Die Nieren sind eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper, daher kann deren Fehlfunktion fatale Folgen nach sich ziehen. Ein Nephrologe bzw. eine Nephrologin wird dann zurate gezogen, wenn eine Erkrankung der Nieren vermutet wird oder behandelt werden muss. Somit sind Nephrologen eine Untergruppe der Internisten. Hierzu gehören beispielsweise auch Kardiologen bzw. Kardiologinnen oder Rheumatologen bzw. Rheumatologinnen.
Der vollständige Berufstitel lautet Facharzt bzw. Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie.
Die Niere ist ein paarweise vorkommendes Organ, welches zahlreiche lebensnotwendige Funktionen des menschlichen Körpers übernimmt. Hierzu gehören vor allem die Filtration des Blutes und die Ausscheidung von Giftstoffen durch Harnbildung. Doch auch die langfristige Regulation des Blutdrucks, die Einstellung des Wasserhaushaltes und Elektrolythaushaltes sowie die Kontrolle des Säure-Basen-Haushaltes sind wichtige Aufgaben der Nieren. Des Weiteren produzieren die Nieren essenzielle Hormone wie beispielsweise Erythropoetin, welches die Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark anregt.
Wenn eine Fehlfunktion vorliegt, äußert sich dies oft an Nierenschmerzen und Blasenschmerzen. Da alle Teile des menschlichen Organismus eng miteinander verknüpft sind, kann es sich hierbei jedoch auch um Begleitsymptome anderer Erkrankungen handeln. Daher sind Nephrologinnen häufig auch bei der Behandlung von Bluthochdruck und Diabetes involviert und arbeiten in diesem Bereich mit Hausärzten und anderen Fachärzten zusammen.
Weitere Beschwerden und Krankheiten, welche in die Zuständigkeit einer Nephrologin fallen, sind etwa:
Im schlimmsten Falle muss die Nephrologin eine Nierentransplantation veranlassen. Eine weitere bedeutende Aufgabe, die von Nephrologinnen übernommen wird, ist die sogenannte Dialyse (umgangssprachlich oftmals auch als Blutwäsche bezeichnet) – ein Blutreinigungsverfahren, welches bei Nierenversagen zum Einsatz kommt.
Fachärzte für Innere Medizin und Nephrologie arbeiten in der Regel in Krankenhäusern, Kliniken, Hochschulkliniken und ähnlichen Einrichtungen sowie in Facharztpraxen. Darüber hinaus können Nephrologen auch in der Forschung und Lehre eine Anstellung finden.
Bevor eine Weiterbildung zur Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie erfolgen kann, muss eine zukünftige Nephrologin zunächst ein sechsjähriges Studium der Humanmedizin absolvieren. Dieses wird mit dem Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen – dies ist dann auch gleichbedeutend mit dem Erhalt der ärztlichen Approbation, also der staatlichen Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde.
Hieran wird ein Facharztstudium der Inneren Medizin angeschlossen, welches abermals sechs Jahre dauert. Die ersten 36 Monate werden von einer generalistischen stationären Weiterbildung im Bereich der Inneren Medizin beansprucht. In der zweiten Hälfte spezialisiert sich eine zukünftige Internistin auf ein Spezialgebiet, beispielsweise Kardiologie, Gastroenterologie oder eben Nephrologie.
Da es im Bereich der Medizin entscheidend ist, dass Ärzte und Ärztinnen jeglicher Bereiche stets auf dem aktuellen Stand der Forschung sind, bilden sich viele Nephrologinnen regelmäßig weiter. Viele Arbeitgeber bieten sowohl interne als auch externe Schulungen und Weiterbildungen an.
Nephrologen müssen analytische Fähigkeiten sowie ausgeprägte Beobachtungsgenauigkeit und ein gutes Gedächtnis mitbringen. Bei der Abtastung oder der Durchführung operativer oder minimalinvasiver Behandlungsmethoden sind zudem Hand- und Fingergeschick gefragt. Da täglich direkter Patientenkontakt besteht, sind auch soziale Kompetenzen sowie Kommunikationsstärke unverzichtbar.
Zudem müssen sich Ärzte im Allgemeinen je nach Einsatzort darauf einstellen, Schichtdienst und Notdienst leisten zu müssen – dies bedeutet somit in der Regel auch gelegentliche Arbeit am Abend und an Wochenenden. Aus diesem Grund wird zeitliche Flexibilität vorausgesetzt.