News
Hier finden Sie von Markttrends, Experteninterviews bis hin zu Studien alles rund um die Themen Gehalt, Ausbildung und Beruf.
Zur Newsübersicht

Kochsendungen: Gagen, Aufwandsentschädigungen und Preisgelder

0
Danke für Ihre Bewertung!
Kategorie: Lohngerechtigkeit & Transparenz
12.05.2022
Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
findest du im Stepstone Magazin
Aufnahme eines jungen Kochs, der in der Küche eine Mahlzeit dekoriert

Kochsendungen sind aus dem deutschen Fernsehen nicht mehr wegzudenken. TV-Shows wie Rosins Restaurants, Grill den Henssler oder Kitchen Impossible gehören zu den beliebtesten Dauerbrennern – und mit ihnen die teils gleichnamigen Fernsehköche Frank Rosin, Steffen Henssler und Tim Mälzer. Viele der bekanntesten Fernsehköche Deutschlands haben sich zu eigenen Marken etabliert, sodass neben den mitunter hohen Gagen für ihre TV-Auftritte auch Geld durch eigene Restaurants sowie den Verkauf von Kochbüchern, Messern und Gewürzen in die Taschen der Starköche fließt. Doch wie viel verdienen sie eigentlich genau? Und wie profitabel ist eine Teilnahme an Kochsendungen für private Hobbyköche und Hobbyköchinnen, zum Beispiel bei Das perfekte Dinner oder Die Küchenschlacht?

Das verdienen deutsche Fernsehköche

Wer an weltweit bekannte Fernsehköche denkt, dem schießen sicherlich Namen wie die des Briten Jamie Oliver oder des Schotten Gordon Ramsay durch den Kopf. In Deutschland sind hingegen Tim Mälzer, Alfons Schuhbeck, Nelson Müller, Frank Rosin, Horst Lichter, Christian Rach und Steffen Henssler feste Größen des kulinarischen Fernsehens. Ebenso wie ihre internationalen Kollegen haben auch sie mit eigenen, meist kleinen Restaurants und Cafés ihre Karriere begonnen. Dank ihrer ausgezeichneten Kochkunst und originellen Geschäftsideen etablierten sich die Köche als Experten ihres Faches und machten zunächst das lokale Fernsehen, später dann größere Produktionen wie das ZDF oder VOX auf sich aufmerksam. Als Coaches, Moderatoren und Jury-Mitglieder für TV-Shows wie Die Küchenschlacht (Steffen Henssler, Nelson Müller), Die Kocharena (Tim Mälzer), The Taste (Frank Rosin) oder Lanz kocht! (Horst Lichter) bewiesen sie nicht nur ihre kulinarische Kompetenz, sondern zeigten sich als Entertainer und Publikumslieblinge. Häufig folgten Angebote für eigene Kochshows und damit ein fortan fester Platz in der deutschen TV-Landschaft.

Gage pro Drehtag

Mittlerweile verdienen sich Mälzer, Henssler, Rosin und Rach hohe Gagen mit ihren eigenen Sendungen und Gastauftritten als Juroren in anderen Kochshows. Auf welche Summe sich die Gagen exakt belaufen, ist pauschal nicht zu beantworten. Medienberichten zufolge schwanken die Gehälter pro Drehtag zwischen 5.000 und 20.000 Euro brutto – je nach Sendezeit des Formats und Bekanntheitsgrad des Koches. Rechnet man diese Vergütung für Produktionen wie beispielsweise Kitchen Impossible hoch, belaufen sich die Einnahmen pro Jahr für TV-Koch Tim Mälzer auf bis zu einer halben Million. Da für eine Episode bis zu 65 Stunden Rohmaterial produziert werden, macht dies im Schnitt bereits acht Drehtage für eine einzige Folge der Kochsendung aus. Bei im Durchschnitt 6 bis 10 Episoden pro Staffel Kitchen Impossible ergeben sich zwischen 48 und 80 Drehtage, für die Mälzer entsprechend Gage erhält. Frank Rosin soll mit einer Staffel The Taste sogar durchschnittlich eine Million Euro im Jahr verdienen.

Neben dieser von den Produktionsfirmen ausgezahlten Vergütung fließen außerdem Einnahmen aus Werbe- und Sponsorenverträgen in die Kochschürzen-Taschen der Fernsehköche. Oftmals bestehen Kooperationen mit Lebensmittelherstellern, deren Produkte während der Kochsendungen verwendet und damit einem Millionenpublikum vorgeführt werden. Auch spezielles Zubehör und Utensilien zur Zubereitung aufwendiger Speisen zählen hierzu. Damit verdienen Fernsehköche bedeutend besser als reguläre Köche und Köchinnen, die in Restaurants und Hotels angestellt sind.

Einnahmen aus eigenen Restaurants, Kochbüchern und Kochzubehör

Neben dem Einkommen aus TV-Produktionen generieren bekannte Fernsehköche ebenso große Einnahmen durch Verkauf und Vermarktung eigener Kochbücher, Kochzubehör, Lebensmittelprodukte, Getränke und Gewürze. Zudem führen beispielsweise Mälzer, Henssler, Rosin und Rach eigene Restaurants, die zu den besten Deutschlands gehören und sich mit Auszeichnungen wie den Michelin-Sternen oder Gault-Millau-Kochmützen schmücken dürfen. Oftmals erwachsen aus den Restaurants ganze Ketten, die deutschlandweit Umsatz erzielen. Wie hochgenau das zusätzliche Einkommen der Fernsehköche ist, hängt also vom Geschäftsmodell des jeweiligen TV-Kochs ab.

Mitkochen lohnt sich? Das bekommen Teilnehmende von TV-Kochwettbewerben

Nicht nur die Kochshows bekannter Fernsehköche erfreuen sich in Deutschland an Beliebtheit. Längst haben Sendungsformate wie Das perfekte Dinner, Das große Backen, Die Küchenschlacht oder Mein Lokal, Dein Lokal einen festen Sendetermin im deutschen Fernsehen. Hier treten im Wochenformat Hobbyköchinnen, Hobbybäcker, Nachwuchsköchinnen und Restaurantchefs gegeneinander an, die von einem Produktionsteam begleitet werden. Im Wettbewerb geht es aller Regel nach um ein bestimmtes Preisgeld, das je nach Sendungsformat variiert. Zudem erhält der Gewinner bzw. die Gewinnerin weitere Preise, beispielsweise Warengutscheine. Bei einigen Kochsendungen erhalten die Teilnehmenden außerdem eine Aufwandsentschädigung.

Preisgelder und Gewinnprämien

Für viele Hobbyköche und Hobbybäckerinnen ist es vor allem die einzigartige Erfahrung, einmal im Fernsehen zu sein und dort die eigene Koch- und Backkunst zu demonstrieren, die zur Teilnahme bewegt. Doch auch das Preisgeld dürfte vielen schmecken. Die Höhe des Geldgewinns schwankt von Sendung zu Sendung, ebenso wie die jeweilige Bewertungsmethode. Entweder entscheidet eine unabhängige Jury über die beste Koch- bzw. Backleistung oder die Teilnehmenden bewerten sich gegenseitig nach einem vorgegebenen Punktesystem.

Bei Das perfekte Dinner können die Wochenkandidaten beispielsweise 3.000 Euro gewinnen, bei The Taste beläuft sich das Preisgeld auf ganze 50.000 Euro. Zusätzlich darf der Gewinner bzw. die Gewinnerin ein eigenes Kochbuch veröffentlichen. Auch der Hobbybäcker bzw. die Hobbybäckerin, welche Das große Backen für sich entscheiden kann, darf ein eigenes Backbuch veröffentlichen – zusätzlich zum Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Der Gewinn bei Mein Lokal, Dein Lokal liegt bei 3.000 Euro sowie einer Siegertrophäe. Beim ZDF-Format Die Küchenschlacht wird das Preisgeld nicht für den Wochensieger bzw. die Wochensiegerin ausgezahlt. Stattdessen tritt dieser bzw. diese in der sogenannten ChampionsWeek, die alle sechs Wochen stattfindet, erneut zum Kochwettbewerb gegen weitere Wochensieger an. Die Gewinner der ChampionsWeeks beweisen sich schließlich ein letztes Mal am Jahresende und treten die Schlacht um den „Hobbykoch des Jahres“ an. Dieser erhält letzten Endes das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro.

Aufwandsentschädigungen

Für viele Kandidaten und Kandidatinnen geht mit dem Sieg eines TV-Kochwettbewerbs ein kleiner Traum in Erfüllung. Doch für die Teilnahme muss oftmals ein gewisser organisatorischer Aufwand hingenommen werden. Für Produktionen wie Das perfekte Dinner stehen die Teilnehmenden an fünf Wochentagen von mittags bis spät abends vor der Kamera. Am eigenen Gastgebertag beginnen die Dreharbeiten bereits morgens. Wer jedoch in Vollzeit berufstätig ist und seine Arbeit nicht flexibel verlegen kann, muss sich unter Umständen für die Produktionsdauer Urlaub nehmen. Da die Wochenkandidaten einer Stadt oder Region sich gegenseitig zu Hause besuchen, können gegebenenfalls längere Reisestrecken anfallen, für die entsprechend viel Zeit und Geld einkalkuliert werden muss. Reisebereitschaft ist auch für Sendungen wie Die Küchenschlacht und Das große Backen gefragt, da die TV-Produktionen meist an festgelegten Orten innerhalb Deutschlands stattfinden. Restaurantbesitzer, die bei Mein Lokal, Dein Lokal mitmachen, laden ihre Konkurrenten ebenfalls an einem Wochentag ins eigene Restaurant ein. Der reguläre Tagesbetrieb im Lokal muss für die Dreharbeiten nicht aussetzen, sodass Kunden weiterhin im Restaurant speisen können und den Gastronomen theoretisch kein Nachteil aus einem verlorenen Tagesgeschäft erwächst. Außerdem erhalten die Lokale der Restaurantchefs durch die spätere Ausstrahlung im Fernsehen einen positiven Werbeeffekt. Dennoch können die Dreharbeiten die regulären Arbeitsabläufe unter Umständen beeinträchtigen, zum Beispiel wenn in der Restaurantküche gefilmt wird und es zu Platzproblemen kommt. Daher zahlen viele Produktionsfirmen eine Aufwandsentschädigung.

  • Das perfekte Dinner: Die Wochenkandidaten erhalten eine Aufwandsentschädigung von jeweils 800 Euro, von denen allerdings auch Lebensmittel für den eigenen Gastgebertag gekauft werden müssen.
  • Die Küchenschlacht: Kandidaten bekommen die Reisekosten für sich und eine Begleitperson zum Drehort nach Hamburg bezahlt. Möchten weitere Freunde oder Verwandte bei der Produktion dabei sein, müssen sie die Reisekosten und Ticketpreise für einen Platz in der Veranstaltungshalle selbst zahlen.
  • Mein Lokal, Dein Lokal: Die Gastronomen erhalten eine Aufwandsentschädigung von 500 Euro, um zu den Lokalen der anderen Wochenkandidaten anzureisen und eventuelle Arbeitsausfälle im eigenen Betrieb zu kompensieren.

So hoch ist das Gehalt hinter der Kamera

Wer seine Karriere weniger am Herd und vor der Kamera sieht, dem könnte womöglich die Arbeit hinter der Kamera Spaß bereiten. Große Fernsehproduktionen wie Kitchen Impossible oder The Taste erfordern ein kompetentes Team, das sich hinter den Kulissen um alle anfallenden Aufgaben kümmert. Beispielsweise sind bei Die Küchenschlacht rund 70 bis 80 Mitarbeitende im Einsatz. Dadurch werden nicht nur die TV-Köche optimal unterstützt, sondern auch ein wahrer Fernsehgenuss für die Zuschauer zu Hause kreiert. Die beruflichen Möglichkeiten sind vielfältig und reichen von der sogenannten Preproduction rund um Kameraeinstellungen, Einkauf, Setting, Maske und Garderobe bis hin zur Postproduction inklusive Schnitt, Bearbeitung und Audiotechnik. Doch was verdienen Mitarbeitende eines Produktionsteams eigentlich? Nachfolgend eine Auswahl gängiger Berufe sowie ihres durchschnittlichen Monatsgehalts (brutto):

Traumberuf Koch – mit oder ohne Publikum?

Die Begeisterung des deutschen Publikums für Kochsendungen scheint nicht abzureißen – ebenso wenig die Lust und Laune, TV-Gerichte nachzukochen oder gar selbst einmal in einer Kochshow mitzumachen. Der Beruf Fernsehkoch vereint beide Welten: Einerseits beherrschen sie die leckersten kulinarischen Gerichte, haben ein Auge für ansprechende Anrichtung auf dem Teller und kennen so gut wie jeden Trick und Kniff in der Küche. Anderseits sind sie Entertainer und meist außergewöhnliche Persönlichkeiten, die sich publikumswirksam im Fernsehen präsentieren und es verstehen, eine eigene Fan-Community aufzubauen und zu halten. Dennoch wird im Fernsehen nicht immer alles gezeigt, was den Beruf Koch außerdem ausmacht: Aufräumen, Putzen, Abwaschen, Einkaufslisten schreiben und Gerichte planen. Der Druck, im Fernsehen zu stehen und sein Können vor einem teilweise Millionen-großen Publikum zu demonstrieren, hat zudem gewisse Schattenseiten. Dennoch bleibt Fernsehkoch wohl weiterhin ein faszinierender Beruf für viele. Und wer bereits ein wenig Fernsehküchenluft schnuppern möchte, kann zweifelsohne wertvolle Erfahrung in Sendungsformaten wie Das perfekte Dinner oder Die Küchenschlacht sammeln.

 

Quellen:

Falstaff.de

Kabeleins.de

Merkur.de

News.de

PresseAllgäu.de

Prisma.de

Ruhr24.de

Sat1.de

Schweizer-Illustrierte.ch

Süddeutsche.de

TvSpielfilm.de

Vermögenmagazin.de

Welt.de

Zdf.de

24hamburg.de

 

Autorin: Isa Olin

0
Danke für Ihre Bewertung!
Zur Newsübersicht