In der heutigen zum Teil sehr angespannten Arbeitsmarktsituation sind es häufig Arbeitnehmer über 50 Jahre, die keine Neueinstellung mehr erhalten. Häufiger Grund (zumindest wird er immer genannt) sind die Kosten – ein junger Angestellter kostet einem Unternehmen weniger wie ein älterer Arbeitnehmer. Gleichzeitig aber tickt die Uhr der Demographie und besonders Deutschland fehlt es an qualifizierten Kräften.
Darum wendet sich derzeit immer mehr das Blatt – Jobs über 50 sind wieder verstärkt zu haben. Ein Beispiel dafür zeigt sich in Baden-Württemberg. Nach Angaben der dortigen Agentur für Arbeit ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen für Personen zwischen 50 und 64 Jahren in einem Zeitraum zwischen 2003 und 2007 um 100.000 Jobs auf nun 857.000 erhöht. Denn Mitarbeiter über 50 können mit Erfahrungen und hohen Qualifikationen überzeugen. Um auch beim technischen Fortschritt mithalten zu können, ist es sinnvoll sich gerade in diesem Bereich ausreichend weiterzubilden.
In Deutschland und Österreich gibt es verschiedene Modelle, die einerseits einen gleitenden Übergang zur Rente und anderseits neue Arbeitsmöglichkeiten für die Generation 50+ ermöglichen. Eine davon ist die Altersteilzeit. Arbeitnehmer ab dem 55. Lebensjahr haben die Option, die Arbeitszeit bis zur Pension zu halbieren oder aber die Arbeitszeit voll auszunutzen, um die verbleibende Zeit freizustellen. Voraussetzung für die Altersteilzeit ist zunächst das 55. Lebensjahr und eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von mindestens drei Jahren.
Die Beschäftigungsinitiative 50Plus ist eine weitere deutsche Förderung, die seit 2007 besteht. Mittels Workshops, Seminaren und Tagungen werden Arbeitslose über 50 Jahren auf das heutige Berufsleben mit seinen Anforderungen vorbereitet.