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Hohes Einstiegsgehalt ohne Studium: In diesen Berufen ist es möglich

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Kategorie: Branchen & Verdienstmöglichkeiten
30.10.2018
Eine Frau hält einen 50-Euro-Schein in der Hand und lächelt.

Der Schulabschluss ist in der Tasche. Und jetzt? Nochmal in der Uni Bücher wälzen oder sich mit einer Ausbildung direkt ins Berufsleben stürzen? Es gibt viele Faktoren, die diese Entscheidung beeinflussen – zum Beispiel die Aussicht auf ein lukratives Einkommen. Doch dafür müssen Beschäftigte nicht unbedingt eine Hochschule besucht haben oder in der Chefetage sitzen! Wir zeigen, in welchen Berufen eine Ausbildung für ein hohes Einstiegsgehalt ausreicht.

Für eine aktuelle Auswertung haben unsere Analysten 17.135 Daten von Fachkräften ohne Personalverantwortung untersucht. So konnten wir ermitteln, in welchen Ausbildungsberufen Beschäftigte in den ersten drei Jahren ihrer Karriere verhältnismäßig hohe oder niedrige Gehälter beziehen. Alle Angaben liegen dabei als Jahresbruttogehälter im Median vor.

Auf dem ersten Platz: Key Account Manager

Akademikerinnen und Akademiker verdienen nach ihrem Bachelorabschluss und in ihren ersten drei Jahren im Job rund 39.000 Euro jährlich. Doch die Einkommen einiger Berufseinsteiger in Ausbildungsberufen können da durchaus mithalten. Wer zum Beispiel eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen hat und gute vertriebliche Kenntnisse besitzt, der kann als Key Account Manager Fuß fassen – auch ohne abgeschlossenes Studium. Zum Karrierestart verdienen sie circa 39.500 Euro jährlich und belegen laut unserer Analyse den ersten Platz.

In ihrem Job betreuen Key Account Manager die wichtigsten Kunden eines Unternehmens, die meist Auftragsvolumen und entsprechend viel Umsatz mit sich bringen. Aufgrund dessen sind sie ein bedeutender Teil des Kundenmanagements und tragen viel Verantwortung.

Gute Aussichten für Beschäftigte in Banken und Versicherungen

Auch eine Ausbildung als Bankkaufmann beziehungsweise -frau lohnt sich: Berufseinsteiger*innen erhalten hier mit circa 38.100 Euro ebenfalls ein relativ hohes Einkommen. Gute Perspektiven haben zudem Sachbearbeiter*innen in Versicherungen und Außendienstler*innen für Konsum- und Gebrauchsgüter: Ihre Einstiegsgehälter liegen zwischen 35.000 und 36.000 Euro im Jahr.

Niedrige Gehälter im Dienstleistungssektor

In der Kosmetik, im Friseurhandwerk und in der Gastronomie sind die Einstiegsgehälter am niedrigsten. Die Einkommen in dieser Berufsgruppe liegen zu Beginn der beruflichen Laufbahn zwischen 21.800 Euro und 22.600 Euro im Jahr.

Beruf Median
Kosmetiker/-in 21.820 €
Friseur/-in 21.832 €
Kellner/-in 22.628 €
Bäcker/-in 23.649 €
Zahntechniker/-in 23.682 €

Aufgrund der niedrigen Gehälter bleiben viele Stellen im Handwerk unbesetzt. Es ist davon auszugehen, dass zukünftig der Fachkräftemangel vor allem im Friseurhandwerk weiter zunehmen wird. Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de

Darüber hinaus haben Ausbildungsberufe – und vor allem die aus dem Handwerk – in Deutschland mittlerweile einen schlechten Ruf und sind äußerst unbeliebt. Auf dem Weg zum Koch, Restaurantfachkraft oder Friseur bricht laut des Berufsbildungsbericht 2018 etwa jeder Zweite vor der Abschlussprüfung seine Ausbildung ab.

Dazu passen auch aktuelle Zahlen aus der DIHK-Ausbildungsumfrage: 2017 fanden 34 Prozent aller Unternehmen keinen Auszubildenden für ihre ausgeschriebene Stelle. Das sind drei Prozent mehr als noch im Vorjahr – der höchste ermittelte Wert in der Geschichte der Bundesrepublik.

Der Anteil der Studentinnen und Studenten nimmt hingegen weiter zu. Eine Auswertung des Statistischen Bundesamts belegt, dass im Wintersemester 2017/18 so viele Menschen wie noch nie an deutschen Hochschulen eingeschrieben waren: Die Anzahl der Studierenden lag bei circa 2,8 Millionen und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent.

Die Branche ist ein wichtiger Faktor

Allerdings muss ein Bachelor- oder Masterabschluss nicht unbedingt ein Garant für ein lukratives Einkommen sein. Für Berufseinsteiger ist wichtig zu wissen: Gehälter sind immer abhängig von der Branche, in der die Beschäftigten tätig sind. Um diese Gehaltsunterschiede näher zu beleuchten, haben die Analysten von Compensation Partner den Branchenindex 2018 erstellt. Dieser soll einen Überblick vermitteln, in welchen Branchen über- beziehungsweise unterdurchschnittlich hohe Gehälter gezahlt werden.

Beispielsweise liegt das Gehaltsniveau des Handwerks knapp 13 Prozent unter dem des Branchendurchschnitts in Deutschland. Auf dem ersten Platz liegt der Maschinenbau mit einem Plus von 27 Prozent. Das bedeutet, dass Beschäftigte derselben Berufsgruppe im Maschinenbau durchschnittlich 40 Prozent mehr Gehalt bekommen als im Handwerk.

Junge Menschen sollten noch vor ihrer Ausbildung bei der Berufswahl auf die Branche achten, da diese eine starke Auswirkung auf das Gehalt hat.“ Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de

Branche Unterschied zum Gehaltsniveau im Branchendurchschnitt
Maschinenbau 27%
Handwerk -13%

Studium vs. Ausbildung – oder einfach beides?

Doch auch eine Berufsausbildung bietet einige Vorteile: Beschäftigte steigen direkt ins Berufsleben ein, verdienen ihr eigenes Geld und arbeiten sehr praxisorientiert. Das ist für viele eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag und bietet für Berufseinsteiger die Möglichkeit, sich zu beweisen. Außerdem besteht hier die Möglichkeit, direkt nach der absolvierten Ausbildung in ein „normales“ Angestelltenverhältnis übernommen zu werden. Der feste Arbeitsplatz ist dem Auszubildenden häufig schon sicher.

Wer sich nicht entscheiden kann, kombiniert Praxis und Theorie miteinander: Ein Studium mit vorangegangener Ausbildung oder ein duales Studium ermöglicht häufig noch bessere Perspektiven, als „nur“ zu studieren. In vielen Fällen erleichtert der Studienabschluss später jedoch den Aufstieg in höhere Positionen und lukrativere Gehaltsklassen. Doch nicht für jeden ist der akademische Weg auch der Richtige.

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