Gesellschafter/-in

Das wesentliche Anliegen des Gesellschafters ist das Wohl seines Unternehmens. Für dieses hat er in der Regel bereits bei der Gründung ein Unternehmenskonzept entworfen, welches marktfähig und erfolgsversprechend ist sowie die gesetzlichen Bestimmungen der GmbH einhält. Im Wesentlichen ist der Gesellschafter für die Umsetzung des Konzeptes verantwortlich, weswegen er eine uneingeschränkte Entscheidungsmacht besitzt. Im Falle mehrerer Gesellschafter einer GmbH schließen die Anteilseigner einen Gesellschaftsvertrag. In diesem wird das Verhältnis der Gesellschafter untereinander, die Verteilung des Stammkapitals, die Anteile der Gesellschafter am Gewinn und Verlust sowie die Voraussetzungen zum Eintreten und Ausscheiden von Gesellschaftern im Unternehmen festgehalten. Außerdem klärt der Gesellschaftsvertrag Fragen des Kapitals, der Sacheinlagen und einer möglichen Beendigung der Gesellschaft und beinhaltet zudem eine sogenannte Treuepflicht zur Gesellschaft.

Die konkreten Aufgaben des Gesellschafters bestehen neben der Festlegung des Gesellschaftsvertrags darin, die beschlossene Unternehmenspolitik im Geschäftsalltag zu überwachen. Er ist dafür verantwortlich, Gesetzesverstöße, Schadensverursachungen und Straftaten zu verhindern. Im Falle einer Insolvenz meldet der Gesellschafter diese umgehend an die am Unternehmend beteiligten Parteien weiter und stellt einen Insolvenzantrag.

Der Gesellschafter beobachtet zudem die Arbeit des Geschäftsführers und erteilt ihm Weisungen. Er nimmt Einsicht in alle Unterlagen der GmbH und leitet aus diesen seine Entscheidungen ab. Diese Unterlagen können beispielsweise aus der Buchhaltung stammen oder noch nicht aktenkundig gemachte Vorgänge wie geplante Geschäfte oder Vertragsverhandlungen sein.

Außerdem stellt der Gesellschafter den Jahresabschluss fest, billigt Konzernabschlüsse und entscheidet darüber, wie mit Gewinnen und Verlusten umgegangen werden soll. Er kann Einlagen einfordern, die noch nicht gezahlt worden sind, sowie die Rückzahlung von Nachschüssen veranlassen.

Eine Gesellschafterin arbeitet in ihrem eigenen Unternehmen, das sie gegründet und in der Gesellschaftsform einer GmbH errichtet hat. Somit befindet sie sich in einem selbstständigen Arbeitsverhältnis. Alternativ kann sie in eine bestehende GmbH eintreten.

Häufig arbeitet sie in Büroräumen, wo sie Geschäftsentscheidungen trifft und Einsicht in wichtige Unterlagen nimmt. Die Gesellschafterin nimmt an Terminen mit Banken und Interessensgruppen teil, sodass sie gegebenenfalls reisen muss.

Im Prinzip kann jeder Gesellschafter werden, wenn er ein neues Unternehmen in Form einer Gesellschaft gründet oder aber einer bereits bestehenden GmbH beitritt.

Um eine neue GmbH gründen zu können, muss im Falle weiterer Gesellschafter ein Gesellschaftsvertrag geschlossen werden. Da eine GmbH eine handelsrechtliche Gesellschaftsform ist, muss diese in das Handelsregister eingetragen werden. Hierbei werden tatsächliche und rechtliche Verhältnisse offengelegt, um eine Rechtssicherheit im Handelsverkehr zu gewährleisten und damit die Gesellschaft rechtliche Gültigkeit erhält. Meistens ist für die Gründung einer Gesellschaft ein Mindestkapital von 25.000 Euro erforderlich.

Wer in eine bestehende GmbH eintreten möchte, schließt in der Regel einen Vertrag mit den übrigen Gesellschaftern und übernimmt einen sogenannten Geschäftsanteil an der Gesellschaft. Häufig ist hierfür ein bestimmter Geldbetrag zu zahlen, um Miteigentümer des Unternehmens zu werden. In einigen Fällen treten Gesellschafter in eine GmbH ein, weil sie ihren Geschäftsanteil geerbt haben. Die übrigen Gesellschafter müssen dem Eintritt jedoch zustimmen.

Es gibt keinen geregelten Ausbildungsweg, um als Gesellschafter tätig zu sein. Meist sind jedoch Vorkenntnisse im wirtschaftlichen Bereich von Vorteil sowie langjährige Berufspraxis. Häufig besitzen Gesellschafter einen Studienabschluss in einem betriebswirtschaftlichen Studiengang mit Schwerpunkt Management.

Die Gesellschafterin ist vor allem verantwortungsbewusst und handelt wirtschaftlich. Sie setzt Ressourcen überlegt ein und ist nicht verschwenderisch. Sie besitzt ein ausgeprägtes Organisationstalent sowie Entscheidungsstärke. Sie nimmt ihre Pflichten und Aufgaben ernst und achtet auf die Einhaltung rechtlicher Vorschriften. Die Gesellschafterin besitzt Führungskompetenz, um Geschäftsführer und Mitarbeitende der GmbH bestmöglich anzuleiten. Sie besitzt soziale Kompetenz und Kommunikationsstärke.