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Hinter den Kulissen: Das verdienen Angestellte in der TV-Produktion

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Kategorie: Berufe & Gehälter
10.11.2022
Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
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TV-Producer gibt Moderatorin und Gast Anweisungen über ein Microphone. ©GEHALT.de

Die meisten Haushalte verfügen über einen Fernseher, der täglich genutzt wird. Laut Statista beträgt die durchschnittliche TV-Zeit in Deutschland im Jahr 2021 ganze 213 Minuten. Doch damit die Zuschauenden zu Hause eine TV-Sendung genießen können, braucht es viele unterschiedliche Experten und Expertinnen, die Hand in Hand arbeiten müssen. Die TV-Branche verbinden viele mit den Menschen vor der Kamera, doch auch hinter den Kulissen werden Menschen beispielsweise für die Öffentlichkeitsarbeit, das Marketing, die redaktionelle Arbeit sowie für die Aufnahmen von Ton und Film gebraucht. 

Die Top drei der Fernsehsender bilden noch immer das ZDF, die Dritten Fernsehprogramme der ARD und das Erste. Bei den unter 50-Jährigen sind hingegen die privaten Sender wie RTL und ProSieben besonders beliebt. Auch bei den Einschaltquoten zeigt sich, dass die öffentlich-rechtlichen Sender dominieren. So war beispielsweise „Wetten, dass …?“ als Jubiläumsshow mit rund 14,5 Millionen Zuschauenden im Jahr 2021 die dominante Fernsehsendung.

Für viele Menschen ist die Arbeit beim Fernsehen ein schillernder Traum. Alleine die Vorstellungen, mit Stars und Sternchen zusammenzuarbeiten, motiviert viele junge Menschen, sich in das harte Milieu zu stürzen. Denn auf dem Markt herrscht große Konkurrenz und ohne Erfahrung oder Kontakte ist ein Einstieg nur schwer möglich. Am schwierigsten sei der Einstieg bei den Öffentlich-Rechtlichen, bei den Privatsendern sei der Einstieg dagegen um einiges leichter.

Doch wie kommt man eigentlich zum Fernsehen und bekommen alle beim Fernsehen ein hohes Gehalt? Diesen Fragen soll im Folgenden näher auf den Grund gegangen werden.

Wie kommt man zum Fernsehen?

In der Medienbranche werden unterschiedlichste Berufe gebraucht, die einen vielfältigen Arbeitstag mit sich bringen. In der Fernsehwelt werden sowohl Jobs vor als auch hinter der Kamera gebraucht. Allerdings ist der Weg als Hilfskraft einzusteigen und nach dem Prinzip Learning by Doing zum Assistenten aufzusteigen, nicht mehr möglich. Dafür muss viel zu schnell und effektiv gearbeitet werden. Für einige, beispielsweise im handwerklichen Bereich brauchen Anwärter eine Ausbildung, während für andere Bereiche ein Studium vorausgesetzt wird. Das Film- und Fernsehen Studium zeichnet sich vor allem durch die kreativen und praxisnahen Anteile aus. Hier lernen Studierende handwerklich Aspekte des Filmemachens. Angefangen bei der Kamera über das Licht bis hin zum Schnitt. Zusätzlich lernen sie die Grundlagen der Schauspieltheorie und Dramaturgie kennen. Ein Studium im Bereich Film- und Medienwissenschaft oder Medienmanagement eignet sich, wenn das Interesse eher in dem Bereich der Arbeit hinter der Kamera liegt. Hier werden auch Teile der Betriebswirtschaft und des Rechts abgedeckt. Während des Studiums empfiehlt es sich bereits mehrere Praktika bei großen Sendern zu absolvieren, um Kontakte zu knüpfen und den späteren Einstieg zu erleichtern. Besonders eignen sich Volontariate, in denen ebenfalls eine intensive Auseinandersetzung mit dem späteren Beruf stattfindet. Alte Hasen in der TV-Branche empfehlen erst das Absolvieren einer Ausbildung, beispielsweise als Kaufmann für audiovisuelle Medien oder als Mediengestalter für Bild und Ton bei großen Sendern oder Produzenten. Im Anschluss kann dann noch immer studiert werden. Jobs in der TV-Welt eignen sich besonders extrovertierte Menschen mit Humor und Charme.

Berufe und Gehälter in der TV-Branche

Um eine TV-Produktion auf die Beine zu stellen, werden viele Menschen mit den unterschiedlichsten Berufen gebraucht. Zum Start einer Produktion treffen sich TV-Redakteure, TV-Produktionsleiterinnen und Produktionsingenieure, um aus einer Idee ein umsetzbares Konzept zu entwickeln. Während die Produktionsleitung mit einem Jahresgehalt von rund 58.420 Euro rechnen darf, TV-Redakteure bekommen Personen in der TV-Redaktion ein Jahresgehalt von durchschnittlich 47.650 Euro. Produktionsingenieurinnen und Ingenieure verdienen je nach Produktion ab 43.000 Euro aufwärts.

Nach der Konzeptentwicklung stellen die Redakteure Recherchen an und die Mediaplanerinnen analysieren im Hinblick auf die Zielgruppe, welche Maßnahmen die Einschaltquoten erhöhen könnten. Mediaplaner und Mediaplanerinnen erhalten für ihre Analysen ungefähr 45.030 Euro im Jahr. Bevor die Aufzeichnung der Sendung beginnt, müssen sich die Maskenbildnerinnen und Kostümbildner um ein makelloses Auftreten der Moderatorinnen und Gäste kümmern. Masken- und Kostümbildner können mit einem Jahresgehalt von circa 25.000 Euro rechnen, während Moderatorinnen fast doppelt so viel im Jahr verdienen. Während der Aufzeichnung kümmern sich die Tontechniker darum, dass alle Akteure vor der Kamera gut zu verstehen sind und die Kamerafrau achtet auf die richtigen Kameraeinstellungen. Beide Berufe bekommen im Jahr weniger als 35.000 Euro im Jahr. Nach der Aufzeichnung der Sendung beginnen die Aufgaben von Cuttern und Grafikerinnen. Sie bearbeiten das Filmmaterial und schneiden das gesammelte Material zurecht, sodass eine Sendung entstehen kann, die aus unterschiedlichen Teilen wie Intro und Outro besteht, zusätzlich fügen sie Einspieler ein, wie beispielsweise kleine Interviews als Film. Geringverdiener sind, obwohl sie einen großen Teil zur Sendung beitragen, die Cutter, die unter 33.000 Euro im Jahr verdienen. Die Topverdiener in der TV-Branche sind Internet Security Expertinnen mit 71.700 Euro im Jahr.

Doch es gibt noch viel mehr Personen, die an einer TV-Produktion beteiligt sind. Weiter Berufe in der TV-Branche und ihre zu erwartenden Jahresgehälter sind unter anderem:

 

Unabhängig vom Gehalt sind besonders beliebte Arbeitgeber die Öffentlich-Rechtlichen, die um die 42.000 Mitarbeiter beschäftigen, die RTL Group mit 15.700 Mitarbeitenden und die ProSiebenSat.1 Media mit 7.900 Beschäftigten. Zu der RTL Group gehören die Sender RTL, VOX, RTL II und n-tv. Im Jahr 2021 machten sie laut Statista einen Umsatz von 2,43 Milliarden Euro.

Zur ProSiebenSat.1 Media gehören auch die Tochterunternehmen ProSieben, Sat.1, Kabel Eins, Sat.1 Gold, ProSieben Maxx und sixx. Auch ProSiebenSat.1 Media erzielte 2021 seinen Höchstwert mit einem Umsatz von 4,49 Milliarden Euro.

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Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Arbeitsbedingungen beim Fernsehen für freie Mitarbeitende

Angestellte bei einem Sender haben in der Regel wenig zu befürchten, sie können kaum gekündigt werden. Von 42.000 Menschen, die für ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle arbeiten, sind allerdings nur die Hälfte fest angestellt. Für den guten Ruf der Sender sind in erster Linie die freien Mitarbeiter, die beispielsweise als Redakteurin, Cutter, Grafikerin, Sendeassistenten oder Moderatorin arbeiten, verantwortlich. Einige von ihnen verdienen gutes Geld, während andere sogar auf Hartz-4 angewiesen sind oder einen Zweitjob ausüben müssen. Als Gründe für schlechte Arbeitsbedingungen werden geringere Vergütung, schlechtere soziale Absicherung sowie ein unzureichender Kündigungsschutz genannt. Häufig sind es jedoch gerade die freien Mitarbeitenden, die unbezahlte Überstunden leisten und den Job schlecht mit ihrem Privatleben vereinbaren können. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass viele freie Mitarbeiter nicht durch die Personalräte vertreten werden können. Der ARD-Freienrat versucht bessere soziale und tarifliche Bedingungen für alle freien Mitarbeiter zu leisten. Zusätzlich fällt auf, dass die Einstiegsgage für Berufsanfänger aufs Jahr gerechnet zu niedrig ausfällt. Besonders das Gefälle zwischen Above und Below the Line, also den kreativen und dem restlichen Team, fällt stark aus. So werden beispielsweise Fahrer und Hilfskräfte eher niedrig bezahlt, während im Bereich Regie und Drehbuch sehr fair bezahlt wird.  

Fazit: Lohnt sich der Job beim Fernsehen?

Sofern man eine höhere Position, einige Jahre Berufserfahrung und ein gutes Netzwerk aufgebaut hat sowie kein freier Mitarbeiter ist, ist der Job relativ sicher. Irgendwann bewirbt man sich nicht mehr direkt auf die Stellen, da alles über Kontakte läuft. Hat man einmal einen guten Job gemacht und abgeliefert, wird man für weitere Projekte gerne eingesetzt. Der Markt ist allerdings sehr begehrt und es gibt viel Konkurrenz. Anwärter müssen sich allerdings im Klaren sein, dass sich die Zukunft voraussichtlich eher im Web abspielt und das lineare Fernsehen durch Netflix und Co abgelöst werden wird. Die Vorteile von Streaming-Diensten wie das Ausprobieren und keinen Kostendruck durch den Sender überwiegen.

 

 

Quellen:

Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM)

FOCUS online

HalleSpektrum.de

Karrierebibel.de

MyTrainee

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Statista

stellenwerk

TarGroup Media GmbH 

TVSpielfim

 

Autorin: Sarah Hitscher

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