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Gründe für mehr Gehalt

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Kategorie: Karriere & Ratgeber
26.03.2019
Mehrere aufgefächerte Euro-Scheine und Cent-Münzen

Viele Beschäftigte müssen immer wieder selbst ihr Einkommen auf Anpassung überprüfen. Denn nicht jeder unterliegt tariflichen Vereinbarungen oder ist im öffentlichen Dienst tätig. Doch mit welchen Argumenten klappt das am besten? Fest steht: Von alleine kommen die wenigsten Vorgesetzten auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu und bieten eine Gehaltserhöhung an.

Für die meisten von uns ist das Fragen nach mehr Gehalt nicht einfach. Einige trauen sich nicht, andere glauben nicht an den Erfolg. Weniger kompliziert ist es bei einem Positionswechsel in eine höhere Hierarchiestufe: In so einem Fall ist die Gehaltserhöhung durch die gestiegene Anforderung und Personalverantwortung begründet. Was aber, wenn es keinen solchen Wechsel gibt?

Ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten erleichtert das Gespräch

Eine wichtige Grundlage für eine Verhandlung ist ein vertrauensvolles Verhältnis zum Vorgesetzten. Ist dies nicht gegeben, können Beschäftigte manchmal auch mit guten Argumente nur wenig erreichen. Ist der Vorgesetzte professionell genug, lässt er sich nicht so einfach durch persönliche Urteile fehlleiten. Allerdings sitzen auf der anderen Seite auch nur Menschen.

Sollte das Verhältnis gestört sein, hilft ein klärendes Gespräch. Vielleicht liegt die Ursache ja in einem ganz banalen Missverständnis. Zudem können Vorgesetzte häufig nicht die nötige Aufmerksamkeit bieten, die manche Beschäftigte benötigen. Für Führungskräfte gilt wiederum, sich regelmäßig nach dem Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erkundigen.

Neben dem Verhältnis sind Argumente der ausschlaggebende Faktor in einer Gehaltsverhandlung. Im Folgenden möchten wir Ihnen fünf Beispiele nennen:

1. Wertsteigerung des Unternehmens

Beschäftigte, die den Wert des Unternehmens steigern, erhöhen auch ihren eigenen. Wer also nur Dienst nach Vorschrift erledigt, hat kein starkes Argument vorliegen. Doch wer über das Ziel hinausschießt, über den Tellerrand blickt und konstruktive Ideen zur Wertsteigerung einbringt, kann damit durchaus bei Vorgesetzten punkten. Hier sind Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft gefragt. Hier ein paar Beispiele: Vorschläge zur Zeitersparnis in einer Produktionskette, innovative Produktideen oder die Akquise von einem großen Geschäftspartner.

2. Betriebszugehörigkeit und Loyalität

Wer über mehrere Jahre stets Nullrunden im Gehalt erlebte, sollte dringend aktiv werden. Schließlich ist der gesamte Markt dynamisch und die Inflationsrate steigt von Jahr zu Jahr. Zum Vergleich: Seit 2010 ist die Inflation um 12,5 Prozent gestiegen. Das bedeutet, dass die Ausgaben für unseren Lebensstandard um diesen Prozentsatz höher sind. Argumente sind in diesem Fall allerdings nicht die höheren privaten Ausgaben, sondern die Betriebszugehörigkeit und Loyalität gegenüber dem Unternehmen.

3. Erweitertes Fach- und Expertenwissen

Beschäftigte, die über mehrere Jahre in einem Betrieb tätig sind, haben sich in der Regel im Verlauf der Zeit immer mehr Fachwissen angeeignet. Das geschieht über Seminare und Weiterbildungen, aber auch intern in Form des Daily Business. Viele Prozesse und Arbeitsabläufe gehen leichter von Hand als noch zu Beginn des Jobs. Die Folge: Routinearbeiten, die schneller erledigt werden. Zeit ist bekanntlich Geld und je routinierter Mitarbeiter werden, desto schneller werden Aufgaben erledigt. Dadurch kann mehr Arbeitszeit für neue Aufgaben genutzt werden.

4. Neue Projekte, weitere Aufgaben, mehr Verantwortung

Immer wieder kann es dazu kommen, dass einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in andere Teams oder ihre Aufgaben wechseln, neue Projekte, andere Kunden oder auch mehr Verantwortung übernehmen. Das bedeutet gleichzeitig, dass sie deutlich an Erfahrung dazugewinnen. Hier ist es wichtig, genau zu protokollieren, inwiefern eine neue Tätigkeit vorlag und welche Fähigkeiten dazukamen. Im nächsten Personalgespräch können die genannten Punkte wichtige Trümpfe in der Verhandlung sein. 
Zu den Beispielen zählen das Erlernen einer Software (Office, Photoshop, Wordpress etc.), einer neuen Maschine oder frisch angeeignetes Wissen zum Thema Projektmanagement.

5. Funktionswechsel im Unternehmen

Es gibt Situationen, in denen werden Stellen in einem Unternehmen frei, die mit der eigenen Funktion nicht unbedingt viele Schnittmengen haben. Gleichzeitig gibt es immer wieder Beschäftigte, die in ihrer aktuellen Position nicht glücklich sind. Sie sehnen sich sozusagen nach einem fachlichen Tapetenwechsel. Interne Funktionswechsel sind eine solche Gelegenheit.
Zum Beispiel möchte der Personaler viel lieber im Marketing oder im Vertrieb arbeiten, weil er sich hierfür viel stärker interessiert. Solche Funktionswechsel können  dazu führen, dass aufgrund unterschiedlicher Stellenbewertungen das Gehalt nach oben  angepasst werden muss. Umgekehrt kann es aber auch sein, dass die neue Funktion weniger gut vergütet wird. Doch entscheidend ist immer die eigene Zufriedenheit im Job.
 

Wenn die Gehaltserhöhung ausbleibt …

Die Anpassung des Gehalts ist keine Pflicht. Unternehmen müssen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht jährlich höhere Einkommen zahlen. Das klingt zwar hart, doch es gibt viele Fälle, in denen die Lohnsteigerungen ausbleiben – nämlich in sogenannten Nullrunden, die es auch bei tariflich organisierten Beschäftigten gibt.

Die Gründe hierfür können sehr vielseitig sein: Dem Unternehmen geht es wirtschaftlich schlecht oder es konsolidiert. Investitionen in Personal und dessen Weiterentwicklung werden dann meist auf einen späteren Zeitpunkt festgesetzt. Möglicherweise sind zudem die Budgettöpfe für Personalentwicklung geringer, wenn an anderer Stelle mehr investiert wurde.

Umso wichtiger ist es, den Blick des Arbeitgebers auf die eigene Leistung zu lenken und immer wieder das Gespräch zu suchen. Wenn es keine monetäre Erhöhung geben sollte, dann gibt es unter Umständen die Möglichkeit, die Arbeitszeit zu reduzieren oder andere Benefits – wie zum Beispiel mehr Urlaub – zu erfragen.

Einkommen auf den Prüfstand stellen

Entscheidend ist, dass das eigene Einkommen immer wieder auf den Prüfstand gestellt wird. In der Regel sollten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihr Gehalt einmal pro Jahr vergleichen. Der erste Schritt beinhaltet die Recherche nach dem eigenen Marktwert. Hierfür dienen Webseiten wie Gehalt.de oder Gehaltsvergleich.com als Orientierungshilfe. Danach folgt das Gespräch mit Familie und Freunden und nachdem genug Informationen eingeholt wurden, folgen die Vorgesetzten. Wichtig ist, das Gespräch ehrlich und offen zu führen.

Doch auch der Arbeitgeber sollte die internen Vergütungsstrukturen mit dem Markt benchmarken. Ein schlechtes Image aufgrund von geringen Gehältern führt dazu, dass künftige Stellen immer schwieriger besetzt werden können. Plattformen, auf denen Arbeitnehmer Unternehmen bewerten, gibt es mehr als genug im Internet. Und das sind die ersten Anlaufstellen, wenn es darum geht, Informationen über eine Firma einzuholen. Das Thema „Gehalt“ ist bei solchen Bewertungen stets ein zentrales Element. Kurz: Auch Unternehmen müssen Gehälter vergleichen!

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