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„Green Jobs“ – Wie wichtig ist Nachhaltigkeit im Beruf?

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Kategorie: Ausbildung & Berufseinstieg
24.09.2019
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Ein Mann in Arbeitskleidung zeigt mit dem Finger auf zwei Windkraftanlagen.

Nachhaltigkeit, Klimaschutz und alternative Energien – in Zeiten von Greta Thunberg und Schülerprotesten gegen den Klimawandel rücken diese Themen immer mehr in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Auch in der Arbeitswelt beobachten wir immer mehr Berufe, die sich auf Nachhaltigkeit fokussieren. Umweltingenieure, Corporate Responsibility Manager und Nachhaltigkeitsexperten – sie alle gehören zu den „Green Jobs“.

Aber wie wichtig ist Beschäftigten das Thema „Umweltschutz“ im beruflichen Leben? Wir haben 418 Arbeitnehmer/-innen zu diesem Thema befragt. Die wichtigsten Ergebnisse lesen Sie hier bei uns.

Datengrundlage

Zur Methodik: Für die Umfrage zum Thema Green Jobs hat GEHALT.de 418 Nutzerinnen und Nutzer befragt. Rund 30 Prozent der Befragten sind weiblich und 70 Prozent männlich. Ein Großteil der Befragten ist zwischen 40 und 60 Jahre alt (rund 60 Prozent). Darunter verfügen rund 21 Prozent über eine abgeschlossene Berufsausbildung, 14 Prozent über einen Bachelorabschluss und 33 Prozent über einen Diplom oder Magister.

Über die Hälfte würde bei klimaschädlichem Arbeitgebern kündigen

Laut unserer Umfrage würden 58 Prozent der Befragten eine Kündigung in Erwägung ziehen, sollte der Arbeitgeber im hohen Ausmaß klimaschädlich agieren. 16 Prozent der Teilnehmer geben sogar an, dass sie „definitiv“ ihren Arbeitsplatz wechseln würden, wenn der ökologische Fußabdruck ihres Arbeitgebers zu groß ist. Für weitere 26 Prozent ist ein klimaschädlicher Arbeitgeber kein Kündigungsgrund.

Würden Sie Ihren Job kündigen, sollte Ihr Unternehmen klimaschädlich handeln?

Alle Antworten Anteil
Ja 15,5%
Nein 26,6%
Vielleicht, je nach Ausmaß des Schadens 57,9%

Nachhaltigkeit als Kriterium bei der Berufswahl

Das Thema Nachhaltigkeit berücksichtigen einige Beschäftigte bereits bei ihrer Berufswahl. So haben rund 35 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angegeben, dass der Umweltschutz ihres zukünftigen Arbeitgebers ein Kriterium bei ihrer Bewerbung darstellt. Für die meisten (40 Prozent) ist dies jedoch kein relevanter Faktor bei der Berufswahl.

Haben Sie das Thema "Nachhaltigkeit" bei Ihrer Berufswahl berücksichtigt bzw. werden Sie es berücksichtigen?

Alle Antworten Anteil
Ja 35,1%
Nein 40,2%
Vielleicht 24,7%

Dabei ist der Faktor „Nachhaltigkeit“ für weibliche Beschäftigte ausschlaggebender als für männliche. Unter den Teilnehmerinnen geben 43 Prozent an, diesen Faktor zu berücksichtigen. Bei den männlichen Teilnehmern achten 32 Prozent auf einen Arbeitgeber, der nachhaltig agiert.

Antworten der Frauen  Anteil
Ja 43,0%
Nein 28,1%
Vielleicht 28,9%
Antworten der Männer  Anteil
Ja 32,5%
Nein 44,8%
Vielleicht 22,7%

Wenn die Beschäftigten die Wichtigkeit einschätzen müssten, so ist der Aspekt der „Nachhaltigkeit“ bei der Berufswahl letzten Endes nur mittelmäßig relevant. Auf einer Skala von 1 (gar nicht wichtig) bis 10 (sehr wichtig) geben die Teilnehmer einen durchschnittlichen Wert von 5,6 Punkten an.

Auf einer Skala von 1 (gar nicht wichtig) bis 10 (sehr wichtig), wie wichtig ist Ihnen der Aspekt der "Nachhaltigkeit" bei Ihrer Berufsauswahl?

Geschlecht Durchschnitt
Frauen 6
Männer 5,4
Alle Antworten  5,6

Weniger Gehalt für einen „Green Job“?

Würden Beschäftigte einen „Green Job“ ausüben wollen – selbst, wenn sie dafür ein geringeres Einkommen in Kauf nehmen müssten? Rund 48 Prozent verneinen diese Frage ganz klar. Ungefähr 30 Prozent sind sich nicht sicher und circa 21 Prozent würden ihr Gehalt verringern, um dafür etwas für den Klimaschutz zu tun. Die meisten von Ihnen (34 Prozent) würden ihr Gehalt um 6 bis 10 Prozent verringern.

„Laut unserer Studie neigen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dazu, den Aspekt der Nachhaltigkeit bei der Berufswahl zu berücksichtigen. Allerdings sind die wenigsten Beschäftigten dazu bereit, dafür größere Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen – vor allem einkommensschwächere Angestellte sind dazu meist nicht in der Lage“

 

Dr. Philip Bierbach, Geschäftsführer von GEHALT.de

Würden Sie einen "Green Job" für ein niedrigeres Einkommen annehmen?

Alle Antworten  Anteil
Ja 21,2%
Nein 47,6%
Vielleicht 31,2%

Wenn ja, wie viel weniger Gehalt würden Sie in Kauf nehmen?

Alle Antworten Anteil
0% 6,3%
1 - 5 % 18,5%
6 - 10 % 33,7%
11 - 15 % 17,1%
16 - 20 % 17,0%
21 - 30 % 5,4%
über 30 % 2,0%

Der Einfluss der Klimabewegung

Die Relevanz von Nachhaltigkeit ist laut unserer Umfrage bei den weiblichen Teilnehmern leicht höher als bei den männlichen. Eine Ursache dafür könnte die Klimabewegung sein, die im Zuge der Aktivistin Greta Thunberg ausgelöst wurde. Sie gilt als Vorbild für junge Menschen und vor allem für Frauen. Laut einer Studie der Heinrich-Böll-Stiftung gibt die Hälfte der Schülerinnen an, dass Thunberg ihre Entscheidung, an den Klimastreiks teilzunehmen, beeinflusst hat.

Auch auf dem Arbeitsmarkt wächst die Zahl der Beschäftigten in einem nachhaltigen Beruf. Laut Krischan Ostenrath vom Wissenschaftsladen Bonn arbeiteten im vergangenen 2018 Jahr rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland in grünen Jobs. Dazu gehören Berufe in der Abfall- oder Wasserwirtschaft und in Bereich der erneuerbaren Energie.

Wie lukrativ Jobs wie der Corporate Responsibility Manager auf Dauer sind, wird sich zeigen. Laut unserer Auswertung verdienen Umweltingenieure beispielsweise 46.011 Euro jährlich. Diesen Beruf üben allerdings größtenteils junge Menschen mit wenig Berufserfahrung aus. Mit diesem Einkommen liegen sie für Deutschland zwar gut im Schnitt, jedoch beziehen sie im Vergleich zu anderen akademischen Beschäftigten aus dem Ingenieursbereich relativ wenig.

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