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Beschäftigte über 50 Jahre: „Alte Hasen“ und ihre Gehälter

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Kategorie: Lohngerechtigkeit & Transparenz
30.09.2016
Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
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Eine Person in Anzug zieht einen 100-Euro-Schein aus ihrer Aktentasche. ©GEHALT.de

Die Einstiegsgehälter von Hochschulabsolventen und ausgelernten Azubis sind derzeit in aller Munde – aber wie steht es eigentlich um die alten Hasen unter den Beschäftigten? Was verdienen Fach- und Führungskräfte, die über 50 Jahre alt sind und mehr als 10 Jahre Berufserfahrung vorweisen können?

Wir haben aktuell 34.949 Gehaltsdaten der letzten 12 Monate analysiert und ermittelt, in welchen Berufen Fach- und Führungskräfte im Alter von 50+ die höchsten Gehälter beziehen. Außerdem haben wir untersucht, inwiefern sich ein Hochschulabschluss auf das Einkommen in diesem Lebensabschnitt auswirkt.

Die höchsten Gehälter: Führungskräfte über 50 Jahre

Der bestbezahlte Beruf der über 50-jährigen Beschäftigten in einer Führungsposition ist der Chefarzt. Chefärzte verdienen durchschnittlich 193.222 Euro im Jahr.

Auf Rang zwei liegen Unternehmensberater. Sie liegen bei einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 186.616 Euro. Es folgen außerdem Geschäftsführer (159.127 Euro), die Vertriebsleitung (140.746 Euro) und die Kaufmännische Leitung (136.962 Euro).

 

Top-Führungskräfte über 50 Jahre

„Alte Hasen“ ohne Personalverantwortung: Die 5 Bestverdiener

Die Bestverdiener im Alter über 50 Jahre, die keine Personalverantwortung tragen, sitzen in der Abteilung Business Development. Sie verdienen hier durchschnittlich 104.489 Euro brutto jährlich. Es folgen Arbeitnehmer/-innen in der technischen Forschung und Entwicklung (90.542 Euro) sowie IT-Berater/-innen mit rund 89.222 Euro im Jahr. Außerdem zählen Vertriebsingenieure (88.843 Euro) und Fachärzte (87.173 Euro) zu den Fachkräften mit dem höchsten Jahreseinkommen.

Studium vor allem für Führungskräfte lukrativ

Wenn wir uns die Gehälter der Fach- und Führungskräfte unabhängig vom Beruf, aber in Zusammenhang mit einem akademischen Hintergrund betrachten, fällt Folgendes auf:

Mit einem Uniabschluss verdienen Führungskräfte über 50 Jahre rund 126.200 Euro im Jahr, akademische Fachkräfte ohne Personalverantwortung liegen in diesem Alter mit 68.780 Euro mehr als 57.000 Euro darunter.

Ohne Studium erhalten Führungskräfte im Alter von 50+ rund 89.600 Euro, Fachkräfte ohne akademischen Hintergrund kommen jährlich auf rund 40.750 Euro.

Führungskräfte mit und ohne Studium

 

Fachkräfte mit und ohne Studium

Beschäftigte, die im Laufe ihres Berufslebens hohe Gehälter erhalten möchten, sollten möglichst früh eine Position mit Führungsverantwortung übernehmen. Weiterhin belegen die Zahlen, dass sich ein Studium über die Jahre finanziell für viele Arbeitnehmer/-innen erst dann lohnt, wenn sie Personalverantwortung im Unternehmen tragen.

Ab wann steigt das Gehalt nicht mehr?

Fachkräfte laufen als „alter Hase“ Gefahr, beruflich zu stagnieren. Ermittelt haben wir diesen Umstand bereits in unserer Studie „Gehaltsbiographie 2016“. Laut Studie steigt das Gehalt bis zum 45. Lebensjahr regelmäßig an. Während Führungskräfte auch darüber hinaus noch Gehaltserhöhungen erfahren, stoppt das Bruttoeinkommen bei Fachkräften und beginnt in den Mittvierzigern sogar wieder zu sinken. Dies erklärt den zum Teil großen Gehaltsunterschied zwischen Fach- und Führungskräften in unserer aktuellen Auswertung.

Berufliche Stagnation vermeiden

Diese berufliche Stagnation gilt es zu vermeiden. Ein Lösungsansatz ist zum Beispiel das Suchen neuer Aufgaben und Herausforderungen innerhalb eines Unternehmens. Auf diese Weise steigern Beschäftigte ihre Relevanz im Betrieb und verringern die Gefahr des beruflichen Stillstandes sowie der damit verbundenen Gehaltseinbußen.

Der klassische Weg, um eine Stagnation zu vermeiden, ist es, regelmäßig seinen Arbeitgeber zu wechseln. Durch einen Jobwechsel können Fachkräfte in der Regel immer höhere Gehälter erzielen. Sich beruflich neu zu orientieren und ein neues Jobangebot von einem fremden Arbeitgeber anzunehmen, erfordert Mut und ist für viele Beschäftigte der Generation 50+ häufig schwieriger umzusetzen. Die Sorge, beispielsweise vor jüngeren Kollegen zu versagen oder den neuen Aufgaben im Job nicht gewachsen zu sein, kann den Neustart hemmen.

Da sich zahlreiche und einst solide Berufe durch die zunehmende Veränderung auf dem Arbeitsmarkt im Zuge der Digitalisierung umgestalten, werden jedoch berufliche Neuorientierungen und Flexibilität im Job zukünftig für Beschäftigte immer relevanter.

Eine Weiterbildung oder Zusatzqualifikation im Bereich IT, wie beispielweise das Erlernen von Programmiersprachen, ist eine Möglichkeit, die für junge und ältere Beschäftigte beruflich von Vorteil sein kann. Eine weitere Option, wie ArbeitnehmerInnen ihre Bedeutung im Unternehmen erhöhen, ist das erfolgreiche Ablegen des Ausbilderscheins. Dieser ist ausschließlich für Fachkräfte möglich, die über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. In der Regel wird dieser von der Handelskammer angeboten, allerdings müssen sich Interessierte auf einen etwas höheren Zeit- und Lernaufwand einstellen.

 

Weiterführende Informationen

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