Game Producer-/in

Game Producer sind für die gesamte Planung und Überwachung des Entwicklungsprozesses von Spielen verantwortlich. Schon vor Entwicklungsbeginn haben sie also die Aufgabe, mit der Studioleitung und anderen führenden Positionen des Entwicklerstudios wie dem Art Director die Spielideen zu besprechen und dementsprechend die voraussichtlichen Kosten zu berechnen und das nötige Personal einzuteilen. Für die finanzielle Planung müssen sie auch immer das verfügbare Gesamtbudget im Auge behalten, das unter anderem auch für den Kostenpunkt Marketing verwendet wird. Weiter legen die Game Producer in Absprache mit der Studioleitung auch Termine und Deadlines für einzelne Entwicklungsabschnitte und schlussendlich auch die Veröffentlichung des Produktes fest.

Eine weitere Aufgabe von Game Producern liegt in der Koordination und Überwachung des Entwicklungsprozesses. Damit das fertige Produkt auch reibungslos funktioniert und sogenannte Bugs vermieden werden, müssen die einzelnen Bereiche wie Grafik, Design und Programmierung gut aufeinander abgestimmt sein. Daher müssen Game Producer die problemlose Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen des Entwicklerteams sicherstellen und diese immer wieder motivieren.

Des Weiteren ist es die Aufgabe von Game Producern, regelmäßig zu überprüfen, ob die festgelegten Termine und Deadlines eingehalten werden können. Ist dies nicht der Fall müssen sie Gegenmaßnahmen in die Wege leiten. Dafür greifen sie zu Mitteln, die den Entwicklungsprozess beschleunigen können wie beispielsweise zusätzliches Personal oder effizientere Tools. Neben dem Zwang, Termine und Deadlines einzuhalten, darf natürlich trotzdem die Qualität des Produktes nicht leiden. Diese Qualitätssicherung gehört auch zu den Aufgaben des Game Producers. Gegebenenfalls müssen Game Producer auch eine Verlängerung des Entwicklungszeitraumes beschließen, um Qualität und Budget unter einen Hut zu bringen, was in der Spielebranche nicht unüblich ist.

Außerdem gehört es zu den Aufgaben von Game Producern Nutzungsrechte und Lizenzen für beispielsweise fremde musikalische Inhalte für das Spiel einzuholen.

Game Producerinnen arbeiten in Entwicklungsstudios von Spielen aller Größen. Dabei reichen die Arbeitsmöglichkeiten von kleineren Studios und Indie Game Studios bis hin zu den größten Spielegiganten. Die größten Arbeitgeber in Deutschland sind Ubisoft, Innogames und Gameforge. Der Arbeitsplatz von Game Producerinnen sieht in allen Fällen aber recht ähnlich aus: Sie arbeiten im Büro und überprüfen über cloudbasierte Tools, die Einhaltung der Entwicklungsvorgaben. Da diese Arbeit komplett digital geleistet werden kann, können Game Producerinnen oft vollständig im Homeoffice arbeiten. Außerdem können sie eine Anstellung bei Verlagen von Computer-, Video- und Handyspielen finden.

Um Game Producer zu werden, ist in der Regel eine ein- bis zweijährige Weiterbildung erforderlich, die von privaten Schulen und Akademien wie beispielsweise der Games Academy in Berlin angeboten wird. Diese Weiterbildung richtet sich in erster Linie an Medienkaufmänner und Absolventen von Studiengängen der Medienwissenschaft. Am Ende der Weiterbildung steht eine Abschlussprüfung, nach der die Lernenden die Akademie oder Schule in der Regel als staatlich anerkannter Game Producer verlassen.

Die Inhalte der Weiterbildung umfassen ein Feld, das die Position des Game Producers und seine Aufgaben teilweise auch überschreitet. Da Game Producer jeden Tag mit Fachleuten aus den anderen Bereichen der Spieleentwicklung zu tun haben, ist es notwendig, diese Felder wenigstens grundlegend zu beherrschen. Dafür stehen unter anderem Kurse zu Game Design oder Game Development auf dem Lehrplan. Daneben erwerben die angehenden Game Producer Wissen zu Themen wie Game Production oder der allgemeinen Produktentwicklung. Des Weiteren gehören die Themenkomplexe BWL und Management zu der Ausbildung des Game Producers.

Als Allererstes sollte eine Game Producerinnen an der Spieleindustrie und dem weiten Themenbereich Games interessiert sein. Game Producerinnen arbeiten zwar nicht immer in unmittelbarer Nähe des Spiels, trotzdem ist Interesse an dem Produkt und an vergleichbaren Produkten förderlich für den Entwicklungsprozess. Weiter profitieren sie von Charaktereigenschaften, die dazu befähigen, Teams anzuleiten und Projekte zu planen und zu überwachen. Dazu gehören unter anderem organisatorische Fähigkeiten, Kommunikationsgeschick und Teamplay aber auch eine gewisse Begabung für die Arbeit mit Zahlen. Letztendlich ist es ebenfalls hilfreich, wenn Game Producerinnen sorgfältig arbeiten. Ein Auge fürs Detail benötigen sie vor allem bei der Qualitätssicherung vor dem Abschluss der Produktentwicklung.