Ob jemand mit seiner Arbeit zufrieden ist oder nicht, ist für ihn selbst meist ganz einfach zu beantworten. Aber im Bereich der Arbeitspsychologie ist der Begriff Arbeitszufriedenheit definiert. Sie wird neuerdings als Prozess definiert, denn sie kann sich im Verlaufe der Zeit auch ändern, wenn die Arbeit die gleiche bleibt. Sie hat immer etwas mit dem Verhältnis der eigenen Ansprüche und der erfahrenen Umwelt zu tun. Diese beiden vergleicht man nämlich bewusst oder unbewusst miteinander und wenn sie weitgehend übereinstimmen, ist man zufriedener, als wenn das nicht der Fall ist.
Erst kürzlich wurde in einer Studie herausgefunden, dass bei Künstlern die Arbeitszufriedenheit am größten ist. Das mag wenig verwundern. Künstler, seine es nun Musiker, Maler oder Schriftsteller, machen oft das, was ihnen Spaß macht. Sie haben sich ihren Beruf ausgesucht und gehen ihren Neigungen nach. Sie können auch selbst entscheiden, wann sie arbeiten und welches Produkt sie in Angriff nehmen wollen.
Vom Publikum wird ihnen im allgemeinen Beifall gezollt, so dass sie auch Anerkennung für ihre Arbeit bekommen. Das Resultat von all dem ist, dass sie sogar bereit sind, mit relativ wenig Geld zufrieden zu sein. Denn die meisten Künstler verdienen nicht viel. Trotzdem ist ihre Arbeitszufriedenheit hoch.
Überhaupt hängen die Höhe des Verdienstes und die Arbeitszufriedenheit nicht unbedingt zusammen. Wer viel verdient ist nicht immer auch besonders zufrieden mit seiner Arbeit. Im Gegenteil kann es sogar sein, dass ein hoher Verdienst für eine sehr ungeliebte Arbeit gezahlt wird. Aber wenn man landläufig denkt, dass Leute, die zum Beispiel unbeliebte Dienstleistungen wie Toilettenreinigung oder Ähnliches machen, wenig zufrieden mit ihrer Arbeit sind, dann ist das auch ein Irrtum. Denn es gibt viele Menschen, die gerade als Dienstleister ihr Glück finden und besonders froh darüber sind, wenn sie anderen Menschen mit ihrer Arbeit eine Freude machen können.