Trendberufe 2020: Jobs mit guten Zukunftsperspektiven
Welche Jobs werden in Zukunft besonders wichtig für unsere Gesellschaft? Und in welchen Berufen herrscht hohe Knappheit an Fachkräften? Zusammen mit unseren Beratern, Analysten, Kunden und natürlich mit Hilfe unserer Daten erstellen wir jedes Jahr eine Auflistung von Trendberufen. Hier finden Sie die Liste aus dem Vorjahr.
Gefragter denn je: IT-Berater und Softwareentwickler
Seit Jahren schon sind sehr viele Stellen für IT-Experten unbesetzt. Die Anzahl der Jobs für Entwicklerinnen und Entwickler ist in unserer Datenbank am höchsten. Auch laut dem Branchenverband Bitkom erreicht die Zahl der offenen Stellen für IT-Experten erneut eine Rekordhöhe. Die Nachfrage nimmt jährlich zu und das mit gutem Grund: Sämtliche Branchen sind am Digitalisieren. Die einen stärker, andere brauchen länger. Fakt ist aber, IT-Wissen ist heute überall nötig. Doch das Angebot an Personal steigt nicht mit der Nachfrage, sodass es in vielen Fällen sehr lange dauert, bis eine Stelle besetzt wird. Wer sich heute für ein Studium der Informatik einschreibt und es erfolgreich beendet, muss sich um spätere Beruf- und Karrierechancen keine Sorgen machen. IT-Berater verdienen rund 75.200 Euro und Entwickler im Backendbereich kommen auf 61.600 Euro.
Alten- und Krankenpfleger
Alten- und Krankenpfleger werden in einer alternden Gesellschaft dringend gebraucht und die Situation wird hierzulande von Jahr zu Jahr dramatischer. So prognostiziert die Bertelsmann Stiftung in ihrem Pflegereport 2030, dass bis zum Jahr 2030 ganze 500.000 Vollzeitkräfte fehlen werden. Seitens der Politik ist bereits einiges passiert, doch ob das reicht, muss sich erst zeigen. Folgende Maßnahmen sind geplant:
„Um die Personalausstattung in der Pflege im Krankenhaus zu verbessern, wird zukünftig jede zusätzliche und jede aufgestockte Pflegestelle am Bett vollständig von den Kostenträgern refinanziert.“ (Bundesministerium für Gesundheit, „Sofortprogramm Pflege“)
Die Regierung möchte außerdem 13.000 zusätzliche Stellen in der Altenpflege schaffen. So sollen Pflegeeinrichtungen mehr Personal bekommen, die durch den Bund finanziert werden: Häuser mit bis zu 40 Bewohnern erhalten eine halbe, Einrichtungen mit 41 bis 80 Bewohnern sollen eine ganze und solche mit 81 bis 120 Bewohnern eineinhalb Pflegestellen erhalten. Einrichtungen mit mehr als 120 Bewohnern sollen zwei Vollzeitkräfte zusätzlich bekommen.
Über alle Maßnahmen der Regierung zur Stärkung des Personalnotstandes im Kranken- und Pflegebereich können Sie hier nachlesen.
In Zukunft wird es demnach viele offene Stellen in dem Bereich geben und die Jobaussichten sind sehr gut. Laut unseren aktuellen Erhebungen verdienen Altenpfleger/-innen 32.400 Euro brutto im Jahr. Krankenpfleger/-innen kommen auf 37.900 Euro.
Corporate Social Responsibility: Image durch Nachhaltigkeit
Corporate-Social-Responsibility (CSR) ist keine neue Erscheinung. Bereits im Zeitalter der Industrialisierung haben sich Unternehmen um ihre Mitarbeiter und ihr soziales Umfeld gekümmert. So wurden beispielsweise Wohnungsbauten, die Gründung von Schulen oder Kultureinrichtungen gefördert. In den 70er-Jahren trat verstärkt der Naturschutz in den Vordergrund, der uns auch heute zusammen mit dem Klimaschutz zunehmend beschäftigt.
Bei CSR geht es vor allem darum, „das Geschäftsmodell grundsätzlich auf verantwortungsvolle Weise zu gestalten.“ In diesem Zuge setzen Unternehmen CSR-Manager ein, die Konzepte und Maßnahmen erarbeiten, um genau das zu erfüllen. Sie vereinen ökologische, soziale und ökonomische Bereiche des Unternehmens. Beispiele für CSR-Maßnahmen sind das Etablieren von Umweltstandards in Unternehmen, Spendenaktionen und die Beteiligung an sozialen Initiativen. Ein Unternehmen, das beispielsweise viel Holz für seine Produktion benötigt, kann selbst Bäume pflanzen und sich gegen Waldrodung einsetzen. Der positive Nebeneffekt ist, dass sich dadurch auch das Image eines Unternehmens bessert. CSR wird gerade heute immer bedeutender und damit auch der Beruf des CSR-Managers oder der -Managerin. Interessierte können sich in diesem Bereich fortbilden oder aber mittlerweile an einigen Universitäten ein entsprechendes Masterstudium belegen. Das Einkommen beträgt derzeit rund 45.100 Euro.
Data Scientists und Artists bringen Durchblick im Datendschungel
Unternehmen sammeln permanent Daten und damit sind nicht nur Facebook oder Google gemeint. Fast überall werden Informationen über sämtliche Aktivitäten gescannt und ausgewertet – über Kunden (Alter, Geschlecht etc.), deren Verhalten (wann wird wo gekauft?), Einnahmen und Kosten (wie teuer ist die Werbung und was bringt sie?), Klicks im Internet (auf welchen Button klicken unsere User am häufigsten?) und Besucherzahlen (wie viele Kunden vor Ort haben bei uns letzte Woche eingekauft?). Sämtliche Daten werden abgespeichert, ausgewertet, nach unterschiedlichen Parametern betrachtet, statistisch aufbereitet und für die Optimierung genutzt.
Im Laufe der Zeit kommt eine ganze Menge Daten zustande und diese gilt es zu ordnen und vernünftig darzustellen. Data Scientists befassen sich mit mathematischen Modellen, statistischen Verfahren und der Datenhaltung und Datenmodellierung. Sie wenden diese Techniken und Algorithmen auf die vorhandenen Daten an und generieren dadurch Wissen. Hierfür nutzen sie Programmiersprachen wie Java, Python, R oder SQL.
Data Artists kommen wiederum zum Einsatz, wenn es darum geht, Informationen zu visualisieren. Das können einfache Charts und Präsentationen für das Management oder aber komplexe interaktive Grafiken sein. Sie sind eine Schnittstelle zwischen den Abteilungen für Grafik und Business Intelligence.
In beiden Berufen wird der Ruf nach Experten immer lauter. Data Scientists verdienen rund 58.600 Euro und Artists kommen auf 48.400 Euro.
Scrum Master: für erfolgreiches Projektmanagement
Der Begriff „Scrum“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „Gedränge“. Scrum ist ein Modell aus dem agilen Projektmanagement und soll dabei helfen, ausformulierte Ideen möglichst störungsfrei in hochwertige Produkte umzusetzen. Der Scrum Master ist dafür zuständig, dass die Regeln dieses Modells eingehalten und damit die reibungslose Umsetzung innerhalb des Entwickler- und Produktteams garantiert werden. Scrum Master nehmen die Rolle von Beobachtern und Moderatoren ein, sie überwachen Prozesse und führen das Team situativ. Sie greifen nur ein, sobald Teilergebnisse erreicht wurden und neue Entwicklungsziele gesetzt werden, wenn es zu einer Störung (intern oder extern) kommt oder bei Unklarheiten im Entwicklungsprozess. Scrum Master müssen zwar nicht selber programmieren, doch IT-Kenntnisse sind von großem Vorteil. Die Kompetenz zum Scrum Master erhalten Interessierte über eine Zusatzqualifikation mit Zertifikat. Scrum Master verdienen rund 56.100 Euro.
Die Mobilität von morgen braucht Ingenieure für Elektrotechnik
Verbrennungsmotoren werden zwar noch eine Weile Bestand haben, doch der Trend geht eindeutig in die Elektromobilität. So hat Audi jüngst bekannt gegeben, dass „bis zu 2.000 neue Expertenstellen in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung“ geschaffen werden sollen. Darüber hinaus möchte Tesla ein Werk in Brandenburg eröffnen und das bedeutet, dass viele Jobs rund um Elektrofahrzeuge geschaffen werden. Laut Bundesagentur für Arbeit war die Zahl der unbesetzten Stellen im Jahr 2018 höher als das Angebot an arbeitslosen Mechatronikern sowie Energie- und Elektrotechnikern. 4.100 gemeldeten Stellen standen 2.000 Arbeitslose gegenüber. Die Schere dürfte sich durch den aktuellen Trend weiter öffnen. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind demnach sehr gut. Ingenieure der Elektrotechnik verdienen rund 60.500 Euro im Jahr.
Beruf | Median | Mittelwert |
IT-Berater/-in | 75.197 € | 78.710 € |
Softwareentwickler/-in Backend | 61.587 € | 62.940 € |
Ingenieur/-in für E-Technik | 60.541 € | 65.009 € |
Data Scientist | 58.600 € | 61.962 € |
Scrum Master | 56.118 € | 58.879 € |
Data Artist | 48.432 € | 53.057 € |
CSR-Manager/-in | 45.103 € | 50.302 € |
Krankenpfleger/-in | 37.907 € | 39.430 € |
Altenpfleger/-in | 32.410 € | 33.757 € |