Schwarzarbeit – üblich in diesen Branchen und Berufen

Laut Umfragen und Interviews gibt es heute weniger Schwarzarbeiter, als noch vor zehn Jahren. Dennoch ist es in manchen Branchen immer noch üblich, am Fiskus vorbei zu arbeiten. Die Zahl derjenigen, die privat schwarzarbeiten, bleibt im Dunkeln, denn bei diesen Umfragen ist es fraglich, wie ehrlich die Teilnehmer antworten.
Wie der Ökonom Friedrich Schneider aussagte, habe Schwarzarbeit im Jahre 2011 über 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Das seien rund drei Prozent weniger, als vor zehn Jahren. Allerdings sind die Schätzungen über die tatsächliche Schwarzarbeitquote sehr unterschiedlich. Alle Forscher sind sich jedoch einig darüber, dass Schwarzarbeit rückläufig ist. Dieser Fakt ist damit zu begründen, dass mehr kontrolliert wird, die Kampagnen gegen Schwarzarbeit zugenommen haben und die Möglichkeit der geringfügigen Beschäftigung so manchen von der Schwarzarbeit abgebracht haben.
Die meisten Schwarzarbeiter sind in diesen Branchen zu finden
Trotz der rückläufigen Zahl gibt immer noch ein Zehntel der Erwachsenen zu, schon einmal in der Schattenwirtschaft sein Geld verdient zu haben. Besonders häufig sind Schwarzarbeiter in folgenden Branchen zu finden:
➤ Baugewerbe
➤ Landwirtschaft
➤ Fleischerei-Großbetriebe
➤ Hotels und Gaststätten
➤ Speditionen
➤ Reparaturwerkstätten
➤ Fahrdienste
Zudem arbeiten häufig Haushaltshilfen, Reinigungskräfte und Kinderbetreuer in Privathaushalten und am Finanzamt vorbei.
Grundsätzlich gibt es einige Faktoren, die Schwarzarbeit in verschiedenen Branchen fördern. Wie in der Baubranche sind oftmals die niedrigen Löhne Grund für die Arbeitnehmer, nebenbei und illegal ihren Lohn aufzustocken. Ebenso sind in den Branchen mehr Schwarzarbeiter zu finden, für die lediglich eine geringe Qualifikation erforderlich ist. Überall da, wo in der Masse gearbeitet wird, sind häufig auch Arbeitnehmer zu finden, die schwarzarbeiten.
Im Baugewerbe herrscht zudem ein starker Konkurrenzkampf vor. Manche Unternehmen unterhalten Schwarzarbeiter, um nicht in Insolvenz gehen zu müssen.
Allerdings wird verstärkt in den bekannten Branchen kontrolliert und neue Regeln aufgestellt. Zum Beispiel ist es seit 2008 auf Baustellen Pflicht, dass Arbeitnehmer Ausweise bei sich tragen. Dadurch werden Kontrollen erleichtert. Bauarbeiter, die dieser Pflicht nicht nachkommen, müssen bei Kontrollgängen mit einem Bußgeld rechnen.