Usability bedeutet ins Deutsche übersetzt „Gebrauchstauglichkeit“. Usability Engineers befassen sich demnach damit, die Gebrauchstauglichkeit von Produkten für bestimmte Verbraucher in einem bestimmten Rahmen zu verbessern. Laut Branchenreport der German UPA (Berufsbund der deutschen Usability und User Experience Professionals) existiert für Angestellte im Bereich Usability noch keine einheitliche Berufsbezeichnung. Die häufigsten Betitelungen unter den 85 verschiedenen Möglichkeiten sind Usability Engineer, User Interface Designer und Usability Consultant.
Ein Usability Engineer beschäftigt sich mit der Nutzertauglichkeit von technischen Geräten wie z. B. Tablets, Smartphones oder Haushaltgeräten. Der Branchenreport der German UPA hat ermittelt, dass Usability in der Industrie insgesamt an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Unternehmen legen inzwischen immer mehr Wert darauf, ihre Produkte im Hinblick auf ihre Gebrauchstauglichkeit für Verbraucher zu verbessern, weshalb die Branche auch immer weiter wächst.
Eine Erklärung für die große Diversität in diesem Berufsfeld ist die Schnelllebigkeit in der IT-Ära. Vor nicht mal 50 Jahren war noch die bloße Tatsache faszinierend, dass es einmal technische Geräte wie Handys oder Personal Computer geben wird. Die Frage nach ihrer intuitiven Bedienbarkeit war damals noch eine Nebensächlichkeit.
Aufgrund des immer weiter wachsenden Marktes von IT-Produkten wurde auch die Konkurrenz unter den verschiedenen Anbietern immer größer. Diese Wettbewerbssituation führte dazu, dass die Meinung des Kunden sowie die Bedienbarkeit der Produkte eine immer wichtigere Rolle spielte. Dies wiederum führte dazu, dass die Hersteller Unterstützung bzw. Beratung im Bereich der Gebrauchstauglichkeit und Nutzerfreundlichkeit benötigten. Daraufhin entwickelte sich die Berufsgruppe der Usability Berater, welche heute dafür zuständig sind, Verbraucher in die Produktentwicklung miteinzubeziehen und dadurch die Produkte nutzertauglicher zu gestalten. Neuste Entwicklungen in diesem Bereich sind beispielsweise Techniken wie sprachgesteuerte Interfaces und Sprachassistenten.
Die Tätigkeit des Usability Engineers ermöglicht es, in einer Vielzahl von verschiedenen Arbeitsbereichen beschäftigt zu werden. Hier einige Beispiele:
Für den Beruf Usability Engineer gibt es keinen einheitlich geregelten Ausbildungsweg. Dennoch haben laut Branchenreport fast alle Usability Professionals einen akademischen Abschluss. Der Großteil der Usability Engineers hat Psychologie studiert oder seinen Abschluss in einem Medien- oder Informatik-Studiengang erlangt. Allerdings wird nicht in allen Studienfächern gleichermaßen praxisrelevantes Wissen über Usability vermittelt. Diesbezüglich bieten Fächer wie Psychologie sowie Medienwissenschaften die besten Möglichkeiten, um etwas über Usability zu lernen.
Es gibt vereinzelt aber auch Usability Engineers, die sich über eine Ausbildung für den Beruf qualifiziert haben. Am häufigsten sind dies Ausbildungen aus der Medienbranche wie z. B. Mediengestalter.
Da keiner dieser Ausbildungswege ausreichende Kompetenzen für den späteren Beruf vermittelt, ist es ratsam, zusätzlich noch usabilityspezifische Zusatzausbildungen bzw. -weiterbildungen zu absolvieren. Darüber hinaus ist es in diesem Beruf sehr wichtig, das eigene Wissensspektrum stetig zu aktualisieren und zu erweitern. Dies kann im Austausch mit Kollegen, aber auch durch fachspezifische Konferenzen, Weiterbildungsangebote oder Websites erfolgen.