Ein Devisenhändler bzw. eine Devisenhändlerin ist verantwortlich für den Kauf und Verkauf von Devisen, also von Fremdwährungen. Vorrangiges Ziel ist es, durch die Ausnutzung von Kursunterschieden maximale Gewinne zu erzielen. Häufig liegt somit auch die Sicherung der Liquidität bzw. die Refinanzierung von Banken im Wirkungsbereich des Devisenhandels.
Wie bei jedem anderen Börsenhändler ist zentraler Arbeitsinhalt eines Devisenhändlers die Beobachtung von Kurs- und Zinsschwankungen sowie des generellen Aktienmarktes. Zusätzlich muss aber ebenso die allgemeine Nachrichtenlage im Auge behalten werden, da der Wert einer Währung auch von politischen Faktoren abhängen kann. Aufgrund der hohen Schwankungen im Bereich des sogenannten Forex-Marktes (als Abkürzung für foreign exchange) führt ein Devisenhändler regelmäßige Analysen des Marktes durch, um einen Überblick über sämtliche Börsenentwicklungen zu behalten. Hiervon ausgehend können Berichte, sogenannte Reports, formuliert und Handlungsempfehlungen ausgestellt werden. Üblicherweise ist ein Devisenhändler aber auch mit großer eigener Handlungsbefugnis ausgestattet, anhand derer selbstständig Transaktionen durchgeführt werden. Dies geschieht, wenn notwendig, in enger Abstimmung mit den Vorgaben des jeweiligen Kunden.
Eine Devisenhändlerin kann selbstständig im Auftrag von Privat- oder Firmenkunden tätig, aber auch bei Geld- oder Kreditinstituten wie Banken und Sparkassen angestellt sein. Das Handlungsfeld kann sich direkt an der Börse befinden, es besteht aber auch die Möglichkeit, alle Transaktionen telefonisch oder online in einem Büro durchzuführen.
Eine standardisierte Ausbildung zum Devisenhändler existiert nicht. Da jedoch grundlegendes wirtschaftswissenschaftliches Wissen sowie fundierte Kenntnisse über das Wertpapiergeschäft sowie über Bank- und Börsenrecht erforderlich sind, benötigt man in der Regel eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung sowie idealerweise mehrere Jahre Berufserfahrung oder eine spezialisierte Fortbildung im Bankwesen. Auch ein fachverwandtes Studium, z. B. in BWL, VWL oder Finanzwissenschaften, kann zur Ausübung des Berufes als Devisenhändler befähigen.
Wichtig ist ein ausgeprägtes Gespür für sämtliche Entwicklungen des Marktes. Da ein sich dauernd und schnell verändernder Datenstrom verarbeitet werden muss, sind exzellente analytische Fähigkeiten sowie Gedanken- und Handlungsschnelligkeit vonnöten, um sämtliche Informationen schnellstmöglich durchblicken und in die eigenen Entscheidungen miteinbeziehen zu können. Auch mathematisches und abstraktes Denkvermögen kann hierzu hilfreich sein. Gleichzeitig ist eine strategische Herangehensweise unentbehrlich, da das eigene Vorgehen nicht nur kurzfristigen, sondern auch langfristigen Zielen genügen muss. Überdies erfordert die Tätigkeit ein großes Maß an Selbstständigkeit, Stressresistenz und Risikobereitschaft.
Besonders als selbstständige Devisenhändlerin ist ebenso ein unternehmerischer Geist vonnöten, um Gewinnmaximierungen erzielen zu können. Zudem handelt es sich bei jenem Beruf um eine Position mit großer Verantwortung, da diese mit der Vollmacht über enorme Geldsummen verbunden ist. Daher ist es als Devisenhändlerin wichtig, einen kühlen Kopf bewahren zu können.
Bei einem international ausgerichteten Geschäft wie dem Devisenhandel sind ausgezeichnete Englischkenntnisse selbstverständlich. Weiterhin ist die Arbeit als Devisenhändlerin auch mit regelmäßigem Kundenkontakt verbunden, weswegen Verhandlungsgeschick und Kommunikationsstärke unerlässlich sind.