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Weiterarbeiten trotz Bandscheibenvorfall

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Kategorie: Karriere & Ratgeber
27.06.2023
Mann greift sich an den schmerzenden Rücken

Rückenbeschwerden gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen unserer modernen Gesellschaft. Unter ihnen zählt der Bandscheibenvorfall zu den besonders schmerzhaften und einschränkenden Erkrankungen. Es handelt sich um eine Störung, die Millionen von Menschen betrifft und oft zu langwierigen Genesungsprozessen und Arbeitsausfällen führt. Obwohl der Bandscheibenvorfall verschiedene Ursachen haben kann, ist er insbesondere unter bestimmten Berufsgruppen weit verbreitet.

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Stechende Schmerzen im Lendenwirbelbereich oder in der Halswirbelsäule. Schmerzen, die bis in die Beine strahlen. Dabei könnte es sich um einen Bandscheibenvorfall handeln. Bei einem Verdacht sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Während eines Bandscheibenvorfalls kommt es zu einem Durchbruch des Gallertkerns einer Bandscheibe durch ihren Faserring. Infolgedessen kann er auf Nerven drücken und dabei Schmerzen auslösen.  

Je nach Behandlung, Verlauf und Schwere des Bandscheibenvorfalls kann sich die Genesung über Wochen bis hin zu Monaten ziehen, dabei ist ein Arbeitsausfall meist unvermeidbar. Zur Heilung werden schmerzlindernde Medikamente, Wärme und Physiotherapie eingesetzt. Nach der Behandlung ist die Schonungsphase entscheidend, damit der Genesungsprozess vollständig abgeschlossen werden kann. Besonders bei der Rückkehr ins Büro an den Arbeitsplatz gilt es, alte Gewohnheiten wie das falsche Sitzen zu ändern und die Mittagspause für Bewegung zu nutzen.   

Welche Berufsgruppen sind besonders von Bandscheibenvorfällen betroffen?

Ein Bandscheibenvorfall kann Menschen in verschiedenen Berufsfeldern betreffen, jedoch sind bestimmte Berufsgruppen besonders gefährdet. Dazu zählen Büroangestellte, die viele Stunden täglich im Sitzen verbringen und oft eine schlechte Körperhaltung einnehmen. Die einseitige Belastung der Wirbelsäule kann langfristig zu Problemen führen. Des Weiteren sind Berufe, die mit Kopfarbeit verbunden sind, wie beispielsweise IT-Spezialisten oder Grafikdesigner, betroffen. Lange Stunden in einer sitzenden Position vor dem Computer können zu muskulären Ungleichgewichten und Verspannungen führen, die wiederum die Wahrscheinlichkeit eines Bandscheibenvorfalls erhöhen. Ebenfalls betroffen sind Personen, die schwere körperliche Arbeit verrichten, wie Bauarbeiter, Lagerarbeiter oder Pflegekräfte. Das Heben und Tragen schwerer Lasten oder das wiederholte Bücken und Beugen kann zu einer übermäßigen Belastung der Bandscheiben führen.  

Ist es möglich, trotz eines Bandscheibenvorfalls weiter zu arbeiten?

Die Frage, ob man trotz eines Bandscheibenvorfalls weiterarbeiten kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Glücklicherweise sind viele Arbeitgeber heutzutage sensibilisiert für diese Erkrankung und bereit, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz kann eine große Hilfe sein und die Beschwerden lindern. Insbesondere während der Corona-Pandemie hat sich das Homeoffice als eine praktische Option etabliert, die es den Betroffenen ermöglicht, ihren beruflichen Verpflichtungen nachzugehen. Dabei können einfache Lösungen wie ein höhenverstellbarer Aufsatz für den Schreibtisch oder sogar ein Bügelbrett als improvisierter Stehtisch zum Einsatz kommen. In anderen Berufsfeldern können technische Hilfsmittel und Geräte dazu beitragen, dass die Tätigkeit weiterhin ausgeübt werden kann, ohne die Bandscheiben weiter zu belasten. Es ist jedoch wichtig, dass individuelle Bedürfnisse und Einschränkungen berücksichtigt werden, um den Arbeitsplatz entsprechend anzupassen und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Wenn der Bandscheibenvorfall das Arbeiten unmöglich macht

Wenn ein Bandscheibenvorfall das Arbeiten unmöglich macht, kann dies besonders in einigen Berufsfeldern zu einer Herausforderung werden. Pflegerische Berufe, in denen schwere körperliche Arbeit und das Heben oder Stützen von Menschen zum Alltag gehören, sind hier besonders betroffen. In solchen Fällen kann es notwendig sein, alternative Arbeitsmöglichkeiten zu suchen. Möglicherweise bieten Pflegeeinrichtungen administrative Aufgaben an, die den Rücken weniger belasten. Auch in anderen Branchen besteht die Möglichkeit, den Verantwortungsbereich innerhalb des Unternehmens zu wechseln, um den Bandscheibenvorfall zu berücksichtigen. Offene Gespräche mit der Personalabteilung oder dem Vorgesetzten können helfen, geeignete Lösungen zu finden.

Sollte keine alternative Beschäftigungsmöglichkeit gefunden werden oder der Bandscheibenvorfall zu schweren Einschränkungen führen, kann die Berufsunfähigkeitsversicherung eine finanzielle Unterstützung bieten. Die Voraussetzungen für eine Leistung hängen von den Bedingungen des Versicherers und des Tarifs ab. Im Allgemeinen kann eine Zahlung erfolgen, wenn die zuletzt ausgeübte Tätigkeit aufgrund des Bandscheibenvorfalls für einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten zu weniger als 50 Prozent ausgeführt werden konnte. Es ist ratsam, sich mit den spezifischen Bedingungen der eigenen Versicherung vertraut zu machen, um im Fall der Arbeitsunfähigkeit abgesichert zu sein.

Wie sieht ein rückenfreundlicher Arbeitsplatz aus?

Ein rückenfreundlicher Arbeitsplatz ist von großer Bedeutung, insbesondere da viele berufliche Tätigkeiten im Sitzen ausgeführt werden. Personen, die viel Zeit im Sitzen verbringen, sollten daher auf die Gestaltung eines ergonomischen Arbeitsplatzes achten. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der regelmäßige Wechsel zwischen Sitzen und Stehen, um eine statische Belastung der Wirbelsäule zu vermeiden. Hierbei kann ein höhenverstellbarer Schreibtisch von großem Vorteil sein, da er den Wechsel zwischen stehenden und sitzenden Positionen erleichtert.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil eines rückenfreundlichen Arbeitsplatzes ist ein ergonomischer Stuhl, der die Wirbelsäule optimal unterstützt und eine gesunde Sitzhaltung fördert. Die Sitzhöhe, die Rückenlehne und die Armlehnen sollten individuell anpassbar sein, um eine ergonomische Sitzposition zu ermöglichen. Darüber hinaus können auch weitere ergonomische Hilfsmittel wie eine Fußstütze oder ein ergonomisches Kissen für den Rücken verwendet werden, um zusätzlichen Komfort und Entlastung zu bieten.

Es ist ebenfalls wichtig, auf die Dauer des Sitzens und Stehens zu achten. Es wird empfohlen, nicht länger als 1,5 Stunden ununterbrochen zu stehen und nicht länger als 30 Minuten ununterbrochen zu sitzen. Regelmäßige Bewegungspausen und kurze Stretching-Übungen können helfen, die Durchblutung anzuregen und Verspannungen vorzubeugen. Zudem sollten Bildschirmarbeitsplätze richtig eingestellt werden, um eine optimale Positionierung von Monitor, Tastatur und Maus zu gewährleisten.

Individuelle Bedürfnisse und Körperhaltung sollten bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes berücksichtigt werden. Eine ergonomische Arbeitsumgebung kann dazu beitragen, Rückenbeschwerden zu reduzieren und die langfristige Gesundheit der Wirbelsäule zu unterstützen. Es lohnt sich, mit einem Fachmann für Arbeitsergonomie zusammenzuarbeiten, um den Arbeitsplatz entsprechend anzupassen und eine rückenfreundliche Umgebung zu schaffen.

Wie kann einem Bandscheibenvorfall vorgebeugt werden?

Die Vorbeugung eines Bandscheibenvorfalls spielt eine entscheidende Rolle, um möglichen Arbeitsplatzproblemen oder gar einem Jobwechsel vorzubeugen. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, das Risiko eines Bandscheibenvorfalls zu reduzieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei eine starke Rückenmuskulatur, die durch gezieltes Training aufgebaut und gestärkt werden kann. Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren eignen sich besonders gut, um die Rückenmuskulatur zu kräftigen und die Wirbelsäule zu entlasten.

Eine weitere wichtige Präventionsmaßnahme ist das Vermeiden von übermäßiger Belastung der Wirbelsäule. Dies kann erreicht werden, indem man auf eine ergonomische Körperhaltung achtet und schwere Gegenstände korrekt hebt. Besonders für Berufsgruppen, die körperlich schwere Arbeit verrichten, wie Pflegekräfte, ist es wichtig, den Rücken beim Heben nicht zu krümmen, sondern in die Knie zu gehen, das Kreuz gerade zu halten und die Last eng am Körper zu tragen.

Auch das Gewicht spielt eine Rolle bei der Vorbeugung von Bandscheibenvorfällen. Übergewicht kann die Wirbelsäule zusätzlich belasten und das Risiko für Beschwerden erhöhen. Daher ist es ratsam, ein gesundes Körpergewicht anzustreben und gegebenenfalls Gewichtsreduktion zu unterstützen.

Des Weiteren spielt die Wahl der richtigen Matratze eine wichtige Rolle für die Vorbeugung von Bandscheibenvorfällen. Eine Matratze sollte eine gute Unterstützung für die Wirbelsäule bieten und dafür sorgen, dass sie in einer neutralen Position während des Schlafs bleibt.

Zu guter Letzt sollte man sich bewusst sein, dass der Alterungsprozess ein Faktor ist, der das Risiko für Bandscheibenvorfälle erhöhen kann. Mit zunehmendem Alter verlieren die Bandscheiben an Elastizität und sind anfälliger für Verletzungen. Bei jüngeren Menschen können auch genetische Faktoren eine Rolle spielen, die das Risiko für einen Bandscheibenvorfall erhöhen können.

Indem man präventive Maßnahmen ergreift, wie regelmäßiges Training zur Stärkung der Rückenmuskulatur, das Vermeiden von übermäßiger Belastung der Wirbelsäule und eine gesunde Lebensweise, kann das Risiko für Bandscheibenvorfälle verringert und die langfristige Gesundheit der Wirbelsäule unterstützt werden.

Quellen:

Apotheken-umschau.de 

Allianz.de 

Focus.de 

Standsome.com  

Stuttgarter-zeitung.de  

Trendline-shop.de  

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