagen sind oft der Schlüssel für Menschen mit Fußproblemen oder orthopädischen Herausforderungen.
Orthopädieschuhmacher haben die Möglichkeit, innovative Lösungen zu entwickeln und eng mit Kunden und Orthopäden zusammenzuarbeiten. Die Dankbarkeit der Kunden, die durch maßgeschneiderte Lösungen ihre Schmerzen lindern oder ihre Bewegungsfreiheit zurückgewinnen, ist eine der größten Belohnungen dieses Berufs. Orthopädieschuhmacher können stolz darauf sein, dass ihre Arbeit einen direkten positiven Einfluss auf das Leben anderer Menschen hat.
Darum lohnen sich Berufe, trotz schlechter Ausbildungsgehälter
Trotz der Herausforderungen in diesen Berufen gibt es weitere Gründe, warum es sich lohnt, eine Ausbildung in Betracht zu ziehen:
- Handwerkliche Fähigkeiten: Alle diese Berufe erfordern praktische Fertigkeiten und bieten die Möglichkeit, mit den eigenen Händen etwas zu schaffen. Das handwerkliche Geschick und die Fähigkeit, schöne und funktionale Produkte herzustellen, können eine Quelle der Zufriedenheit und des Stolzes sein.
- Vielfalt und Abwechslung: Jeder Tag kann in diesen Berufen anders sein. Ob es darum geht, neue Rebsorten zu entdecken, individuelle Designs zu erstellen oder kreative Lösungen für Kundenprobleme zu finden - die Arbeit in diesen Berufen bietet immer neue Herausforderungen und interessante Aufgaben.
- Gemeinschaft und Tradition: Viele dieser Berufe haben eine lange Tradition und sind eng mit regionalen oder nationalen Kulturen verbunden. Sie bieten die Möglichkeit, Teil einer Gemeinschaft von Fachleuten zu werden, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen gerne teilen und so den Zusammenhalt stärken.
- Selbstständigkeit: Einige dieser Berufe bieten gute Möglichkeiten, sich selbstständig zu machen und ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dies ermöglicht eine größere finanzielle Unabhängigkeit und die Chance, den eigenen Weg zu gehen.
- Persönliche Leidenschaft: Die Entscheidung für eine Ausbildung in einem dieser Berufe sollte auch auf persönlichen Interessen und Leidenschaften basieren. Wenn man eine tiefe Verbindung zu Natur, Handwerk, Gestaltung oder dem Helfen von Menschen hat, kann dies eine wichtige Motivation sein, den Herausforderungen dieser Berufe entgegenzutreten.
Trotz der geringen Bezahlung bieten die zehn schlechtbezahltesten Ausbildungsberufe in Deutschland eine Vielzahl von Möglichkeiten, kreativ zu sein, eine berufliche Leidenschaft zu verfolgen und einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden und die Zufriedenheit anderer Menschen zu haben. Mit Engagement, Einsatz und der Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, können diese Berufe eine erfüllende und lohnenswerte Karriere bieten.