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Was für ein Gehalt kann ich erwarten? Das ist und bleibt eine der wichtigsten Fragen bei der Jobwahl. Und in welchen Berufen verdienst du in Deutschland am besten, ohne Chef*in zu sein? Unsere Top 10 verraten es dir. Zusätzlich stellen wir dir die fünf lukrativsten Jobs im Kurzprofil vor. Und auch auf die Top-Verdiener*innen mit Personalverantwortung werfen wir einen Blick
In welchem Beruf verdient man am meisten? Sind es Ingenieur*innen, Jurist*innen oder Ärzt*innen? The winner is … der Patentanwalt bzw. die Patentanwältin. Mit einer sechsstelligen Summe hat es das Gehalt des Patentanwalts auf den ersten Platz der Berufe mit den höchsten Einkommen ohne Personalverantwortung geschafft.
Ärzte und Ärztinnen sind die erfolgreichste Berufsgruppe und gleich mehrere Male in den Rankings vertreten: sowohl in den Top 10 mit als auch ohne Personalverantwortung. Solche Jobs locken mit maximalen Gehältern – bei minimalem Einsatz? Schön wär’s. Mediziner*innen und Patentanwälte haben einen langen Bildungsweg hinter sich. Aber der lohnt sich.
Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte aller Werte liegt. Das heißt, 50 % der Gehälter sind höher als der Median und 50 % sind niedriger. Der Vorteil ist, dass Ausreißer, also sehr hohe oder sehr niedrige Gehälter, den Median nicht verändern.
Das durchschnittliche Jahresgehalt hingegen schon. Das wird berechnet, indem man alle Werte summiert und durch die Anzahl der Werte teilt.
Ein Beispiel: Liegt das Medianeinkommen eines Berufes bei 40.000 € im Jahr, verdient die eine Hälfte der Arbeitnehmer*innen mehr und die andere Hälfte weniger. Wie hoch die Abweichungen sind, sagt der Median nicht aus. Alle folgenden Angaben – sofern nicht anders angegeben – beziehen sich auf das Mediangehalt.
Über Geld spricht man nicht? Wir schon. Das folgende Ranking zeigt die 10 bestbezahlten Berufe ohne Führungsverantwortung. Die Daten stammen aus der Stepstone Gehaltsdatenbank und berücksichtigen Datensätze von Januar 2021 bis Juni 2023. Bei allen Gehaltsangaben handelt es sich um Brutto-Jahresgehälter.
Top 10 Gehälter: Berufe ohne Personalverantwortung
Also Augen auf bei der Berufswahl. Schau dir die Top 5 der Berufe, in denen man am meisten verdient, genau an: Wie sehen die Job-Profile aus, was sind die Hauptaufgaben?
Patentanwälte und Patentanwältinnen haben einen fordernden und abwechslungsreichen Job. Sie übernehmen zwar juristische Aufgaben, sind aber keine klassischen Jura-Absolvent*innen, wie man vermuten könnte. Voraussetzung für den Beruf ist ein technisches oder naturwissenschaftliches Hochschulstudium wie Chemie, Physik, Maschinenbau oder Elektrotechnik. Den juristischen Background bekommen die Anwärter*innen während der dreijährigen Patentanwaltsausbildung. Zusätzlich brauchen die Auszubildenden ein Jahr Berufserfahrung im Bereich Technik – ein ziemlich langer Weg bis zum Titel.
Aufgabe der Patentanwälte und Patentanwältinnen ist es, ihre Mandant*innen dabei zu unterstützen und fachlich zu beraten, eine Erfindung bis zum Patent zu bringen. Sie müssen Innovationen beurteilen und daraus z. B. eine Patentanmeldung formulieren. Dafür brauchen die Schutzrechts-Expert*innen viel fachliches Know-how, um das jeweilige neue Produkt, die Marke oder das Design vollumfassend zu verstehen. Außerdem müssen sie den nationalen und internationalen Markt genau beobachten.
Es kann auch darum gehen, Patente zu verwalten, vor Ansprüchen anderer zu schützen oder gegen Dritte vorzugehen, die die Schutzrechte verletzen. Auch bei Lizenzverträgen werden sie als Berater*innen hinzugezogen. Patentanwälte und Patentanwältinnen arbeiten in Patent- und Rechtsanwaltskanzleien, bei Behörden oder in Patentabteilungen von Unternehmen. Der Beruf ist nicht nur vielseitig, sondern auch sehr lukrativ.
In unserem Ranking der Jobs ohne Personalverantwortung liegt diese Berufsgruppe an der Spitze. Was verdient ein Patentanwalt? Das jährliche Einkommen beträgt 105.000 € brutto im Median. Drei Viertel der Patentanwälte kommt auf ein Jahresgehalt von mehr als 82.000 €, 25 % knacken sogar die 106.000-€-Marke.
Der Titel Lead Engineer ist keine eigenständige Berufsbezeichnung, sondern bezieht sich auf die Rolle, die der- oder diejenige innehat: Projektverantwortung mit leitender Funktion für einen technischen Bereich oder alle Technologien in einem Unternehmen. Dabei liegt der Fokus in diesem Fall auf der fachlichen Führung. Die leitenden Ingenieur*innen sind demnach nicht disziplinarisch für Mitarbeiter*innen zuständig. Die Arbeitsaufgaben variieren je nach Branche und Einsatzgebiet – von der Luft- und Raumfahrt über Informationstechnik bis hin zur Automobilindustrie. Ein Hochschulstudium im Ingenieurwesen ist Voraussetzung, die technische Fachrichtung kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen, z. B. Automatisierungstechnik oder Maschinenbau. Der Job des Lead Engineers erfordert viel Berufserfahrung und Wissen über aktuelle technische Entwicklungen. Die zentrale Aufgabe ist es, Technologien für Produkte oder Dienstleistungen weiterzuentwickeln und/oder neue Standards in betriebliche Prozesse einzuführen.
Deine Chancen auf ein gutes Einkommen stehen in diesem Beruf sehr gut. Hier erhältst du pro Jahr im Median rund 98.600 €. Damit liegen die leitenden Ingenieur*innen nur knapp hinter den Spitzenreitern, den Patentanwälten.
Um als Facharzt oder Fachärztin arbeiten zu können, musst du nach dem Medizinstudium eine Facharztausbildung abschließen. Sie dauert in der Regel 4 bis 6 Jahre. Dafür suchst du dir ein Fachgebiet aus, in dem du hauptsächlich tätig sein willst, z. B. Neurologie, Kinder- und Jugendmedizin oder Orthopädie. Offiziell heißt deine Berufsbezeichnung dann Arzt bzw. Ärztin in Weiterbildung, umgangssprachlich sagt man häufig Assistenzarzt bzw. Assistenzärztin. Um den Titel zu bekommen, musst du laut Weiterbildungsordnung gewisse Kompetenzen nachweisen. Als angehende*r Chirurg*in brauchst du z. B. eine gewisse Anzahl an Operationen.
Deine Einsatzorte sind Stationen in einer Fachklinik oder Arztpraxen mit einer Spezialisierung. Die beliebtesten Fachrichtungen in Deutschland sind Innere Medizin, Allgemeinmedizin und Chirurgie. Das zeigt eine Statistik der Bundesärztekammer von 2022. Möchtest du als niedergelassener Arzt arbeiten, oder die Karriereleiter bis zum Oberarzt oder Chefarzt aufsteigen, brauchst du zwingend den Facharzttitel. Die Aufgaben des Facharztes bzw. der Fachärztin hängen davon ab, auf welches Gebiet du dich spezialisierst. Grundsätzlich betreust und berätst du Patienten*innen, stellst Diagnosen und machst Therapiepläne.
Fachärzte und Fachärztinnen für Allgemeinmedizin haben in ländlichen Regionen besonders gute Perspektiven, eine Anstellung zu finden. Auch viele Kliniken suchen wegen des Fachkräftemangels im medizinischen Bereich nach qualifizierten Ärzten und Ärztinnen. Mit dem Arzt-Gehalt bist du nach dem Abschluss der Facharztausbildung ein*e Spitzenverdiener*in.
Nach dem Lead Engineer landet diese Berufsgruppe mit 88.000 € Bruttogehalt auf Platz 3 der Topverdiener*innen. Arzt-Gehälter in Krankenhäusern und Kliniken sind fast alle tariflich festgelegt. Hier spielt neben der Position (Facharzt, Oberarzt etc.) die Berufserfahrung eine große Rolle – wie in fast jeder Branche. Je länger du in dem Beruf beschäftigt bist, desto höher fällt der Tariflohn aus.
In diesem Beruf kümmerst du dich um die juristischen Angelegenheiten deines Arbeitgebers. Ein*e Senior Legal Counsel (Deutsch: Senior Unternehmensjurist*in) ist in der Regel angestellt und eng in die betrieblichen Abläufe integriert. Der Arbeitsplatz ist meistens die Rechtsabteilung, das hängt allerdings von der Betriebsgröße ab. Im weitesten Sinne bist du Übersetzer von juristischen Rahmenbedingungen und endlosen Paragraphen, sodass Mitarbeiter*innen aus allen Abteilungen sie verstehen. Senior Legal Counsels beraten und vermitteln in juristischen Belangen oder schlichten, wo nötig. Sie setzen Arbeitsverträge für Beschäftigte auf, entwerfen Kooperationsvereinbarungen für Businesspartner oder legen Compliance-Richtlinien inhouse fest. Auch vor Gericht vertreten sie das Unternehmen. Da der Tätigkeitsbereich sehr vielfältig ist, muss sich diese Berufsgruppe gleich in mehreren Rechtsbereichen gut auskennen wie z. B. Arbeitsrecht, Konzernrecht oder EU-Recht.
Hohe Gehälter, ein internationales Arbeitsumfeld und gute Aufstiegschancen machen Unternehmen als mögliche Arbeitgeber für Jurist*innen attraktiv. Im Vergleich zu Kanzleien ist z. B. ein Karrieresprung innerhalb eines Konzerns häufig einfacher.
Mit rund 86.700 € gehören Senior Legal Counsels zu den Spitzenverdiener*innen in unserem Gehaltsvergleich (4. Platz). Und weit mehr ist möglich: 25 % der Beschäftigten beziehen ein sechsstelliges Einkommen von über 101.800 €.
Als Senior Produktmanager planst, entwickelst und betreust du einzelne Produkte oder Dienstleistungen in einem Unternehmen. Du bestimmst deren strategische Ausrichtung und bist für die Positionierung auf den Absatzmärkten verantwortlich – und zwar so, dass das Produkt zum Kunden findet und diesen auch zufriedenstellt. Mit Vertrieb, Marketing und Produktion bzw. Entwicklung stimmst du dich innerhalb des Unternehmens eng ab. Um zu entscheiden, ob ein Produkt hinsichtlich Qualität, Preisgestaltung oder Design optimiert oder ersetzt werden muss, analysierst du Datensätze. Hier erkennst du möglicherweise Verbesserungspotenziale. Den Senior-Rang erhältst du in der Regel, wenn du bereits einige Jahre Berufserfahrung gesammelt und dein Können gezeigt hast.
Die Gehaltsspanne ist stark branchenabhängig. Im Median liegt das Jahreseinkommen bei 86.000 €. Damit liegt der Verdienst knapp hinter dem Senior Legal Counsel auf dem fünften Platz in unserer Rangliste.
Auch bei den Beschäftigten der Ränge 6 bis 10 unserer Hitliste dürfte die Gehaltszufriedenheit noch recht hoch sein. Hier sind starke Branchen vertreten wie die Automobilindustrie, die Pharmabranche und IT. Aber hättest du gedacht, dass Pharmareferenten bzw. Pharmareferentinnen so gut abschneiden und im Median gleichauf sind mit IT-Expert*innen?
6. Key-Account-Manager*in Automotive (85.000 €)
7. System-Architekt*in (82.000 €)
8. Pharmareferent*in (82.000 €)
9. Senior Controller*in (81.250 €)
10. Senior SAP Consultant / SAP-Berater*in (80.429 €)
Das Gehalt des Key-Account-Managers Automotive beträgt 85.000 € im Median und fällt damit fast doppelt so hoch aus wie das bundesweite Median-Einkommen über alle Berufe und Branchen hinweg. Dies liegt in unserer aktuellsten Auswertung in Vollzeit bei 43.400 Euro. Dicht hinter dem Key-Account-Manager bzw. der Key-Account-Managerin Automotive landet der System-Architekt bzw. die System-Architektin auf Platz 7. Auf Rang 8 folgt das Gehalt der Pharmareferenten mit 82.000 € – analog zu den System-Architekten. Die Pharmareferent*innen landen deshalb auf Platz 8, weil 75 % der Beschäftigten ein Jahresgehalt von mehr als 65.000 € beziehen – bei den System-Architekt*innen liegt das Einkommen für 75 % rund 8.300 € höher. Den vorletzten Platz in unserer Top 10 der bestbezahlten Berufe belegt der Senior Controller bzw. die Senior Controllerin. Das Bruttojahresgehalt beträgt rund 81.300 €. Das Gehalt für Senior SAP Consultants in Höhe von etwa 80.400 € reicht für Rang 10 bei den Top-Verdiener*innen ohne Personalverantwortung.
Gute Aussichten und einen Job mit Zukunft – das wünscht sich wohl jede*r. Diese Gehaltstabelle zeigt dir, in welchem Beruf du mit einer leitenden Funktion wirklich viel verdienst. Und was Personalverantwortung ausmacht im Vergleich zum vorherigen Ranking. Es gilt: Je größer das Team, das die Führungskraft leitet, desto höher das Gehalt.
Das sind die 10 Spitzen-Jobs mit Personalverantwortung:
Ganz klar: Der HR Director gewinnt mit großem Abstand. Das Bruttojahreseinkommen liegt bei 150.000 €. Auf den zweiten Platz hat es wieder ein medizinischer Beruf geschafft: die Oberärzte & Chefärzte. Sie kommen im Median auf stolze 136.000 € jährlich. Im Vergleich kommt der Director of Sales nur auf 130.000 €. Die letzten drei Ränge der Top 10 liegen alle bei einem Jahresgehalt von 100.000 €. Hier machen die unteren Gehaltsgrenzen den Unterschied aus: Drei Viertel der Fachärzte kommen auf mehr als 88.000 € pro Jahr, beim Director liegt die Marke bei 84.200 € und 75 % der Werkleiter und Werkleiterinnen kommen auf einen Verdienst von über 76.667 € jährlich.
Ärzt*innen sind gleich dreimal in unseren Ranglisten vertreten. Top-Verdiener*innen sind mit klarem Vorsprung die Oberärzte & Chefärzte. Sie belegen, wie oben gezeigt, Rang 2 bei den Jobs mit Personalverantwortung und erreichen im Median ein Jahresbrutto von 136.000 €. Der Facharzt bzw. die Fachärztin mit leitender Position hält Rang 8. Im Laufe eines Jahres landen rund 100.000 € auf dem Gehaltskonto. Ohne Personalverantwortung erreichen Fachärzte Platz drei und kommen auf 88.000 €. Das ist immer noch ein sehr guter Verdienst. Aber du siehst: Wenn du Mitarbeiter*innen führst und viel Verantwortung in deinem Job übernimmst, schlägt sich das in deinem Einkommen nieder – und zwar branchenübergreifend.
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