Klempner und Klempnerinnen (bzw. Spengler und Spenglerinnen in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz) haben die Anfertigung von Blechbauteilen zur Aufgabe, die auf Hausdächern und an Fassaden montiert werden. Neben der Herstellung übernehmen sie auch die Montage sowie die Wartung und die Reparatur der Bleche.
Für diesen Beruf finden auch die Bezeichnungen Blechner bzw. Blechnerin und Flaschner bzw. Flaschnerin Verwendung.
Der Beruf des Klempners wird oft mit dem des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik verwechselt. Dieser ist allerdings für die Installation und die Instandhaltung von Sanitäranlagen sowie von Wasser- und Luftversorgungssystemen zuständig.
Bevor ein Klempner mit der Herstellung der Blechbauteile für ein Hausdach oder eine Fassade beginnt, bespricht er die geplanten Baumaßnahmen zunächst mit dem Architekten und dem Bauherren und berät diese hinsichtlich geeigneter Materialien. Anschließend beginnt der Klempner, die benötigten Bauteile herzustellen. Er schneidet Bleche zu und bringt sie durch Biegen, Pressen und Schweißen in die gewünschte Form. Wenn nötig, bearbeitet der Spengler auch die Oberflächen der Bleche, beispielsweise mit Korrosionsschutzmittel. Dachrinnen und Rohre erwirbt er häufig bei Händlern und passt sie nur an die Größe des jeweiligen Dachs an.
Auch die Installation der angefertigten Teile gehört zum Aufgabenbereich des Klempners. Nachdem er die Teile fertiggestellt hat, transportiert er sie zur entsprechenden Baustelle. Dort baut er ein Gerüstauf und sorgt dafür, dass die Sicherheit gewährleistet ist. Im Anschluss bringt er Wärme- und Kältedämmungen und daraufhin die angefertigten Blechteile an. Zum Schluss verklebt der Spengler die Fugen und sorgt dafür, dass keine Aussparungen zu sehen sind.
Einen weiteren Arbeitsbereich eines Spenglers stellt die Reparatur der Dach- und Fassadenverkleidungen dar. In einigen Fällen bringt er dabei auch neue Dämmungen an oder montiert Belüftungssysteme, Blitzableiter und Solarkollektoren.
Da die Sicherheit in diesem Beruf eine wichtige Rolle spielt, tragen Klempner bei einigen Arbeitsschritten Schutzkleidung in Form von Sicherheitsschuhen, Schutzhelm, Gehörschutz und Staubschutzmaske. Bei Schweißarbeiten tragen sie außerdem eine Schutzbrille und ein Schutzschild.
Klempner und Klempnerinnen finden vor allem in Klempnereien sowie in Dachdecker- und Fassadenbaubetrieben eine Anstellung. Außerdem sind sie im Bereich der Installation tätig. Dort arbeiten sie unter anderem in Montagebetrieben.
Die Voraussetzung für die Arbeit als Spenglerin ist eine 3,5-jährige duale Berufsausbildung zur Klempnerin. Fähigkeiten, die in diesem Beruf wichtig sind, sind unter anderem handwerkliches Geschick, Sorgfalt und körperliche Kraft. Auch Schwindelfreiheit ist von großem Vorteil, da viele Arbeiten auf dem Dach erledigt werden müssen. Darüber hinaus sollten Spenglerinnen eine Bereitschaft für Arbeit bei starkem Geräuschpegel sowie für Arbeit im Freien bei verschiedenen Witterungsbedingungen mitbringen.
Nach der abgeschlossenen Ausbildung ermöglicht das Ablegen einer Prüfung zur Klempnermeisterin oder Dachdeckermeisterin einen beruflichen Aufstieg und gegebenenfalls eine Führungsposition. Auch eine Weiterbildung zur Technischen Fachwirtin oder zur Technikerin der Fachrichtung Metallbautechnik kann neue Perspektiven schaffen.
Alternativ stellt auch ein Studium eine Möglichkeit zur Weiterbildung dar. Hierfür bieten sich unter anderem die Studiengänge Gebäudetechnik und Gebäudeenergietechnik, Bauingenieurwesen und Versorgungstechnik an.
Um ihr berufliches Wissen in einzelnen Bereichen zu vertiefen, können Spenglerinnen Anpassungsweiterbildungen absolvieren. Hierfür stehen unter anderem die folgenden Themenbereiche zur Wahl: