Sitzender Mann schreibt konzentriert auf einem Block. 
Inhalt
1. Vorab ein Kündigungsgespräch führen2. Kündigung richtig schreiben3. Kündigungsfrist einhalten4. Erhalt deiner Kündigung sicherstellen5. Arbeitszeugnis anfordern6. Arbeitslos melden, falls nötig8. Mach weiterhin gute Arbeit9. Gestalte deine Übergabe10. Verabschiede dich mit Stil

Die Kündigung eines Jobs ist selten einfach. Oft geht es um Gefühle, Unzufriedenheit oder einfach die Lust auf Veränderung – sehr subjektive Dinge, die deine Vorgesetzten leider nicht immer auf Anhieb nachvollziehen können. Um richtig zu kündigen und damit einen sauberen Schlussstrich zu ziehen, findest du hier 6 hilfreiche Tipps. So startest du ohne böses Blut und möglichst ungestresst in die Zukunft!

Inhalt
1. Vorab ein Kündigungsgespräch führen2. Kündigung richtig schreiben3. Kündigungsfrist einhalten4. Erhalt deiner Kündigung sicherstellen5. Arbeitszeugnis anfordern6. Arbeitslos melden, falls nötig8. Mach weiterhin gute Arbeit9. Gestalte deine Übergabe10. Verabschiede dich mit Stil

1. Vorab ein Kündigungsgespräch führen

Mit einem Kündigungsgespräch informierst du deine Führungskraft über deine Kündigung. Hier kannst du deine Gründe erklären und dein Gegenüber hat die Möglichkeit, sich dazu zu äußern. Außerdem kannst du so Fragen klären, die du vielleicht noch hast. Geh möglichst gut vorbereitet in das Gespräch und achte unter anderem auf diese Punkte:

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2. Kündigung richtig schreiben

Eine Kündigung muss immer schriftlich erfolgen. Eine mündliche Kündigung ist unzulässig – das regelt § 623 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Auch eine Kündigung per E-Mail reicht nicht aus; das Kündigungsschreiben muss in Briefform im Original vorliegen und mit deinem vollen Namen unterschrieben sein. Leichter gesagt als getan, denn wie wird die Kündigung überhaupt richtig formuliert?

Muster: Das Kündigungsschreiben

Die formalen Anforderungen an das Kündigungsschreiben sind überschaubar. Diese Punkte sind wichtig:

Adresszeile:

Hier stehen Name, Funktionsbezeichnung und Firmenanschrift der dir vorgesetzten Person oder der*des Zuständigen der Personalabteilung.

Datum:

Das Datum des Poststempels ist zwar ein Hinweis darauf, dass du die erforderlichen Fristen einhältst, rechtlich verbindlich für den Beginn der Kündigungsfrist ist aber das Datum der Zustellung des Schreibens. Besser ist es deshalb, wenn du die Kündigung per Einschreiben versendest. Am sichersten ist es, wenn du die Kündigung persönlich übergibst und dir den Erhalt quittieren lässt.

Betreffzeile:

Kündigung meines Arbeitsvertrags

Oder die ausführlichere Variante:

Kündigung meines Arbeitsvertrags vom xx.xx.xxxx

Anrede mit Namen:

In der Anrede sprichst du am besten die Person an, an die sich die Kündigung richtet. Wenn deine Kündigung an die Personalabteilung des Unternehmens geht und du dort keine direkte Ansprechperson hast, kannst du im Notfall auch allgemeiner einleiten.

Sehr geehrtes Management/Liebe Mitarbeitende der Personalabteilung …

Text:

Auch falls du wütend auf deine Führungskraft oder die Firma sein solltest: Bleib im Text deiner Kündigung verbindlich und sachlich. Du solltest hier keine Kritik äußern oder einen Grund für deine Kündigung angeben. Dafür ist Zeit in deinem Kündigungsgespräch. Mach eine klare, kurze Ansage und nenn den letzten Tag deines Arbeitsverhältnisses als Zeitpunkt der Wirksamkeit deiner Kündigung.

Bitte darüber hinaus deine Ansprechperson, dir deine Kündigung schriftlich zu bestätigen. Sie ist dazu nicht verpflichtet, wird aber in der Regel deiner Bitte nachkommen. Die Bestätigung dient dir als Nachweis darüber, dass deine Kündigung tatsächlich fristgerecht eingegangen ist.

In einem weiteren Satz kannst du darum bitten, dass dir ein schriftliches, qualifiziertes Arbeitszeugnis ausgestellt wird. Mehr dazu liest du in unserem 5. Tipp.

All die genannten Aspekte passen in einen einzigen kurzen Absatz:

hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag vom xx.xx.xxxx fristgerecht zum xx.xx.xxxx. Bitte bestätigen Sie mir schriftlich den Eingang meiner Kündigung. Außerdem bitte ich Sie, mir ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auszustellen.

Es kann nicht schaden, wenn du deine Kündigung mit einem Dank und guten Wünschen für die Zukunft abschließt. Das gilt auch und gerade dann, wenn das Verhältnis zu deinen Vorgesetzten eher angespannt war. Höflichkeit beweist Souveränität.

Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit und wünsche dem Unternehmen und Ihnen alles Gute.

Und wer weiß: Es ist nicht ausgeschlossen, dass du der einen oder anderen Person aus deinem alten Unternehmen im weiteren Verlauf deines Berufslebens erneut begegnest.

Schlussformel:

Hier bitte die eigenhändige Unterschrift nicht vergessen.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift

Eine Frau im Büro räumt Stifte in eine Box.
Ob mit oder ohne neuen Job in der Hinterhand: Richtig zu kündigen, ist für den weiteren Karriereweg immer von Vorteil. © DC_Studio/EyeEm 

3. Kündigungsfrist einhalten

Für die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses gelten Fristen. Welche das sind, steht im Arbeitsvertrag. Häufig sind dort Kündigungsfristen von drei Monaten zum Monats- oder zum Quartalsende festgeschrieben. Diese Fristen sind für beide Seiten bindend.

Gibt es keine vertragliche Regelung, dann gelten gesetzliche Fristen, die im § 622 BGB geregelt sind. Dort heißt es, dass die Frist für eine Kündigung mindestens vier Wochen betragen muss, gerechnet jeweils zum 15. eines Monats oder zum Monatsende. Nur in der Probezeit beläuft sich die Kündigungsfrist auf zwei Wochen und das Beschäftigungsverhältnis kann an jedem beliebigen Tag enden.

Eine Ausnahme ist die fristlose Kündigung: Dabei musst du die Kündigungsfrist nicht einhalten. Allerdings musst du in solchen Fällen einen schwerwiegenden Grund nachweisen, zum Beispiel grobe Beleidigungen, körperliche Gewalt oder Zahlungsverzug seitens des Arbeitgebers.

4. Erhalt deiner Kündigung sicherstellen

Bei der Frage, was es bei der Kündigung zu beachten gilt, wird dieser Punkt häufig vergessen: Geh sicher, dass deine Kündigung auch wirklich ankommt. Dafür kannst du das Schriftstück entweder persönlich bei deiner Führungskraft oder in der Personalabteilung abgeben oder als Einschreiben verschicken.

Am besten lässt du dir neben einer sicheren Zustellung wie per Einwurf-Einschreiben die eigentliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses vom Arbeitgeber schriftlich bestätigen. Wichtig ist, dass auf dem Schreiben das Kündigungsdatum bescheinigt wird.

5. Arbeitszeugnis anfordern

Als Arbeitnehmer*in hast du nach § 630 BGB den Rechtsanspruch auf ein Arbeitszeugnis. Da dieser Anspruch bereits ab dem Beginn der Kündigungsfrist besteht, kannst du das Zeugnis frühzeitig für eine Bewerbung bei anderen Arbeitgebern nutzen.

Deshalb nochmal der wichtige Hinweis: Vergiss keinesfalls, dein Arbeitszeugnis frühzeitig anzufordern. Beachte dabei, dass ein Arbeitszeugnis deine Jobchancen je nach Formulierung erhöhen oder schlimmstenfalls auch verringern kann.

Eine Kündigung kann das Verhältnis zu deiner Führungskraft auf die Probe stellen. Damit es in der wahrscheinlich eh schon angespannten Situation nicht zu Problemen mit deinem Arbeitszeugnis kommt, kannst du bereits vor der Kündigung mit deiner Führungskraft darüber sprechen. Mehr zum Thema erfährst du in unserem Ratgeber „Das Arbeitszeugnis“.

6. Arbeitslos melden, falls nötig

Wenn du selbst kündigst, verhängt die Agentur für Arbeit im Normalfall eine dreimonatige Sperrzeit – das heißt, du hast in dieser Zeit keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Wenn du keinen neuen, direkt an den bisherigen Job anschließenden Arbeitsvertrag hast, musst du dich unabhängig von einer möglichen Sperrzeit spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit arbeitslos melden, um Nachteile zu vermeiden. Frühestens kannst du dich drei Monate bevor die Arbeitslosigkeit eintritt, arbeitslos melden. Die Arbeitslosmeldung ist Voraussetzung für den Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Wenn einer oder mehrere der folgenden Fälle bei dir zutrifft, kann die dreimonatige Sperrfrist auch entfallen:

8. Mach weiterhin gute Arbeit

Auch wenn dein Arbeitgeber bald dein Ex-Arbeitgeber sein wird – eine Kündigung ist kein Grund, nach ihrer Einreichung die Arbeit schleifen zu lassen. Das wäre deinen Kollegen nicht fair gegenüber und macht keinen guten Eindruck. Bedenke außerdem: Die Art und Weise, wie du dich in den letzten Wochen und Tagen präsentierst, bleibt im Gedächtnis. Ein über die Jahre aufgebautes positives Image kann auf diese Weise schnell verblassen. Am Ende wirkt sich das negativ auf dich aus, und wenn es blöd läuft, verbreitet sich das in der Branche herum. Das wird auch deinen neuen Arbeitgeber nicht erfreuen. Außerdem solltest du deinen aktuellen Kollegen nicht von den tollen Möglichkeiten in deiner neuen Firma vorschwärmen. Diese werden (wahrscheinlich) beim aktuellen Arbeitgeber bleiben und auch zukünftig dort gerne arbeiten wollen.

9. Gestalte deine Übergabe

Sorge dafür, dass du so viele deiner Projekte wie möglich in den letzten Wochen abschließt. Wo das nicht möglich ist, hilft eine gute Dokumentation und Übergabe deinem Nachfolger, seinen Job nach deinem Weggang bestmöglich zu erledigen. Optimal ist es, wenn dein*e Nachfolger*in bereits feststeht und du ihn selbst auf seine Aufgaben vorbereiten kannst. Denn niemand weiß so gut wie du, worauf es bei deinen Projekten ankommt und worauf dein*e Nachfolger*in besonders achten sollte. Teil der Übergabe ist auch, alle Partner*innen, Dienstleister oder sonstigen beruflichen Kontakte darüber zu informieren, dass du die Firma verlässt und wer deine Aufgaben übernehmen wird. Deinen Vorgesetzten informierst du dann an einem deiner letzten Arbeitstage so ausführlich wie nötig über den aktuellen Stand.

10. Verabschiede dich mit Stil

Gib deinem letzten Tag einen würdigen Rahmen. Natürlich solltest du dich persönlich von den Kollegen und Kolleginnen verabschieden, mit denen du eng zusammengearbeitet hast. Überlege, mit wem du in Kontakt bleiben möchtest und ob du die dafür notwendigen Daten hast. Deine eigenen Kontaktdaten kannst du, wenn du möchtest, auch in einer allgemeinen Abschiedsmail an das gesamte Unternehmen oder einzelne Teams schicken. So eine E-Mail bietet auch eine gute Gelegenheit, der Firma, dem Team und/oder einzelnen Kollegen mit wohl gewählten Worten zu danken. Das könntest du auch in Form einer kleinen Rede tun – im Rahmen deines Abschiedsumtrunks. Ob und wie du diesen veranstaltest und gestaltest, hängt davon ab, was in deinem Unternehmen üblich ist – und nicht zuletzt davon, worauf du Lust hast. Deine (bald ehemaligen) Kollegen freuen sich sicher über Kuchen, Häppchen, Bier, Sekt, Saft oder andere kulinarische Abschiedsgeschenke.

Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen wurden sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Richtigkeit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt The Stepstone Group Deutschland GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der bereitgestellten Inhalte entstehen.

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