Top- und Flop-Branchen: Wer freut sich über Weihnachtsgeld?
Rund um das Jahresende vergrößert sich bei vielen Arbeitnehmern das Grinsen beim Blick auf den Kontostand: Das Weihnachtsgeld ist da!
Wir haben anhand von 67.570 Vergütungsdaten ermittelt, in welchen Branchen Beschäftigte am häufigsten mit der Extra-Zahlung rechnen können und welche Wirtschaftszweige nur selten das 13. Gehalt erhalten. Die Tops und Flops möchten wir Ihnen gerne vorstellen.
Die wichtigsten Fakten zum Thema Weihnachtsgeld vorweg
Mit Weihnachtsgeld ist das sogenannte 13. Gehalt gemeint, das Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum Jahresende als Extrazahlung erhalten. Der eigentliche Grund für die Zahlung ist darin begründet, den Mitarbeitern ein gelungenes Weihnachtsfest zu ermöglichen. Daher erfolgt die Zahlung oft mit dem Novembergehalt. Für viele Beschäftigte ist diese Zahlung fest im Budget eingeplant – obwohl sie sich eigentlich nicht auf diese verlassen können: Das Weihnachtsgeld wird von Unternehmen in der Regel auf Freiwilligenbasis gezahlt. Es gibt keine gesetzlichen Regelungen oder Vorgaben, mit der diese Sonderzahlung gerechtfertigt wird. Auf eine im Vertrag festgehaltene regelmäßige Auszahlung lassen sich Arbeitgeber nur selten ein. Auch die Höhe des 13. Gehalts ist nicht verhandelbar. Ein Anspruch auf diese Zahlung kann aber unter Umständen dann entstehen, wenn in den vergangenen drei Jahren allen Arbeitnehmern das Weihnachtsgeld ausgezahlt wurde, anderen Beschäftigten aber die Auszahlung verweigert wird.
Von diesen Fakten ausgenommen sind jedoch tarifliche Einigungen, die eine Zahlung des 13. Gehalts zum Teil fest vorschreiben.
Wir fassen also zusammen:
- Ursprünglich ist das 13. Gehalt als Extra-Zahlung für das bevorstehende Weihnachtsfest gedacht
- Die Höhe der Zahlung ist nicht verhandelbar
- freiwillige Zahlung des Unternehmens: es gibt keine gesetzlichen Vorgaben
- Anspruch kann entstehen, wenn Arbeitnehmer drei Jahre lang Weihnachtsgeld erhalten, dieses anderen jedoch verweigert wird
- Tarifliche Verträge müssen gesondert betrachtet werden
Top-Branchen: Hier erwarten Arbeitnehmer am häufigsten Weihnachtsgeld
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Großhandel dürfen sich zum Jahresende besonders häufig freuen: 78 Prozent der Beschäftigten in der Branche erhalten in Deutschland das Weihnachtsgeld. Das ist mehr als jeder Dritte Beschäftigte dieses Wirtschaftszweiges.
In unserem Ranking folgen außerdem öffentliche Verwaltungen und Pharmazie. Hier erhalten 46,3 Prozent beziehungsweise 45,7 Prozent der Beschäftigten eine Weihnachtsgratifikation. In der Branche Chemie/Verfahrenstechnik beläuft sich der Beschäftigtenanteil auf 44,5 und in der Textilbranche auf 41,5 Prozent.
In diesen Branchen sind viele Gewerkschaften und Verbände vertreten: Der hohe Anteil an Beschäftigten, die das Weihnachtsgeld erhalten, ist damit zum großen Teil auch mit Tarifverträgen begründet.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Branchen, in denen Beschäftigte am häufigsten das 13. Gehalt bekommen.
Kaum Weihnachtsboni: Die Flop-Branchen
Am seltensten Weihnachtsgeld erhalten Beschäftigte in der Branche Werbung/PR. Hier liegt der Anteil bei gerade mal 10,4 Prozent. Laut Auswertung folgen Gaststätten – 10,9 Prozent der Beschäftigten erhalten hier ihr 13. Jahresgehalt. In Unternehmensberatungen sind es 12,7 Prozent, in IT-Systemhäusern immerhin 16,2 Prozent. Zu den Flop-Branchen hinsichtlich des Weihnachtsgeldes zählen außerdem noch Personalberatungen: 17,6 Prozent der Beschäftigten erhalten hier das 13. Gehalt.
Die Branchen, in denen Beschäftigte am seltensten das Weihnachtsgeld bekommen, sind in der Tabelle zusammengefasst.
Weiterführende Informationen
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