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Wenn das Gehalt nicht mehr zum Leben reicht

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Kategorie: Lohngerechtigkeit & Transparenz
13.03.2014
Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
findest du im Stepstone Magazin

Deutschland gilt als reiches Land und dennoch müssen viele Berufstätige einen Nebenjob annehmen oder Hartz IV beantragen, um über die Runden zu kommen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird stetig größer und einen Vollzeitjob zu haben bedeutet nicht mehr unbedingt, damit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.Gehalt zum Leben

Mit Hartz IV oder Nebenjob das Gehalt aufstocken

Ein Acht-Stunden-Job reicht bei vielen Menschen nicht mehr aus und sie suchen sich entweder einen zweiten Job oder beantragen Hartz IV. Dabei geht es nicht darum, das Gehalt aufzustocken, um sich Extras leisten zu können. Es geht bei den meisten dieser Berufstätigen darum, ihre Familie ernähren zu können. In Deutschland beziehen etwa 1,2 Millionen Berufstätige Hartz IV, um das Einkommen aufzustocken. Trotz Vollzeitjob können diese Erwerbstätigen von ihrem Gehalt nicht leben. Andere nehmen eine Zweitjob an, um über die Runden kommen zu können. Rund 2,62 Millionen Berufstätige gehen neben ihrem Hauptjob einem Minijob nach (Stand Juni 2013). Somit gibt es doppelt so viele Multi-Jobber, wie noch vor zehn Jahren.

Wie kann es sein, dass in einem reichen Land immer mehr Erwerbstätige von ihrem Beruf nicht mehr leben können? Gleichzeitig legen immer mehr Menschen Wert auf eine Work-Life-Balance. Doch, wie soll sich ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben einstellen, wenn acht Stunden tägliches Arbeiten nicht mehr ausreichen? Diese Harmonie können wohl nur eine Minderheit genießen und ob sich das in nächster Zeit durch Mindestlöhne ändern lässt, bleibt fraglich. Zudem wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer.

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft weiter auseinander

Die Ergebnisse einer Studie vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sind erschreckend. Das gesamte Vermögen der Deutschen beläuft sich auf 6,3 Billionen Euro. Davon besitzen die reichsten ein Prozent der Bevölkerung durchschnittlich 817 000 Euro. Ein Fünftel der Deutschen hat aber gar kein Vermögen. Die Vermögensunterschiede sind in keinem anderen europäischen Land so groß wie in Deutschland.

Motiviert in den Tag starten als Multi-Jobber?

Arbeitgeber wünschen sich motivierte Mitarbeiter. Wer jedoch jeden Tag Vollzeit arbeiten geht, um anschließend noch im Minijob zu arbeiten, wird eher selten Motivation spüren und mit Elan an die Arbeit gehen. In den Branchen Sozial- und Gesundheitswesen, Handel und Gastronomie sind neben den Leiharbeitern die meisten Aufstocker zu finden. Das bedeutet, dass gerade die Berufstätigen, die mit Publikumsverkehr zu tun haben oder Dienst am Menschen ausüben, durch ein zu geringes Einkommen förmlich demotiviert werden. Nicht wenige Berufstätige leiden unter Existenzängsten und das obwohl sie täglich einer Arbeit nachgehen. Die Zahl der psychischen Krankheiten nimmt stetig zu. Schaut man sich die Lohn- und Vermögensentwicklung in Deutschland an, dürfte es keinen mehr wundern, wenn immer mehr Berufstätige seelisch erkranken und das Bedürfnis nach Work-Life-Balance stärker wird.

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