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Berufstätige Männer in Elternzeit – Wie funktioniert das?

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Kategorie: Karriere & Ratgeber
09.01.2014
Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
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Immer mehr Väter möchten die Elternzeit nutzen und für ihre Kinder da sein. Doch, wie lässt sich das mit Beruf und Karriere vereinbaren?

 

Männer in Elternzeit

 

 

2007 wurde das Elterngeld und die Partnermonate eingeführt. Seidem steigt die Zahl der Väter an, die sich Zeit für ihren Nachwuchs nehmen und die Möglichkeit der Elternzeit nutzen. Die meisten berufstätigen Väter nehmen allerdings lediglich die zwei Partnermonate. Die Gründe dafür liegen zum einen im fehlenden Wissen, denn die Väter gehen davon aus, dass ihnen nicht mehr als diese zwei Monate zustünden. Zum anderen verdient der Mann meistens mehr als die Frau und somit führt auch der finanzielle Aspekt dazu, dass die Mütter 12 Monate Elternzeit nehmen.

 

12 + 2 Partnermonate

Eltern haben Anspruch auf 12 Monate Elterngeld. Seit 2007 können 2 weitere Monatsbeträge Elterngeld beansprucht werden, wenn das Erwerbseinkommen der Eltern für mindestens zwei Monate gemindert wird. Die 2 Partnermonate sind an Bedingungen geknüpft:

➤ Das Erwerbseinkommen von Vater oder Mutter muss für mindestens zwei Bezugsmonate gemindert werden. Ist ein Elternteil Alleinverdiener, muss dieser sein Einkommen reduzieren, um die 2 Partnermonate zu erhalten.

➤ Wenn vor der Geburt des Kindes keiner der Elternteile Einkommen bezog, stehen den Eltern die 2 Partnermonate nicht zur Verfügung. Sie können also nur 12 Monate Elterngeld beziehen.

➤ Für das Elterngeld müssen beide Elternteile einen Antrag stellen.

➤ Jedes Elternteil kann Elterngeld für maximal 12 Monate und mindestens 2 Monate beantragen.

➤ Wann die 2 Partnermonate gewählt werden, können die Eltern innerhalb der ersten 14 Lebensmonate des Kindes selbst entscheiden.

➤ Die Bezugsmonate können frei von den Eltern aufgeteilt werden.

Elterngeld für Väter

Die Familienpolitik koppelte an die Elternzeit im Jahr 2007 ein Elterngeld für Väter an. Dieses Elterngeld für Väter ist seitdem eine Lohnersatzleistung, sprich 65 Prozent des Einkommens oder bei Geringverdienern 67 Prozent. Maximal beträgt das Elterngeld 1800 Euro. Dafür muss der Vater aber das Kind betreuen, mit ihm in einem Haushalt leben, einen Wohnsitz in Deutschland haben und darf höchstens 30 Stunden wöchentlich arbeiten.

Ob Elternzeit oder Partnermonate – sieben Wochen vor Beginn muss diese Zeit beim Chef anmeldet werden. Das Elterngeld steht allen Eltern zu, also auch Erwerbslosen, Studierenden und Auszubildenden. Dem Antrag muss ein Lohnnachweis der letzten zwölf Monate vor Geburt des Kindes beigelegt werden.

Elternzeit contra Karriere?

Die Zahl der Väter, die Elterngeld beziehen, ist zwar seit 2007 um rund 22 Prozent angestiegen, doch etwa 60 Prozent der Väter nutzen lediglich die 2 Partnermonate. Die Kampagne „12+2“ ließ in den meisten Köpfen der Eltern die Meinung entstehen, dass der Mutter 12 Monate Elternzeit zustünden und die 2 zusätzlichen Monate nun für die Väter da seien. Dabei haben Väter denselben Anspruch auf Elternzeit, wie die Mütter. Doch nicht nur dieser Grund führt dazu, dass immer noch Frauen den Hauptteil der Elternzeit übernehmen. Die Zeitschrift „Eltern“ gab eine Forsa Studie in Auftrag und das Ergebnis zeigte, dass etwa 45 Prozent der Männer befürchten, Elternzeit würde ihrer Karriere schaden. Zudem sind die meisten Eltern nicht bereit, mit weniger Geld auskommen zu müssen. Da oftmals der Mann der Hauptverdiener ist, nehmen sich nur wenige Väter mehr als zwei Monate Elternzeit. Der Geschäftsführer der Väter GmbH Volker Baisch ist der Ansicht, dass für die Väter bessere Rahmenbedingungen von der Politik geschaffen werden müssten. Er sieht in den Partnermonaten einen guten Anfang, aber nun müsse der nächste Schritt folgen, damit sich immer mehr Firmen vaterfreundlich zeigen und die Elternzeit für Väter kein berufliches Hindernis darstellen.

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