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Gehaltsstudie 2019: Akademische Berufseinsteiger auf der Karriereleiter

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Kategorie: Ausbildung & Berufseinstieg
04.11.2019
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Im Wintersemester letzten Jahres haben so viele Menschen wie noch nie studiert – 2,87 Millionen Studierende waren im Wintersemester laut des Statistischen Bundesamts an deutschen Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen immatrikuliert. Studieren ist attraktiv, vor allem wegen der vermeintlich besseren Karrieremöglichkeiten. Doch wie viel verdienen Absolventinnen und Absolventen in ihrem späteren Berufsleben?

In unserer aktuellen Studie „Akademiker im Berufsleben 2019“ haben wir 49.646 Gehaltsdaten von Berufseinsteigerinnen und -einsteigern aus den Fachrichtungen Gesellschafts- und Sozial-, Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften sowie Mathematik und Informatik untersucht. In diesen Bereichen ermittelten wir außerdem die beliebtesten Branchen und Jobs sowie den Einfluss von Region und Führungsverantwortung.

Alle Gehaltsangaben liegen als Medianwerte und Bruttojahresgehälter vor. Unter Berufseinsteigerinnen und -einsteigern verstehen wir Beschäftigte, die höchstens drei Jahre Berufserfahrung vorzuweisen haben.

Am lukrativsten sind Ingenieurswissenschaften

Wie stark variieren die Gehälter zwischen den verschiedenen Fachrichtungen? Am höchsten sind die Einstiegsgehälter für Angestellte aus den Ingenieurswissenschaften (47.800 Euro). Nach dem Abschluss sind Beschäftigte aus diesem Bereich am häufigsten als Ingenieurinnen und Ingenieure in der Projektabwicklung tätig – mit dieser Tätigkeit verdienen sie circa 46.800 Euro im Jahr. Zudem sind sie auch häufig in der technischen Forschung und Entwicklung tätig (52.500). Die beliebteste Branche ist die Automobilindustrie. Hier beziehen sie ein Einkommen von 52.300 Euro. Auf den Plätzen danach folgen Ingenieurbüros (42.400 Euro) und der Maschinenbau (48.700 Euro).

Wer sein Studium in technisch-mathematischen Fachgebieten absolviert, hat beste Voraussetzungen auf dem Markt, um attraktive Gehälter zu verhandeln.

Dr. Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de

Ingenieurwissenschaften Q1 Median Mittelwert Q3
Allgemein 42.439 € 47.786 € 50.031 € 54.418 €
Berufs-Favoriten        
Ingenieur/-in in der Projektabwicklung 42.599 € 46.838 € 49.371 € 52.757 €
Ingenieur/-in in der Konstruktion 42.379 € 47.415 € 49.325 € 53.968 €
Beschäftigte in der technischen
Forschung & Entwicklung
47.693 € 52.465 € 54.693 € 59.037 €
Branchen-Favoriten        
Automobilindustrie 47.686 € 52.288 € 54.922 € 59.566 €
Ingenieurbüro 38.632 € 42.393 € 43.849 € 46.617 €
Maschinenbau 43.604 € 48.722 € 50.848 € 54.903 €

Absolventinnen und Absolventen aus der Mathematik und Informatik freuen sich über ein Einkommen auf ähnlichem Niveau: In ihren ersten drei Jahren im Job erhalten sie 47.300 Euro im Jahr. Berufs-Favorit ist die Softwareentwicklung im Backend mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von 46.200 Euro. Auf dem zweiten Platz liegt das Frontend – Fachkräfte beziehen hier rund 42.400 Euro.

Die meisten Akademikerinnen und Akademiker aus diesem Bereich arbeiten zudem passenderweise in der Software-Branche (45.100 Euro). Generell kommen Informatikerinnen und Informatiker aber in allen Branchen zum Einsatz und die Nachfrage wird immer größer. So arbeiten viele Spezialistinnen und -Spezialisten aus den Studienfächern Mathematik und Informatik in der Automobilindustrie (50.700 Euro).

Mathematik und Informatik Q1 Median Mittelwert Q3
Allgemein 42.379 € 47.250 € 49.195 € 53.038 €
Berufs-Favoriten        
Softwareentwickler/-in Backend 42.057 € 46.160 € 47.880 € 51.451 €
Softwareentwickler/-in Frontend 39.957 € 42.419 € 43.821 € 47.222 €
Beschäftigte in der IT-Beratung, Analyse und Konzeption 45.698 € 49.996 € 52.854 € 56.333 €
Branchen-Favoriten        
Software 41.437 € 45.127 € 46.711 € 49.993 €
IT-Systemhäuser 41.354 € 45.807 € 47.894 € 51.919 €
Automobilindustrie 47.257 € 50.685 € 54.146 € 59.835 €
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Wirtschaftswissenschaftliches Studium führt meist ins Controlling

Mit einem Abschluss aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich verdienen Beschäftigte 41.800 Euro im Jahr. Sie arbeiten am häufigsten im Controlling (44.900 Euro). Außerdem sind Angestellte aus den Wirtschaftswissenschaften in den meisten Fällen in der Branche Werbung und PR tätig. Auch Steuerberatung und Wirtschaftsprüfungen (40.000 Euro) sowie die Automobilindustrie sind beliebt (48.100 Euro).

Viele Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler arbeiten im Controlling oder in der Unternehmensberatung. Ihr Wirtschaftswissen können sie branchenübergreifend für viele Unternehmen nutzen. Eine große Nachfrage herrscht vor allem in Hessen mit der Finanzmetropole Frankfurt am Main.

Dr. Phillip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de

Wirtschaftswissenschaften Q1 Median Mittelwert Q3
Allgemein 36.164 € 41.773 € 44.120 € 48.447 €
Berufs-Favoriten        
Controller/-in 40.438 € 44.944 € 47.546 € 52.262 €
Unternehmensberater/-in 44.800 € 50.660 € 53.352 € 56.828 €
Online-Marketing-Manager/-in 35.980 € 39.957 € 42.045 € 45.491 €
Branchen-Favoriten        
Werbung und PR 30.452 € 35.416 € 35.953 € 39.960 €
Steuerberatung und
Wirtschaftsprüfung
35.596 € 39.973 € 41.435 € 45.404 €
Automobilindustrie 41.006 € 48.130 € 49.989 € 55.763 €
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Am wenigsten lukrativ sind die Einstiegsgehälter für Beschäftigte aus den Gesellschafts- und Sozialwissenschaften (35.700 Euro). In den meisten Fällen sind diese in der Sozialarbeit sowie -pädagogik beschäftigt und erhalten hier rund 34.300 Euro jährlich. Viele sind auch in Redaktionen (32.700 Euro) und im Online-Marketing (33.900 Euro) tätig.  Beliebte Arbeitgeber sind soziale Einrichtungen, die jährliche Einkommen von rund 34.200 Euro zahlen. Außerdem stellten unsere Analysten fest, dass viele Absolventinnen und Absolventen dieser Studienfächer in der Werbe- und PR- (34.100 Euro) sowie in der Medienbranche (34.000 Euro) beschäftigt sind.

Gesellschafts- und Sozialwissenschaften Q1 Median Mittelwert Q3
Allgemein 31.245 € 35.680 € 37.647 € 41.843 €
Berufs-Favoriten        
Sozialarbeiter/-in/ Sozialpädagogin bzw. Sozialpädagoge 31.061 € 34.339 € 35.739 € 39.390 €
Redakteur/-in 29.122 € 32.689 € 35.194 € 40.594 €
Online-Marketing-Manager/-in 29.138 € 33.903 € 35.727 € 40.051 €
Branchen-Favoriten        
Soziale Einrichtungen 31.219 € 34.186 € 36.292 € 40.288 €
Werbung und PR 29.866 € 34.145 € 34.277 € 38.462 €
Medien und Presse 30.810 € 33.959 € 35.957 € 40.422 €

 

In welchen Berufen die höchsten und niedrigsten Gehälter für Angestellte mit Studienabschluss locken, erfahren Sie in unserem Beitrag zu den Top- und Flop-Berufen 2019.

Gehälter von Chefinnen und Chefs

Steigen Fach- zu Führungskräften auf, erhöht sich auch das Einkommen. Wie stark diese Gehaltserhöhung ausfällt, hängt unter anderem auch von der Fachrichtung ab. So erhalten Chefinnen und Chefs mit drei- bis sechsjähriger Berufserfahrung aus der Mathematik und Informatik 75.700 Euro. Nach einem wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss sind es 71.800 Euro und nach einem ingenieurswissenschaftlichen  75.000 Euro jährlich. Am wenigsten beziehen Führungskräfte aus den Gesellschafts- und Sozialwissenschaften (61.700 Euro).

Über alle Fachrichtungen hinweg verdienen Führungskräfte mit drei bis sechs Jahren Berufserfahrung 77.700 Euro im Jahr. In welchen Branchen und Positionen Chefinnen und Chefs hohe beziehungsweise niedrige Gehälter beziehen, erfahren Sie in unserer Auswertung zu den Chefgehältern 2019.

Baden-Württemberg auf Platz 1

Die Einkommen fallen auch je nach Region unterschiedlich hoch aus: Im Vergleich liegt Baden-Württemberg auf dem ersten Platz – hier verdienen Absolventinnen und Absolventen mit höchstens dreijähriger Berufserfahrung 48.000 Euro jährlich. Ebenfalls lukrativ sind die Einkommen in Bayern (46.500 Euro) und Hessen (45.400 Euro). Am wenigsten Gehalt gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Hier liegt das Bruttojahresgehalt von Absolventinnen und Absolventen bei 35.400 Euro.

Akademiker/-innen nach
Bundesländern
Median Mittelwert
Baden-Württemberg 47.957 € 49.812 €
Bayern 46.500 € 49.578 €
Hessen 45.406 € 48.375 €
Nordrhein-Westfalen 43.409 € 46.222 €
Niedersachsen 43.258 € 45.430 €
Hamburg 43.007 € 46.016 €
Rheinland Pfalz 42.701 € 45.495 €
Bremen 41.989 € 44.356 €
Schleswig-Holstein 41.443 € 43.991 €
Saarland 41.168 € 44.111 €
Berlin 39.768 € 41.915 €
Thüringen 38.043 € 39.276 €
Brandenburg 37.994 € 39.557 €
Sachsen 37.018 € 39.123 €
Sachsen-Anhalt 36.627 € 39.820 €
Mecklenburg-Vorpommern 35.367 € 38.006 €

Branchenvergleich: Automobilindustrie vorne

Unter den Branchen sticht besonders die Automobilindustrie hervor: Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Studienabschluss locken hier Einstiegsgehälter von rund 51.900 Euro im Jahr. Im Maschinenbau und in der Softwarebranche liegen diese knapp unter der 50.000-Euro-Grenze (zwischen 49.400 und 49.500 Euro). Gefolgt von der E-Technik (49.200 Euro) sowie dem Bankwesen und Finanzdienstleistern (49.000 Euro).

Top-Branchen
Akademiker/-innen gesamt
Q1 Median Mittelwert Q3
Automobilindustrie 47.095 € 51.876 € 55.070 € 60.473 €
Maschinen- und Schiffbau 44.202 € 49.462 € 52.010 € 56.505 €
Software 43.082 € 49.364 € 53.526 € 58.513 €
E-Technik 43.220 € 49.180 € 52.454 € 58.140 €
Banken und Finanzdienstleistungen 42.379 € 49.011 € 51.895 € 57.284 €

Fazit

Wer seinen Schulabschluss in der Tasche hat und noch nicht genau weiß, in welche Richtung es gehen soll, findet in dieser Studie eine erste Orientierungshilfe. Dabei gilt natürlich auch: Eine berufliche Perspektive mit lukrativem Einkommen muss nicht unbedingt dem Einzelnen gefallen. Bei der richtigen Berufswahl spielen vor allem die eigenen Interessen, Vorlieben und Fähigkeiten eine große Rolle.

Zur Methodik: GEHALT.de analysierte 49.646 Vergütungsangaben der vergangenen 12 Monate von Beschäftigten mit akademischen Bildungshintergrund und bis zu sechs Jahren Berufserfahrung. Berücksichtigt wurden unter anderem die Region, das abgeschlossene Studium und die Branche. Zusätzlich stellten die Analysten fest, in welchen Berufen und Branchen Beschäftigte am häufigsten arbeiten. Diese Branchen werden in der vorliegenden Studie als „Favoriten“ bezeichnet. Auch der Einfluss von Führungsverantwortung wurde berücksichtigt.

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