Schöne Bescherung: Das meiste Weihnachtsgeld fließt in Geschenke

Die meisten Beschäftigten dürfen sich zum Ende des Jahres nicht nur über Christstollen, Glühwein und einen Tannenbaum freuen – denn viele Arbeitgeber zahlen ihren Mitarbeitern zur Weihnachtszeit einen Bonus. Zuletzt hatten wir untersucht, in welchen Branchen sich Angestellte am häufigsten über Weihnachtsgeld freuen dürfen. In dieser Untersuchung belegt der Großhandel den ersten Platz unter den Top-Branchen – hier bekommen fast 80 Prozent der Angestellten Weihnachtsgeld. Schlusslicht ist die Branche „Werbung und PR“ mit einem Anteil von knapp zehn Prozent.
Doch im Falle, dass die Beschäftigten einen Bonus zum Jahresende erhalten – wofür geben sie diesen dann eigentlich aus? Wird davon der nächste Urlaub finanziert, Rechnungen und Schulden getilgt oder doch ganz klassisch die Geschenke für Familie und Freunde bezahlt? Dieser Frage sind wir mithilfe unserer neuesten Umfrage auf den Grund gegangen.
Hierbei wurden unter anderem die Höhe des Weihnachtsgeldes, die Zufriedenheit der Beschäftigten sowie der Einfluss des Bildungsabschlusses berücksichtigt. Es wurden insgesamt 411 Nutzer befragt, wobei der Männeranteil bei 65 und der Frauenanteil unter den Teilnehmern bei 35 Prozent lag. Zudem bekommen 59 Prozent der Befragten Weihnachtsgeld – bei 41 Prozent hingegen ist dies nicht der Fall.
Große Ausbeute unter dem Weihnachtsbaum
52 Prozent der Befragten geben an, das 13. Gehalt unter anderem für Konsumgüter und Weihnachtsgeschenke auszugeben. Der Einzelhandel darf sich also über einen steigenden Umsatz zur Weihnachtszeit freuen. Und auch die Tourismusbranche kommt nicht zu kurz, denn ein Viertel der Beschäftigten packen ihre Siebensachen und buchen von der Zusatzzahlung erst einmal den nächsten Urlaub.
Sicherheit geht vor Risiko: Bei 42 Prozent landet der Bonus auf dem Sparkonto
Allerdings scheinen die Deutschen zur Weihnachtszeit weniger risikobereit zu sein: Gerade einmal 1,2 Prozent der Teilnehmer geben an, ihren Bonus an der Börse anzulegen. Auf dem Sparbuch erscheint den meisten das Weihnachtsgeld hingegen sinnvoller: 42 Prozent legen ihren Bonus erst einmal beiseite. 11 Prozent verwenden das Geld für Versicherungen und die Altersvorsorge. Wohingegen von 24 Prozent der Beschäftigten das 13. Gehalt genutzt wird, um Schulden oder Rechnungen zu begleichen. Bei 18 Prozent der Beschäftigten fließt der Bonus direkt in den Lebensunterhalt.
Wofür geben Sie Ihr Weihnachtsgeld aus? | Anteil |
---|---|
Geschenke und Konsumgüter | 52% |
Ich spare das Geld | 42% |
Rechnungen und Schulden | 24% |
Urlaub | 24% |
Lebenskosten | 19% |
Altersvorsorge und Versicherungen | 11% |
Haus und Garten | 4% |
Aktien und Geldanlagen | 1% |
Masterabschluss und Tarifvertrag zahlen sich aus
Viele unserer Auswertungen belegen, dass ein Masterabschluss sich sowohl auf das Gehalt auswirkt als auch den Weg zu höheren Positionen ebnet. Und auch hinsichtlich des Weihnachtsgeldes zahlt sich der höhere Bildungsabschluss im wahrsten Sinne des Wortes aus: Rund 58 Prozent der Beschäftigten mit Master haben das Glück, Ende des Jahres einen Bonus auf ihrem Konto vorzufinden. Unter den Bachelorabsolventen sind es lediglich 49 Prozent.
Außerdem birgt ein Tarifvertrag viele Vorteile für den Arbeitnehmer – dazu zählt häufig auch das Weihnachtsgeld. Angestellte, die in einem tarifrechtlichem Verhältnis mit ihrem Arbeitgeber stehen, erhalten zu 85 Prozent Weihnachtsgeld. Unter den Angestellten ohne Tarifvertrag sind es lediglich 44 Prozent.
Bildungsabschluss | Erhalten Weihnachtsgeld |
---|---|
Masterabschluss | 58% |
Bachelorabschluss | 49% |
Erhalten Weihnachtsgeld | |
---|---|
Ohne Tarifvertrag | 44% |
Mit Tarifvertrag | 85% |
Mit mehr Verantwortung kommt auch mehr Weihnachtsgeld
Auch Angestellte in Führungspositionen dürfen sich freuen: 37 Prozent der Teilnehmer, die eine solche Rolle in Unternehmen ausführen, erhalten Ende des Jahres mehr als 3.000 Euro Weihnachtsgeld. Bei Beschäftigten, die weniger Verantwortung tragen, sind es 18 Prozent – wobei 20 Prozent ein 13. Gehalt zwischen 2.500 Euro und 3.000 Euro auf ihrem Konto vorfinden.
Beschäftigte in Führungspositionen
Höhe Weihnachtsgeld | Anteil |
---|---|
1 € - 500 € | 4% |
501 €- 1.000 € | 11% |
1.001 € - 1.500 € | 6% |
1.501 € - 2.000 € | 11% |
2.001 € - 2.500 € | 9% |
2.501 € - 3.000 € | 20% |
Über 3.000 € | 39% |
Beschäftigte ohne Führungsverantwortung
Höhe Weihnachtsgeld | Anteil |
---|---|
1 € - 500 € | 9% |
501 €- 1.000 € | 6% |
1.001 € - 1.500 € | 19% |
1.501 € - 2.000 € | 14% |
2.001 € - 2.500 € | 14% |
2.501 € - 3.000 € | 20% |
Über 3.000 € | 18% |
Große Zufriedenheit seitens der Arbeitnehmer
Laut der Umfrage sind außerdem 64 Prozent der Teilnehmer mit dem Weihnachtsgeld zufrieden, beziehungsweise sehr zufrieden. Lediglich 15 Prozent würden sich über einen höheren Bonus von ihrem Arbeitgeber freuen.
Antwort | Anteil |
---|---|
unzufrieden | 7% |
eher unzufrieden | 11% |
neutral | 15% |
zufrieden | 31% |
sehr zufrieden | 33% |
keine Angabe | 3% |
Es gilt kein rechtlicher Anspruch
Doch Weihnachtsgeld ist keine Selbstverständlichkeit. Und nicht jeden Beschäftigten erreicht derselbe finanzielle Segen gen Ende des Jahres – denn die Höhe der Zahlung ist nicht verhandelbar. Es handelt sich hierbei um einen freiwilligen Bonus des Unternehmens, ganz ohne gesetzliche Vorgaben. Daher wird das Weihnachtsgeld entweder als Pauschaltbetrag oder als prozentualer Anteil des Monatslohns ausgezahlt. Allerdings greift nach dreimaliger Zahlung in Folge die sogenannte „betriebliche Übung“, die besonders für Arbeitnehmer von Bedeutung ist: Mit ihr können Beschäftigte nämlich dauerhaft rechtliche Ansprüche gegen ihren Arbeitgeber geltend machen.
Plan B zum Steuern sparen: Sachleistungen, Zuschüsse oder Gutscheine
Doch mittlerweile gibt es für Arbeitgeber andere Wege, ihre Mitarbeiter zur Weihnachtszeit zu belohnen. Vor allem steuerfreie Extras sind beliebt, da sich beim herkömmlichen Weihnachtsgeld nicht nur der Angestellte, sondern natürlich auch der Fiskus freut.
Einige Unternehmen lassen ihren Beschäftigten anstatt eines 13. Gehalts beispielsweise ein Notebook, Tablet oder Smartphone zukommen. Hinsichtlich dieser Sachleistungen muss der Arbeitnehmer nichts zur Anschaffung beisteuern und kann diese sogar privat nutzen. Außerdem freuen sich viele Angestellte über Zuschüsse zur Kinderbetreuungen oder Essensgutscheine. Gehen wir zum Beispiel von einer Zahlung seitens des Arbeitgebers von drei Euro für das tägliche Mittagessen aus und rechnen diesen Betrag auf ein ganzes Jahr hoch, profitiert der Arbeitnehmer immens stark davon. Des Weiteren ist es möglich, den Beschäftigten Mitarbeiterrabatte anzubieten. So kann ein Vorteil von bis 1.080 Euro jährlich eingestrichen werden – ohne, dass dabei Steuern oder Sozialabgaben hinzukommen. Letztendlich können die verschiedenen Vorteile ganz flexibel vom Arbeitgeber kombiniert werden.