Tankwagenfahrer und Tankwagenfahrerinnen transportieren Gasprodukte und Mineralölprodukte wie Heizöl, Diesel, Benzin oder Schmierstoffe mithilfe eines LKW. Sie beliefern sowohl Privathaushalte als auch Tankstellen, landwirtschaftliche Betriebe, Gewerbe oder die Industrie.
Als LKW-Fahrer zählen Tankwagenfahrer und Tankwagenfahrerinnen zur Berufsgruppe der Berufskraftfahrer bzw. Berufskraftfahrerinnen im Nahverkehr und Fernverkehr.
Aufgabe eines Tankwagenfahrers ist es, den Sattelzug, mit dem er entsprechende Mineralölprodukte oder Gase transportiert, sicher ans Ziel zu bringen. Dort angekommen, stellt der Tankwagenfahrer die saubere und vorschriftsgemäße Einlagerung der Mineralölprodukte in der Kundenanlage sicher. Dabei beachtet er stets gesetzliche Vorschriften wie beispielsweise Arbeitsschutzsicherheit, Umweltschutz, Lenkzeiten, Gefahrstoffverordnungen oder die Brandverhütung.
Tankwagenfahrer an Flughäfen transportieren das Kerosin zu den Flugzeugen, betanken diese und überwachen den Auftankprozess.
Zu den Tätigkeiten eines Tankwagenfahrers gehört auch die Pflege und regelmäßige Kontrolle der Fahrzeuge und Tanklager. Hinzukommen können Aufgaben in Bezug auf die Abstimmung mit der Disposition und die Abwicklung der Warenbegleitpapiere bzw. der Frachtpapiere. Auch kleine Reparaturen kann der Tankwagenfahrer selbstständig durchführen.
Zu den Arbeitgebern von Tankwagenfahrerinnen gehören Handels- und Dienstleistungskonzerne im Bereich der Logistik. Hier spielen insbesondere Dienstleister und Brennstoffhändler im Bereich der Mineralöl- und Gaslogistik eine wichtige Rolle. Auch an Flughäfen werden Tankwagenfahrerinnen benötigt.
Um Tankwagenfahrerin zu werden, wird ein Führerschein der Führerscheinklassen C1, C1E, C oder CE vorausgesetzt. Diese Führerscheinklassen berechtigen zum Fahren eines Lkw. Welche Führerscheinklasse im Detail benötigt wird, gibt der Arbeitgeber vor. In der Regel wird die Führerscheinklasse CE gefordert. Hinzu kommen die entsprechenden Fahrermodule, die durch das Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG) geregelt sind.
Des Weiteren wird häufig ein GGVS-Schein (Gefahrgutverordnung Straße) bzw. eine ADR-Bescheinigung (sogenannter Gefahrgutführerschein) vom Arbeitgeber verlangt. Diese Gefahrgut-Scheine befähigen nachweislich zum Umgang mit Gefahrgutstoffen. Sie können auch durch den Arbeitgeber finanziert nachgeholt werden. Häufig werden gute Deutschkenntnisse verlangt und in einigen Fällen muss dem Arbeitgeber ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt werden.
Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht nötig. Auch eine abgeschlossene Berufsausbildung ist nicht zwangsweise erforderlich. Diese wird allerdings empfohlen, um den Beruf professionell und mit Hintergrundwissen ausüben zu können. Hier bietet sich insbesondere die Berufsausbildung zum Berufskraftfahrer an. Von dieser ausgehend können beispielsweise folgende Aufstiegsweiterbildungen angegangen werden:
Auch ein Studium in einem der folgenden Studienfächer wäre im Zuge der beruflichen Weiterentwicklung denkbar:
Zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Tankwagenfahrers gehört die sichere Beförderung der Produkte. Diese wird durch eine rücksichtsvolle und umsichtige Fahrweise gewährleistet. Im Umgang mit Kunden ist der Tankwagenfahrer stets kunden- und serviceorientiert. Er verfügt über ein gutes Zeitmanagement, sodass er mit den ihm anvertrauten Waren zeitgerecht am Zielort eintrifft. Er ist sich der mit dem Transport von Gefahrstoffen einhergehenden Verantwortung im Klaren und handelt jederzeit sicherheitsbewusst.
Des Weiteren besitzt er die Bereitschaft zum Schichtdienst und zu Sonn- und Feiertagsarbeit. Sein gutes technisches Verständnis für Kfz- und Lkw-Technik ermöglicht es ihm, auftretende Probleme frühzeitig zu erkennen und Kleinstreparaturen selbstständig auszuführen. Gute Deutschkenntnisse sind für die eigenverantwortliche Arbeit als Tankwagenfahrer unverzichtbar.